Details
Autor | Parin, Paul |
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Herausgeber | Reichmayr, Michael (Hg.) |
Verlag | Mandelbaum |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 10.12.2020 |
Format | 15,0 × 24,0 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Englisch Broschur |
Seiten/ Spieldauer | 224 Seiten |
Reihe | Paul Parin Werkausgabe, Band 8 |
ISBN | 9783854768791 |
Zu diesem Band der Werkausgabe
In sechs Erzählungen bearbeitet Paul Parin wieder seine frühen Jahre: die Zwischenkriegszeit, den Zweiten Weltkrieg in Jugoslawien und die Zeit danach. Er erzählt offen, spannend und mit unerwarteten Schnitten. Es treibt einen durch die Geschichten, zusammengesetzt aus Erinnerungen und literarischer Phantasie.
Parin urteilt über seinen übermächtigen Vater unerbittlich und liebevoll-nachsichtig. Der Vaterkonflikt bewahrt ihn davor, sich jemals im Leben den Mächtigen zu beugen, eigene Zweifel zu unterdrücken und blind einer Ideologie zu folgen. Mit dem Schicksal seines slowenischen Jugendfreundes, dem Überlebenden eines Ustaša-Vernichtungslagers, ist der Erzähler in vielfältiger – auch homoerotischer – Weise verstrickt, er kann aber das über den Freund hereinbrechende Unheil nicht abwenden. Ein anderer Gefährte aus Jugendtagen, dessen Familie die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkannte und flüchtete, scheitert zwar als jugoslawischer Partisanenheld, erweist sich dennoch als genialer Überlebenskünstler. »Karakul« entspringt der Lebensweisheit eines alten Geschichtenerzählers, der zu erzählen weiß und etwas zu erzählen hat.
In »Noch ein Leben« ist Parin Erzähler und Psychoanalytiker. Er erzählt von einem Killer der italienischen Widerstandsbewegung, der in seinem Mailänder Versteck eher aus Zufall eine verhasste blonde Bestie umbringt. Der Autor lässt die LeserInnen andere Dimensionen des Lebens erfahren – beim Killer, beim Nazi-Besatzer, bei sich selbst.
Der Autor
Noch in der ehemaligen Habsburgermonarchie geboren, wuchs Paul Parin (1916–2009) auf dem elterlichen Gutsbesitz in der Untersteiermark auf. Er studierte Medizin in Graz, Zagreb und Zürich, wo er 1943 promovierte. Während des Zweiten Weltkrieges war Parin u.a. in der Flüchtlingsarbeit engagiert und von 1944 bis 1945 im Rahmen der Schweizer Ärzte- und Sanitätshilfe bei der jugoslawischen Befreiungsarmee im Einsatz.
1958 war er Mitbegründer des Psychoanalytischen Seminars Zürich. Gemeinsam mit Goldy Matthèy-Guenet (1911–1997 und Fritz Morgenthaler zählt Parin zu den BegründerInnen der Ethnopsychoanalyse. Von 1954 bis in die 1970er Jahre unternahmen sie Forschungsreisen nach Westafrika. Ergebnis waren die Studien Die Weißen denken zuviel. Psychoanalytische Untersuchungen bei den Dogon in Westafrika (1963) und Fürchte deinen Nächsten wie dich selbst. Psychoanalyse und Gesellschaft am Modell der Agni in Westafrika. Seine Kindheits- und Jugenderinnerungen, die Erlebnisse im Partisanenkrieg, die Erfahrungen der Afrikareisen sowie seine Arbeit als Psychoanalytiker und politisch engagierter Zeitgenosse flossen in sein literarisches Werk seit 1980 ein.
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