Details

Autor Gómez Dávila, Nicolás
Verlag Matthes u. Seitz, Berlin
Auflage/ Erscheinungsjahr 03.03.2005
Format 22 × 14 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Leinwand m. Schutzumschlag
Seiten/ Spieldauer 448 Seiten
Gewicht 690
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-006583_AQ

»Dávilas Denkweise läuft auf geradezu bestürzende Weise allen politischen Institutionen der Gegenwart zuwider ... Er ist der einzige zeitgenössische Denker, der tatsächlich noch existierende Tabus angreift.«

Die Zeit

Zu dieser deutschsprachigen Erstausgabe

Zum ersten Mal erscheint hier in deutscher Sprache das frühe Hauptwerk von Nicolás Gómez Dávila: NOTAS.

Der Bruder des Autors ließ 1954 in Bogotá dieses Werk als Privatdruck in einer Auflage von einhundert Exemplaren drucken, und erst im Jahre 2004 erschien die erste offizielle spanische Buchausgabe in Kolumbien. Nachdem die späteren Bücher von Gómez Dávila in Deutschland bereits Aufsehen erregten, wird dieses Hauptwerk überraschen: es konzentriert sich in vulkanischen Splittern auf die Sinnlichkeit des Menschen. - Eine stärkende Lektüre.

Aus dem Vorwort von Franco Volpi

Eine unverwechselbare und reine Stimme

"Es gibt Schriftsteller, die scheinbar aus dem Nichts auftauchen. Die auf ungeahnte Weise in einem ihnen fremden Umfeld hervortreten, ohne daß sie von etwas oder jemandem vorbereitet wurden, ohne Vorläufer, ohne Begleitumstände oder Erkennungszeichen, mit denen sie sich leichter bestimmen ließen. Sie sind exzentrisch, unbequem und ungewöhnlich, nicht einzuordnen und ebendeshalb unverwechselbar.

Nicolás Gómez Dávila gehört durch die Art, wie er schreibt, und durch das, was er schreibt, rechtmäßig zu ihnen. Sein Werk ist in der Literatur und Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts ein eher einzigartiger als sonderbarer Fall: Das in diesem Werk geschaffene Universum, worin Stil und Ideen zu einer festen Einheit verschmelzen, bietet sich als ein geschlossener Raum dar: Um ihn zu betreten, helfen kein rationales Herangehen und keine logische Folgerung. So etwas läßt sich nur erreichen, wenn man sich in ihn hineinversetzt.

Das Verständnis ist in diesem Fall tatsächlich eine Frage der Empathie, dass man es vermag, in die Gedankenwelt des Autors einzudringen, indem man Intuitionen und Visionen, Sympathien und Idiosynkrasien, Vorlieben und Anathemata vereint. Glücklicherweise verfügen wir über ein hilfreiches hermeneutisches Instrument, das uns Gómez Dávila hinterlassen hat, ohne eine derartige Absicht damit zu verbinden: ein Band, der in den fünfziger Jahren auf Anregung seines Bruders Ignacio - ebenfalls eines Schriftstellers - unter dem einfachen Titel Notas. Dabei handelt es sich um ein ganz eigentümliches Werk: einen experimentellen Text, der aus Notizen, Maximen, Bemerkungen, Aussprüchen und Meinungsäußerungen besteht.

Es erlaubt uns, einen Einblick in die Werkstatt Gómez Dávilas zu erhalten, seine schöpferischen Regungen von Anfang an zu verfolgen, seinen Geist zu verstehen, seine Genialität zu ahnen und den unverwechselbaren Stil zu genießen, der mit blitzartigen sprachlichen und gedanklichen Verkürzungen arbeitet. Im Grunde liefert uns Notas den -theoretischen, poetischen, manchmal auch persönlichen und biographischen - Schlüssel, um die Sichtweise Gómez Dávilas zu ergründen."

Lieferbarkeitshinweis / Erhaltungszustand

Der beim Verlag in dieser Variante vergriffenen und gesuchte Ausgabe ist im Archiv der SFB als ein ausnehmend gut erhaltenes und offenbar ungelesenes Exemplar der gebundenen Erstausgabe verfügbar; kein (!) Schutzumschlag.

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