Details

Herausgeber Ammann, Ernst; Borens, Raymond; Gondek, Hans-Dieter; Kläui, Christian; Schmid, Michael (Hg.)
Verlag Verlag Turia + Kant
Auflage/ Erscheinungsjahr 1999
Format 16,0 × 23,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 157 Seiten
Reihe RISS, Band 44
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-003979_RISS_44

Zu dieser Ausgabe

Psychoanalyse in der Institution — geht das? Was bleibt da noch von der Psychoanalyse? Vor einigen Jahrzehnten wäre die erste Frage zu einem solchen Thema vielleicht optimistischer ausgefallen, etwa: Wie verändert die Psychoanalyse die Institution? Nachdem die Psychoanalyse aber erfolgreich genug war in viele institutionelle Bereiche vorzudringen, nicht nur in Klinik oder Universität, auch in Beratung, Pädagogik und Justiz, und dort wichtige Anregungen und Impulse gegeben hat, ist seit langem auch erkennbar, wie sich die Psychoanalyse unter dem Einfluss des institutionellen Denkens selbst verändert. Verändert — in welche Richtung? Wenn sich die Psychoanalyse um Integration ihrer Lehre und Annäherung an andere Disziplinen wie etwa die Psychologie, die Psychiatrie, die Neurowissenschaften oder die Systemtheorie bemüht, so begrüssen viele — auch Psychoanalytiker — die damit einhergehenden Veränderungen der Psychoanalyse als Fortschritt, der eher noch zu langsam abläuft. Andere sehen auch die Kehrseite dieser Entwicklung: das Wesentliche des psychoanalytischen Denkens, das an andere Diskurse nicht assimilierbare, wird dem Anliegen der Integration (ein Synonym für Anpassung?) geopfert. Die psychoanalytischen Begriffe werden uminterpretiert, anschlussfähig gemacht. Es werden diejenigen Bestandteile der Lehre, die mit anderen Denkweisen gut kompatibel erscheinen (Entwicklungspsychologie, Ich-Psychologie u.a.) aus dem Kontext gerissen (bei Freud standen sie noch in spannungsreicher aber notwendiger Verbindung mit ihrer Anti-these) und anderen Theorien angegliedert. Ist diese Entwicklung soweit fortgeschritten, dass die differencia specifica zwischen der Psychoanalyse und anderen Denkweisen nicht mehr erkennbar ist, so wird dieses Verwischen der Spuren von Anderssein als wissenschaftlicher Erfolg betrachtet. Der Rest der Psychoana-lyse ist schon aufgrund seiner Unassimilierbarkeit hinreichend als wertloser Abfall ausgewiesen. Scheitert die Psychoanalyse an ihrem Erfolg? (Aus dem Editorial)

Inhalt

  • Roberto Neuburger: Über die Bildung eines psychoanalytischen Konsiliardienstes in einem öffentlichen Krankenhaus. Die Erfahrung im »Hospital Dr. Ignacio Pirovano« in Buenos Aires
  • Raymond Borens: Die ethische Dimension der Supervision
  • Christoph Keul: Wege und Holzwege - der psychoanalytischen Therapie in der Klinik
  • Theodor Chan: Kupfer und Gold? Psychoanalyse in der öffentlichen psychiatrischen Klinik
  • Pierre Legendre: Klassifikation und Wissen Bemerkungen über die Kunst des Teilens und die Begründung des Subjekts
  • Sergio Benvenuto: Sokrates mit Alkibiades. Eine Lektüre des platonischen Symposions

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