Details

Autor Kozlik-Voigt, Babette
Verlag VTA - Verlag für Tiefenpsychologie und Anthropologie
Auflage/ Erscheinungsjahr 18.05.2015
Format 24 × 16 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 294 Seiten
Gewicht 644
ISBN 9783981667059

Zu diesem Buch

Karen Horney (1885 – 1952) zählte zu den ersten und mit Ihren Beiträgen maßgeblich an der Fortentwicklung der der Freudschen Psychoanalyse beteiligten Psychoanalytikerinnen. Sie war eine der ersten, die eine psychoanalytische Praxis in Berlin eröffneten und engagierte sich zudem am Berliner Psychoanalytischen Institut, wo sie in der Ausbildung und als Lehranalytikerin wirkte. Karen Horney blieb aber auch für Anregungen von anderen Seiten offen, was sich an Ihrer Mitarbeit (seit 1928) auch im Vorstand der Berliner Ortsgruppe der schulenübergreifend organisierten Allgemeinen Ärztlichen Gesellschaft für Psychotherapie ausdrückte. Die politische Situation in Deutschland und ein Jobangebot von Franz Alexander veranlassten Karen Horney, 1932 in die USA auszuwandern.

"In ihrem ersten Buch The Neurotic Personality of Our Time, New York 1937, beschreibt Horney erstmals in der Tiefenpsychologie die Entstehung der Neurosen als Ergebnis soziologischer Faktoren. Mit Hilfe dieses Ansatzes macht sie die gesellschaftlichen und kulturellen Auswirkungen der allgemeinen Verbreitung von Neurosen deutlich.

In ihrem zweiten Buch New Ways in Psychoanalysis, New York 1938,nimmt sie sich die Theorie von Übervater Sigmund Freud mit wissenschaftlicher Gründlichkeit vor und deckt Schwachpunkte an Teilkonzepten auf. Gleichzeitig kann sie an seiner Theorie sehr gut ihren viel einfacheren und plausibleren Ansatz zum Verständnis von Neurosen deutlich machen.

Danach ist der Weg für die Entwicklung eines ihrer Auffasung nach noch besseren Verständnisses von Neurosen frei. Dieses entwickelt sie Schritt für Schritt in ihren letzten drei Bänden: Self-Analysis, New York 1942, Our Inner Conflicts, New York 1945, Neurosis and Human Growth, New York 1950. Sie werden deshalb im Weiteren als ihr Spätwerk bezeichnet. Auf diesem langen Weg wird mancher Begriff aus den Frühwerken in ihrem Spätwerk neu gefasst oder neu begründet (vergl. die Rolle von Angst/Feindseligkeit."

Karen Horneys Kernthese: Infolge einer neurotischen Kultur, unserer Erziehung und unserer Lebensformen verlieren wir unser “wahres Selbst”. Um diesen kostbarsten Besitz betrogen, streben wir oft ein Leben lang nach Verwirklichung eines Scheinselbst. Wir treiben so in einen Teufelskreis der Selbstentfremdung.

Psychotherapie habe daher die  Aufgabe, den Menschen zu seinem “wahren Selbst”, also zur Sinnerfüllung in seinem Leben anzuregen. Wir bleiben nicht nur uns selbst, sondern auch anderen etwas schuldig, wenn wir unseren Persönlichkeitswert nicht realisieren.

Dabei geht es darum, die eigenen Möglichkeiten der Wertverwirklichung sehen zu lernen und den Aufgabencharakter des Lebens anzunehmen. In diesem Sinne ist unsere Selbstentwicklung “nicht nur die wichtigste sittliche Pflicht, sondern gleichzeitig in einem sehr realen Sinn das wichtigste sittliche Privileg” (Neurose und menschliches Wachstum, S. 13).

Mit dieser Festlegung auf ein explizit ethisches Anliegen von Psychotherapie stand und steht Karen Horney recht einsam da auf weiter Flur. Ihre Auseinandersetzung mit dem Problem ethischer Motivation im therapeutischen Denken und Handeln könnte das Selbstverständnis der heutigen Psychoanalyse verändern. Freud selbst begriff seine Entdeckungen ja ebenfalls zuerst als Instrumente einer durchgreifenden Kulturanalyse; gewiss nicht als weitgehend kontextgelöste und also im Ansatz schon bornierte Feel-good-Therapeutik, welche längst Einzug auch in die Konzeptionen sich psychoanalytisch arbeitend wähnender Mainstream-Psychotherapeuten gefunden hat. (Quelle: In Teilen Wikipedia)

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