Details

Autor Lurie, Boris
Herausgeber Holzboog, Eckhart; Wittmann, Sybille (Hg.)
Verlag frommann-holzboog
Auflage/ Erscheinungsjahr 27.02.2024
Format 22.5 × 15.5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 360 Seiten
Gewicht 692
ISBN 9783772829673

My sympathy´s with the mouse, but I feed the cat.

Zu dieser Edition

Es ist die Banalität des Vergessens, die Boris Lurie unbegreiflich und unerträglich erscheint. Das Böse ist dem Holocaustüberlebenden vertraut, er hat es ganz nah, immer wieder erlebt:

Die TRAGOEDIE / WIRD VOR MILLIONEN HITLER-ZUSCHAU’RN / VON/R MIR / FÜR MICH ALLEIN / AUF/SGEFÜHRT.

Lurie konfrontiert die Nachkriegsgesellschaft mit der Vergangenheit durch eine provokative und politische Kunst, die keine »Kunst« sein will, und durch sein Schreiben. Harte, holprige, hermetische Assoziationen, welche die Leserschaft auf Distanz halten und dabei gleichzeitig seinen intimsten Kampf aufzeigen. Seine unter dem Titel ›Geschriebigtes – Gedichtigtes‹ (2003) veröffentlichten Texte und Gedichte wurden nun von Andrew Shields ins Englische übertragen.

TextProbe

1955

Here, in New York, Friedl,
it’s not like in that little Buchenwald
You go to the doctor and he looks you
over
what are you worth to him: a hundred or a thousand
K a Z et-Reich dollars.

April 4, 1984

THREE SNAKES
swim in the water across the concrete
ceiling, one without a head. No, one without a body — with
just a head. We’ve already eaten up the body. Now is it
really true the head will grow a new body so we can eat it
again? Or will the new body be too slimy, too sickly, no
good to eat? Maybe what got eaten up wasn’t even a fish?
Just a fish head now swimming round by itself? The two
snakes swimmying round in the concrete water are my two
sisters — the one, tall and tougher, and the very beautiful
sister long since with the dead. The snake head or fish
head, though — that’s me.

Table of contents

  • Pennings Poemings
  • page 11
  • Addenda
  • page 275
  • Four texts by translator Andrew Shields
  • page 341
  • Eckhart Holzboog, Afterword
  • page 343
  • Dance Hall Series
  • page 1–8 (cut-outs), page 347–356

Der Autor

Boris Lurie wurde 1924 als Sohn einer jüdischen Familie in Leningrad geboren, wuchs in Riga auf und überlebte mit seinem Vater die Konzentrationslager Stutthof und Buchenwald. Seine Mutter, Großmutter, jüngere Schwester und seine Jugendliebe wurden 1941 bei einer Massenerschießung ermordet. Diese Erfahrungen prägten Boris Luries Leben nachhaltig. Im Jahr 1946 wanderte er nach New York aus. 1959 gründete er mit einer Gruppe befreundeter Künstler die NO!art-Bewegung, die sich gegen den Abstrakten Expressionismus und die Pop Art wandte, vor allem aber die Ökonomisierung der Kunst ablehnte und sich politischen Themen wie Rassismus, Sexismus und Konsumismus widmete. Boris Lurie starb am 7. Januar 2008 in New York.

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