Details

Autor Dávila, Nicolás Gómez
Herausgeber Mosebach, Martin (Hg.)
Verlag Eichborn
Auflage/ Erscheinungsjahr 11.2006, EA
Format 21,8 × 12,6 × 2,6 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Leinwand, im Schuber
Seiten/ Spieldauer 300 Seiten
Gewicht 498 g
Reihe Die Andere Bibliothek, Band 263
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-007978_AQ

»Die gegenwärtige Menschheit hat den Mythos eines vergangenen Goldenen Zeitalters durch den eines zukünftigen Zeitalters aus Plastik ersetzt.«

Der Aphorismus ist das bevorzugte Ausdrucksmittel Nicolás Gómez Dávilas. Der 1994 verstorbene Kolumbianer hat zeitlebens nur einige wenige Bände veröffentlicht, seine vermutlich wichtigsten, die "Notas", erschien zu seinen Lebzeiten nur als ein Privatdruck in kleiner Auflage. Ob er mit seinen Schriften die Öffentlichkeit erreiche, war dem bekennenden Re-Aktionär egal. Die grundhafte Kultur- und gesellschaftskritik an den Verhältnissen der Moderne mit ihrem oft naiv-beschönigenden Menschenbild, die gerne von ´Wir` und ´Weltgemeinsschaft` spricht und das anlasslose Duzen enorm schick findet, steht im Mittelpunkt von Gómez Dávilas Aphoristik.

Zu dieser Edition

Sein Werk ist titanisch, der Mann fast unbekannt. Um die Verbreitung seiner Arbeiten hat er sich nie besonders bekümmert; - aber jetzt, einige Jahre nach seinem Tod, scheint die Verbreitung der scharfsinnigen Gedanken und Positionen Nicolás Gómez Dávilas so etwas wie eine unaufhaltsame Notwendigkeit für jene helleren, bewußter im Leben stehenden Geister zu werden, die die Geschicke der Menschheit mit einiger Sorge betrachten.

Wie hingeworfen wirken die Namen, die er den Büchern gab: Textos und vor allem Escolios. Ein Werk von einigen tausend Seiten. Nur, muss man sagen, denn aus Dávilas Schreibwerkstatt kommen ausschließlich extrem verdichtete, jahrzehntelang geschliffene Diamanten von größter Härte. Wenn Dávila irgendetwas scheute, dann waren es Denkverbote. Und so nimmt es nicht Wunder, wenn in ihnen mancher Sprengsatz verborgen ist. Martin Mosebach, seit Jahrzehnten Bewunderer und Verehrer von Dávilas Hauptwerk, hat aus Tausenden von Seiten die Crème de la Crème herausdestilliert und stellt in diesem Band einen Wortartisten und Denker von Weltgröße, einen würdigen Nachfolger und Fortdenker von Nietzsche und Schopenhauer vor.

Stimmen zu dieser Ausgabe

»Der Band ist, wie alle Ausgaben der Reihe, buchtechnisch exquisit gestaltet, darüber hinaus bietet er einen exzellenten Einblick in das Oeuvre eines Mannes, den nicht nur Mosebach als erfrischenden Provokateur, als einen der originelleren Vordenker der Gegenmoderne feiert.«

ORF, 12. Januar 2007

»Bis zum Überdruss reibt Davila sich an seinen Lieblingsfeinden, und in diesem Punkt erinnert der vorliegende Auswahlband am stärksten daran, dass das Original in den siebziger Jahren erschien, als der Feind — zumal in den Staaten Lateinamerikas — noch springlebendig war. Darüber muss man einfach hinweglesen, um — dem Herausgeber Martin Mosebach sei Dank — einen ebenso scharfsinnigen wie originellen Schriftsteller zu entdecken, dessen scharfkantige Bemerkungen oft genug brüskieren und die eigenen Überzeugungen gewissermaßen ankratzen, so dass weniger das Leben die Wahrheiten guillotiniert als vielmehr Davilas spitze Feder liebgewonnene Gewissheiten des aufgeklärten Lesers.«

Deutschlandfunk, 18. Januar 2007

»Von allen modernen katholischen Schriftstellern und Philosophen ist der Kolumbianer Nicolas Gómez Davila wohl der härteste, tabuloseste und konsequenteste, wenn es darum geht, jeglicher political correctness unerbittlich zu widerstehen. [...] Davila will provozieren, und er tut das auf eine Weise, die dem westlichen Kulturbetrieb völlig fremd geworden ist.«

Vatican magazin, Januar 2007

Der Autor

Nicolás Gómez Dávila wurde 1914 in Bogota/Kolumbien geboren, wo er 1994 im Alter von 80 Jahren starb. Sein schriftstellerisches Credo lautete: »Ein Schriftsteller, der seine Sätze nicht quält, quält seine Leser.«

Der Herausgeber

Martin Mosebach, geboren 1951, lebt als freier Schriftsteller in Frankfurt am Main. Seine wichtigsten Romane sind: Das Bett (1983); Ruppertshain (1992); Westend (1992); Die Türkin (1999); Eine lange Nacht (2000), Der Nebelfürst (2001) und zuletzt Das Beben (2005).

Erhaltungszustand

Im Klassischen Fachantiquariat ist diese begehrte Ausgabe als ein annährend verlagsfrisches Archivexemplar mit allenfalls nur minimalen Lagerspuren verfügbar; innen frisch und ohne Anmerkungen, Anstreichungen o.Ä. Selten

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