Details
Autor | Geisenhanslüke, Achim |
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Verlag | transcript |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 04.2008 |
Format | 22,5 × 13,5 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Paperback |
Seiten/ Spieldauer | 158 Seiten |
Gewicht | 233 |
ISBN | 9783899428773 |
Zu diesem Buch
Der Autor, wissenschaftlicher Assistent am Fachbereich Germanistik der Universität Duisburg, fragt unter dem titelgebenden Stichwort des »Schibboleths« ([hebr. שבולת = »Ähre«], im Altes Testament: das Wort, an dessen anderer Aussprache die Gileaditer die feindlichen Ephraimiter erkannten (Richter 12, 6); im übertragenen Sinn: Losungswort) nach den Zugangsmöglichkeiten zur Psychoanalyse im Zeichen der Literatur.
Im Mittelpunkt des Interesses steht Freuds Auseinandersetzung mit mythologischen und literarischen Traditionen seit den frühen Studien über Hysterie. Nicht so sehr Freuds Interpretation literarischer Texte gilt die Aufmerksamkeit als vielmehr dem literarischen Charakter von Freuds eigenen Texten. Ausgehend von den Studien zur Hysterie als Novellen verfolgt die Studie Freuds Werk über die Traumdeutung als Autobiographie, Jenseits des Lustprinzips als Hadesfahrt bis zum historischen Roman ›Der Mann Moses‹. Neben Freuds eigenen Texten berücksichtigt der Band vor allem Hesiod, Sophokles, Ovid, Shakespeare und Hölderlin, um einen vorurteilsfreien Zugang zum Thema zu gewinnen.
Inhalt
- I. Nach Freud
- II. Fünf Frauen. Studien über Hysterie
- III. Das Buch der Wünsche. Die Traumdeutung
- IV. Listige Mütter und zornige Söhne. König Ödipus
- V. Too much in the son. Freuds Hamlet
- VI. An der Quelle des Ich. Zur Einführung des Narzißmus
- VII. Narziss und Niobe. Trauer und Melancholie
- VIII. Im Hades. Jenseits des Lustprinzips
- IX. Der dumme August. Das Ich und das Es
- X. Unerlöste Geister. Der Mann Moses
Literaturverzeichnis
Aus der Einleitung des Autors
I. - Nach Freud
"150 Jahre nach dem Tod ihres Begründers hat es die Psychoanalyse in Deutschland schwer. »Psychoanalytisches Denken ist aus den Curricula der akademischen Psychologie weitgehend verschwunden«', notiert Rainer Krause in dem im Gedenkjahr 2006 erschienenen Freud-Handbuch. Ähnliches gilt für andere geisteswissenschaftliche Disziplinen wie Philosophie, Soziologie oder Literaturwissenschaft.
Konnte Freud lange Zeit weit über den Horizont der Psychologie hinaus als Stichwortgeber für theoretische und empirische Untersuchungen fungieren, so scheint das Potential der Psychoanalyse als allgemeine Kultur- und Literaturtheorie weitgehend ausgeschöpft zu sein. Selbst auf den ersten Blick der Psychoanalyse nahe stehende Denker wie Gilles Deleuze, Felix Guattari oder Michel Foucault haben sich in den sechziger und siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts auf programmatische Weise von Freud verabschiedet.
Jacques Derridas Aufruf »Vergessen wir nicht die Psychoanalyse« klingt vor diesem Hintergrund wie eine gut gemeinte, alles in allem aber hilflose Erinnerung an die Möglichkeit, dass es in Freuds Denken vielleicht doch noch Momente gibt, die Beachtung verdienten. Schon in seinem appellativen Charakter überantwortet Derridas Geste Freud dem Vergessen, vor dem es die Psychoanalyse gleichzeitig retten will.[...]"
Der Autor
Achim Geisenhanslüke, Dr. phil., lehrt Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Regensburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Literaturtheorie, philosophische Ästhetik und vergleichende Literaturwissenschaft.
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