Details

Autor Münch, Volker
Verlag Kohlhammer
Auflage/ Erscheinungsjahr 18.12.2020
Format 20,4 × 14 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 160 Seiten
Abbildungen 1 Abb.
Gewicht 198
Reihe Analytische Psychologie C. G. Jungs in der Psychotherapie
ISBN 9783170366121

Zu diesem Buch

Die therapeutische Haltung ist ein komplexes Konzept. Sie ist Ergebnis von theoretischen Grundannahmen, erfahrungsgeleiteten Einflüssen aus der Praxis sowie insbesondere auch der Persönlichkeit des Psychotherapeuten, die wiederum auf einer mehr - oder weniger - tragfähigen Lehr- und Selbstanalyse fußt. Daraus ergeben sich auch relevante ethische Fragen.

Wie in den anderen psychodynamisch orientierten Schulrichrungen wird auch in der Analytischen Psychologie eine unbewusste Verbindung zwischen Therapeut und Patient vorauasgesetzt und angenommen. Aus der Perspektive der Jungschen Psychologie wird dabei dem Selbst eine archetypische Entwicklungstendenz zugesprochen, was Ressourcen und Veränderungsmöglichkeiten des Patienten betont.

Mit Fokus auf konkreten Implikationen für die therapeutische Praxis nimmt das Buch Volker Münchs die systematische historische, theoretische und klinische Untersuchung dessen vor, was man unter "therapeutischer Haltung" verstehen kann. Zahlreiche Fallbeispiele veranschaulichen Theoriekonzepte und praktische Arbeit.

Inhalt

Geleitwort

Vorwort

Teil I: Allgemeines zur therapeutischen Haltung

1 Eine erste Annäherung

  • 1.1 Was unterscheidet eine therapeutische Begegnung von einer Alltagsbegegnung?

2 Allgemeine Definitionen der therapeutischen Haltung

  • 2.1 Berufsrecht und Verpflichtungen
  • 2.2 Therapeutische Kompetenzen und Ressourcen
  • 2.3 Therapeutische Haltung in der Psychoanalyse
    2.3.1 Selbstpsychologie

3 Die Geschichte der therapeutischen Haltung

  • 3.1 Post-Paternalismus
  • 3.2 Die intersubjektive Wende und die Analytische Psychologie
  • 3.3 Patientenbeispiel 1 (Frau Z.): Ein intersubjektives Verständnis von therapeutischer Haltung

4 Die Ausbildung zum Psychoanalytiker

  • 4.1 Die Auswirkungen der Genrationalität
  • 4.2 Therapeutische Haltung und theoretische Selbstverortung
  • 4.3 Die weitere Entwicklung nach der Ausbildung
  • 4.4 Spezielle Aspekte der therapeutischen Haltung
    4.4.1 Der äußere und innere Rahmen
    4.4.2 Abstinenz, Asymmetrie und Neutralität —noch gültig?
    4.4.3 Das Begehren des Analytikers
  • 4.5 Patientenbeispiel 2 (Frau C.): »Übertragungsliebe«
  • 4.6 Intersubjektivität — eine Haltung oder viele Haltungen?

Teil II: Die therapeutische Haltung in der Analytischen Psychologie

5 Was ist anders an der therapeutischen Haltung?

  • 5.1 Das Setting in der Analytischen Psychologie
  • 5.2 Amplifikation oder Deuten — ein weiterer Unterschied zur klassischen psychoanalytischen Methodik
  • 5.3 Der Beginn der Behandlung
    5.3.1 Patientenbeispiel 3 (Herr U.): Verwicklung am Beginn
  • 5.4 Finalität
  • 5.5 Individuation und Wachstumsorientierung
    5.5.1 Patientenbeispiel 4 (Frau N.): Selbstannahme
  • 5.6 Die Symbolsprache der Alchemie
    5.6.1 Exkurs: Komplexe
  • 5.7 Die Gegensatzspannung
  • 5.7.1 Die Übertragungs- und die Realebene
  • 5.8 Therapeutische Haltung und Typologie

6 Therapeutische Haltung und die Methoden der Analytischen Psychologie

  • 6.1 Aktive Imagination
    6.1.1 Patientenbeispiel 5 (Herr A.): Innere Bilder
  • 6.2 Die therapeutische Haltung zu Träumen
    6.2.1 Die subjektstufige Interpretation
    6.2.2 Patientenbeispiel 6 (Herr J.): »Hilfreiche Geister«
    6.2.3 Patientenbeispiel 7 (Herr F.): Archetypische Symbole in einer Traumserie

7 Übertragung und archetypische Übertragung

  • 7.1 Der Heilerarchetyp
  • 7.2 »Nach-unten-Wachsen«
  • 7.3 Die Animus-Psychologie nach Giegerich
  • 7.4 Die Problematik des Numinosen
  • 7.5 Eine alternative Sicht des Ödipuskomplexes
  • 7.6 Die archetypische Figur des »Tricksters«
    7.6.1 Patientenbeispiel 8 (Frau C.): Eine freudsche und jungianische Haltung
  • 7.7 Therapeutische Misserfolge

8 Spiritualität

Teil III: Die therapeutische Haftung als Ausdruck der Behandlungsethik

9 Die Verär« iderung unserer Haltung zur therapeutischen Haltung

  • 9.1 Beispiel Traumatherapie
  • 9.2 Therapeutische Haltung als Prozess

10 Abschied vom Ideal: Fehlerkultur

  • 10.1 Offenheit und Respekt gegenüber dem Unbewussten
  • 10.2 Allgemeine Gefährdungen
    10.2.1 Die Aufrechterhaltung einer professionellen Haltung
  • 10.3 Herausforderungen ffir die therapeutische Haltung
    10.3.1 Patientenbeispiel 9 (Frau L.): Grenzen und Möglichkeiten
  • 10.4 Gefährdungen der Haltung in Lehrtherapie, -analyse und Supervision
  • 10.5 »Wilde Therapie«

11 Der therapeutische Alltag

  • 11.1 »Rein in die Sitzung, raus aus der Sitzung«

12 Die analytische therapeutische Haltung in der heutigen Welt

  • 12.1 Die Folgen der Einbindung in das kassenärztliche System
  • 12.2 Die Veränderung der Konzepte von Heilung, Veränderung, Ganzheit
  • 12.3 Die politische Dimension therapeutischer Arbeit ...

13 Selbstfürsorge für die Aufrechterhaltung einer therapeutischen Haltung

  • 13.1 Die Haltung des Körpers

14 Abschließende Gedanken

Literatur

Stichwortverzeichnis

Der Autor

Volker Münch, Dipl.-Psychologe, Psychoanalytiker in eigener Praxis in München seit 2005, Einzel- und Gruppentherapie, Balintgruppenleiter, Dozent am Jung-Institut München und Stuttgart, bei der MAP. Lehranalytiker und Supervisor, 1. Vorsitzender Jung-Institut München (2016-2017), berufspolitische Funktionen in der DGPT (BBP), KV und DGAP (berufspol. Sprecher). Interessenschwerpunkte: Intersubjektivität, Archetypen, Gesellschaft und Kultur.

Kaufoption

32,00 €