Details

Autor Möller, Anatol
Verlag Psychosozial-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 10.2024
Format 21 × 14.8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 301 Seiten
Gewicht 438
Reihe Bibliothek der Psychoanalyse
ISBN 9783837933468

Ce que je cherche dans la parole, c’est la réponse de l’autre.
Ce qui me constitue comme sujet, c’est ma question.

Lacan 1966 [1953], E, S. 299

Was ich im Sprechen suche, ist die Antwort des anderen.
Was mich als Subjekt konstituiert, ist meine Frage.

Lacan 1991 [1953], S1, S. 143

Zu diesem Beitrag

Konzepte zu den Psychosen spielten in der Psychoanalyse von Beginn an eine wichtige Rolle – und tun es bis heute. Das Fach verfügt über ein umfangreiches und fundamentales Theoriegebäude in Bezug auf Psychosen und leistet damit einen wesentlichen Beitrag sowohl zur theoretischen Konzeption als auch zur praktischen Behandlung.

Anatol Möller untersucht die Bedeutung der Psychosen innerhalb der psychoanalytischen Theorie mit besonderem Fokus auf die Werke Sigmund Freuds und Jacques Lacans. Dabei bezieht er auch bislang wenig rezipierte Werke mit ein und legt so einen umfassenden Überblick über die psychoanalytischen Beiträge zum Thema der Psychosen der letzten 120 Jahre vor.

Aus dem Vorwort des Autors

"Der vorliegende Text ist Frage und Antwort zugleich. Er handelt von Fragen, die ich mir stellte, als ich in verschiedenen Einrichtungen mit Menschen, die offiziell als Psychotiker*innen diagnostiziert wurden, zu tun hatte – während ich nicht wusste, was »Psychose« eigentlich bedeutet. Er handelt weiters von Fragen danach, was ich selbst bejaht beziehungsweise verworfen habe und was wiederkehrt. Fragen, die ich mir Woche für Woche vor und nach dem Besuch einer Studiengruppe zu Lacans Psychoseneminar stellte und noch immer stelle. Rückblickend ist dieses Oszillieren zwischen Wissen und Unwissen möglicherweise kein schlechter Ausgangspunkt, um sich dem Unbewussten, das vielleicht einer ähnlichen Dynamik unterliegt, anzunähern (Lacan 1964, Se11, S. 117).

Die vorliegende Arbeit möchte einige der gestellten Fragen beantworten und wirft zugleich ein Meer an neuen Fragen auf. Sie wagt den Versuch, sich der Dimension der Psychosen, das heißt der Ausdehnung dieses Begriffs in der anfänglich medizinischen und später vor allem psychoanalytischen Literatur der zurückliegenden 170 Jahre, anzunähern. Dabei werden insbesondere die Texte Sigmund Freuds und Jacques Lacans berücksichtigt (...)"

Inhalt

Vorwort
I Einleitung

II Vorgeschichte

  • 1 Kulturgeschichte des Wahnsinns
  • 2 Zum Begriff der Psychose

III Psychoanalyse und Psychose

  • 1 Forschungsstand
  • 1.1 Dementia praecox
  • 1.2 Paranoia
  • 1.3 Schizophrenie
  • 1.4 Psychosen
  • 2 Schlüsselwerke
  • 2.1 Der Kreis um Freud
  • 2.2 Kinderanalyse und Objektbeziehungstheorie
  • 2.3 Middle Group
  • 2.4 Umbruch in den USA
  • 2.5 Ich- und Selbstpsychologie
  • 2.6 La Révolution
  • 2.7 Ansätze aus jüngerer Zeit

IV Die Psychose bei Freud und Lacan

  • 1 Freud
  • 1.1 Verwerfung des Unerträglichen
  • 1.2 Traum und Wahnsinn
  • 1.3 Vom scheinbar Alltäglichen
  • 1.4 Zur Bedeutung der Sexualität
  • 1.5 Liebe und Literatur
  • 1.6 Fantasie und Außenwelt
  • 1.7 Paranoia und Paraphrenie
  • 1.8 Überlegungen zur Behandlungstechnik
  • 1.9 Die Einführung des Narzissmus
  • 1.10 Zwischen Wort- und Sachvorstellungen
  • 1.11 Die Vorlesungen
  • 1.12 Ich, Es und Über-Ich
  • 1.13 Kultur und Gesellschaft
  • 2 Lacan
  • 2.1 Persönlichkeit
  • 2.2 Familie
  • 2.3 Verwerfung
  • 2.4 Borromäischer Knoten
  • 2.5 Sinthom
  • 2.6 Psychose ordinaire

V Resümee

  • 1 Zu den Ursprüngen der Freud’schen Psychosentheorie
  • 2 Freuds Begriffe
  • 3 Phasen innerhalb Freuds Theorieentwicklung zu den Psychosen
  • 4 Die Verwerfung bei Freud
  • 5 Freud zur Sprache von Psychotiker*innen
  • 6 Freuds Hinweise zur praktischen Behandlung von Psychosen
  • 7 Lacans Psychosentheorie

Zitierweise und Abkürzungen / Nachwort / Literatur / Dank

Der Autor

Anatol Möller, Dr., MSc., studierte Psychologie und Psychotherapiewissenschaft und ist in eigener psychoanalytischer Praxis in Wien tätig. Sein Forschungsinteresse gilt der Geschichte der Psychoanalyse und der psychoanalytischen Theoriebildung unter besonderer Berücksichtigung der Beiträge Sigmund Freuds und Jacques Lacans.

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