Details

Autor Parin, Paul
Herausgeber Reichmayr, Johannes (Hg.)
Verlag Mandelbaum
Auflage/ Erscheinungsjahr 30.06.2022
Format 15,0 × 24,0 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Englisch Broschur
Seiten/ Spieldauer 580 Seiten
Reihe Paul Parin Werkausgabe, Band 15
ISBN 9783854769958

Zu diesem Band der Werkausgabe

Der Band XV der gesammelten Werke von Paul Parin enthält seine Schriften, Rezensionen, Gespräche und Interviews der Jahre 1998 bis 2009. Alles Gedruckte nach dem Tod seiner geliebten Frau Goldy Parin-Matthéy (1911−1997), mit der er fast 60 Jahre ein glückliches Leben teilte.

Herzstück des Bandes bilden über zwanzig Interviews und Gespräche. Neben Nachbetrachtungen auf Forschungsreisen in Afrika und die Entstehung der Ethnopsychoanalyse, sind es vor allem autobiographische Rückblicke auf ein bewegtes Leben und kritische Kommentare über Entstehung und Auswirkungen des Krieges im ehemaligen Jugoslawien. Die Entwicklung in Jugoslawien diente Parin dazu, seine Faschismusanalysen im Allgemeinen darzulegen und zu zeigen, wie politische Führer ihre Existenz und Akzeptanz durch eine »Ethnisierung« der Politik legitimieren. Wesentlich ist sein Bemühen, die Psychoanalyse für interdisziplinäre Forschungsarbeit nutzbar zu machen: einerseits mit den Geschichtswissenschaften in der psychoanalytischen Erweiterung einer »Oral-History« – oder in einer psychoanalytischen Politikwissenschaft, die sich mit der »Sucht nach Macht« zu beschäftigen hat.

Der vorliegende Band kann als Epilog eines langen Lebens im Zeichen einer politisch verstandenen Psychoanalyse verstanden und gedeutet werden.

Der Autor

Noch in der ehemaligen Habsburgermonarchie geboren, wuchs Paul Parin (1916–2009) auf dem elterlichen Gutsbesitz in der Untersteiermark auf. Er studierte Medizin in Graz, Zagreb und Zürich, wo er 1943 promovierte. Während des Zweiten Weltkrieges war Parin u.a. in der Flüchtlingsarbeit engagiert und von 1944 bis 1945 im Rahmen der Schweizer Ärzte- und Sanitätshilfe bei der jugoslawischen Befreiungsarmee im Einsatz.

1958 war er Mitbegründer des Psycho­analytischen Seminars Zürich. Gemeinsam mit Goldy Matthèy-Guenet (1911–1997 und Fritz Morgenthaler zählt Parin zu den BegründerInnen der Ethnopsychoanalyse. Von 1954 bis in die 1970er Jahre unternahmen sie Forschungsreisen nach Westafrika. Ergebnis waren die Studien Die Weißen denken zuviel. Psycho­analytische Untersuchungen bei den Dogon in West­afrika (1963) und Fürchte deinen Nächsten wie dich selbst. Psychoanalyse und Gesellschaft am Modell der Agni in Westafrika. Seine Kindheits- und Jugenderinnerun­gen, die Erlebnisse im Partisanenkrieg, die Erfahrungen der Afrikareisen sowie seine Arbeit als Psychoanalytiker und politisch engagierter ­Zeitgenosse flossen in sein literarisches Werk seit 1980 ein.

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