Details

Autor Winnicott, Donald W.
Herausgeber Biermann, Gerd (Hg.)
Verlag Ernst Reinhardt Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr EA 1961
Format 21,3 × 13,4 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung gebunden mit Schutzumschlag
Seiten/ Spieldauer 233 Seiten
Gewicht 390
Reihe Beiträge zur Kinderpsychotherapie, Band 5
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-011203_AQ

Zu dieser Erstausgabe

Es gilt inzwischen als wissenschaftlich gesichert, daß die ersten Eindrücke des Säuglings und Kleinkindes für sein künftiges Leben immens bedeutend und für sein künftiges Schicksal mitbestimmend sind. Daher ist es so wichtig, dass die Eltern, Bezugspersonen, Pädagogen und Psychotherapeuten verstehen lernen, was für ein Wesen das Kleinkind ist und wie sie seine Bedürfnisse besser befriedigen können. - Donald Winnicott jedenfalls war entschieden dieser Auffassung.

Dieses Verständnis für seine Lebenssituation vermittelt der Verfasser in Ausführungen zum Mutter-Kind-Verhältnis und über die wichtige Rolle des Vaters.

Inhalt

Vorwort von G. J. Rowlands

I. Teil MUTTER UND KIND

  • 1. Kapitel. Ein Mann betrachtet die Mutterschaft
  • 2. Kapitel. Wie man sein Kind kennenlernt
  • 3. Kapitel. Vom Gedeihen des Kindes
  • 4. Kapitel. Die Säuglingsernährung
  • 5. Kapitel. Wo die Nahrung bleibt
  • 6. Kapitel. Das Ende der Verdauung
  • 7. Kapitel. Der Säugling als Person
  • 8. Kapitel. Das Füttern aus der Nähe betrachtet
  • 9. Kapitel. Warum der Säugling schreit
  • 10. Kapitel. Die Welt in kleinen Portionen
  • 11. Kapitel. Die angeborene Moral des Kindes
  • 12. Kapitel. Die Brusternährung
  • 13. Kapitel. Das Abstillen
  • 14. Kapitel. Normale Schwierigkeiten des Kleinkindes

II. Teil DIE FAMILIE

  • 1. Kapitel. Die Rolle des Vaters
  • 2. Kapitel. Kinder haben andere Maßstäbe
  • 3. Kapitel. Kleine Kinder und andere Leute
  • 4. Kapitel. Was verstehen wir unter einem „normalen Kind"?
  • 5. Kapitel. Das Einzelkind
  • 6. Kapitel. Zwillinge
  • 7. Kapitel. Warum Kinder spielen
  • 8. Kapitel. Kind und Sexualität
  • 9. Kapitel. Lügen und Stehlen
  • 10. Kapitel. Erste Versuche zur Unabhängigkeit
  • 11. Kapitel. Über Aggression
  • 12. Kapitel. Hilfe für normale Eltern

III. Teil DIE UMWELT

  • 1. Kapitel. Kleinkinder und ihre Bedürfnisse
  • 2. Kapitel. Vom Beeinflussen und Beeinflußtwerden
  • 3. Kapitel. Besuche im Krankenhaus
  • 4. Kapitel. Einige Aspekte der Jugendkriminalität
  • 5. Kapitel. Das Jugendalter
  • 6. Kapitel. Familie und emotionale Reife

EPILOG

Der Beitrag der Mutter zur menschlichen Gesellschaft

Ausschnitt aus dem Vorwort

Dr. D. W. Winnicott ist mir seit vielen Jahren durch unsere Zusammenarbeit an der Kinderklinik von Paddington Green bekannt. Er hatte ursprünglich eine Ausbildung in der Pädiatrie erhalten; seine erste Veröffentlichung war ein Werk über Kinderheilkunde. Nach seiner psychoanalytischen Weiterbildung arbeitete er als Kinderpsychiater und Kinderanalytiker.

Während des zweiten Weltkrieges wurde Winnicott zum beratenden Psychiater des Oxfordshire-Heimes für evakuierte Kinder ernannt, wo er in enger Zusammenarbeit mit Heimeltern und Pflegepersonal wirkte. Diese Tätigkeit förderte sein Verständnis für das Verhalten dissozialer Kinder, ein Verhalten, das er als ein Rufen des Kindes nach Hilfe beschrieben hat. Nach dem Kriege widmete er sich neben der klinischen Tätigkeit am Paddington-Green-Hospital seiner psychotherapeutischen Privatpraxis. Er verstand es, kinderärztliche Praxis und Psychoanalyse miteinander zu verbinden. Sein Verständnis für unbewußte Vorgänge ist besonders differenziert; er wendet es nicht nur auf seine kleinen Patienten, sondern auch auf sich selbst an. Seine Begabung, mit Kindern in Kontakt zu kommen, ist ungewöhnlich. Diese Fähigkeit, auf der Ebene des Unbewußten Kontakt aufzunehmen, wird auch nicht beeinträchtigt, wenn ein oder mehrere Beobachter sich während des Interviews im Raum aufhalten. Es ist charakteristisch für Winnicotts Methode, daß er es vorzieht, zunächst nur das Kind und dann erst die Eltern kennenzulernen. Er bittet das Kind, sich an einen kleinen Tisch neben ihn zu setzen. Dann fragt er es nach Namen und Alter und schlägt beiläufig vor, ein kleines Spiel miteinander zu machen. Er überläßt die Entscheidung aber ganz dem Kinde. Dann zeichnet er irgendein beliebiges Gekritzel aufs Papier und fragt das Kind, ob es wohl ein Bild daraus machen könne. Anschließend ist das Kind an der Reihe, kritzelt irgend etwas aufs Papier und Dr. Winnicott muß das Bild fertig machen. (Diese Methode ist als sogenanntes „Kritzelspiel" bekannt geworden.) Während des Spieles beginnnt das Kind dann oft über seine „Bilder" zu sprechen und bald darauf auch über seine Phantasien, Befürchtungen und Ängste. Es ist für den Beobachter schwierig, die subtile Weise der Kommunikation zwischen Arzt undmPatienten mitzuverfolgen, denn die beiden sprechen zwischendurch auch über ganz gewöhnliche Dinge. Winnicott setzt großes Vertrauen in dies vorwiegend intuitive Verstehen, es ist sein wirksamstes Hilfsmittel und macht es ihm möglich, oft schon nach der ersten Behandlungsstunde tiefenpsychologische Deutungen zu geben, wenn er sie für angezeigt hält. [...]

Der Autor

Donald W. Winnicott, ∗1896 ✝ 1971, gilt als einer der einflussreichsten psychoanalytischen Autoren. In der Tradition von Sandor Ferenczi und Michael Balint stehend, haben seine Konzepte vom »Übergangsobjekt« und »Übergangsraum« die intersubjektive Wende in der Psychoanalyse vorbereitet. Dabei musste er zu seinen Lebzeiten gegen erhebliche Widerstände und Anfeindungen ankämpfen, u.a., weil er die Aufmerksamkeit auf den Einfluss lenkte, den die reale Mutter-Kind-Beziehung auf die kindliche Entwicklung hat. Die Konzepte und Einsichten, die Winnicott als Kinderarzt und Kinderanalytiker über das kindliche Seelenleben gewann, haben auch das Verständnis der erwachsenen Psyche nachhaltig beeinflusst.

Lieferbarkeitshinweis / Erhaltungszustand

Das Klassische Fachantiquariat der SFB verfügt aktuell über drei besonders gut erhaltene Exemplare der deutschsprachigen Erstausgabe dieser gefragten Arbeit des renommierten Autors; innen frisch und ohne Anmerkungen, Anstreichungen, Einträge. - Als EA selten!

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