Details
Herausgeber | Nissen, Bernd; Zeitzschel, Uta; Hegener, Wolfgang; Karacaoglan, Uta (Hg.) |
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Verlag | Psychosozial-Verlag |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 03.2023 |
Format | 14,8 cm × 21,0 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Paperback |
Seiten/ Spieldauer | 224 Seiten |
Reihe | Jahrbuch der Psychoanalyse, Band 86 |
SFB Artikelnummer (SFB_ID) | 0075-2363_JB-86 |
Zu diesem Band der Reihe
Die analytische Haltung lässt sich nicht als eine gleichbleibende Position einnehmen, es kann um sie nur ein Ringen geben; Psychoanalytiker:innen verwickeln sich im analytischen Prozess mit ihren Patient:innen und entwickeln sich wieder; im Kern geht es um eine Haltung voraussetzungslosen und bedingungslosen Verstehen-Wollens. Freud stellt der Notwendigkeit, in der Analyse ohne Ausnahme alles zu erzählen, als Gegenstück das Zuhören in »gleichschwebender Aufmerksamkeit« gegenüber. Analytiker:innen sollen dem »gebenden Unbewußten des Kranken« das eigene Unbewusste »als empfangendes Organ zuwenden«. Während Freud hier von dem verdrängten Unbewussten ausgeht, gilt heutige psychoanalytische Arbeit auch dem unstrukturierten, nicht-verdrängten Unbewussten, auch dem traumatisch bedingten Aktualen. In Folge sind viele Psychoanalytiker:innen heute nicht vorrangig auf neurotisch strukturierte Patient:innen ausgerichtet, sondern mit meist parallel anzutreffenden Organisationsebenen und Erlebenszuständen ihrer Analysand:innen befasst.
Was bedeutet die jeweilige Auffassung des Unbewussten oder des Noch-nicht-Unbewussten für die Konzeptualisierung psychoanalytischer Transformationsprozesse? Was bedeutet sie für die analytische Haltung? Wie stellen Psychoanalytiker:innen sich auf nicht-objektale Zustände ihrer Patient:innen ein? Wie kann der Körper in den analytischen Prozess einbezogen werden? Welche Herausforderungen ergeben sich in der Behandlung von trans-Patient:innen? Auf diese und viele weitere Fragen gehen Elisabeth Imhorst (Kommentar: Daniel Barth), Sebastian Leikert (Kommentar: Riccardo Lombardi), Howard Levine (Kommentar: Bernd Nissen) und Uta Zeitzschel (Kommentar: Uta Karacaoglan) in ihren Beiträgen ein.
Im Forum stellt Patrick Miller eine klinische Bagatelle vor, die von Avner Bergstein kommentiert wird. Zudem eröffnen wir zwei ganz unterschiedliche aktuelle Diskussionen: eine theoretische Auseinandersetzung mit Bions Traumfunktion α und Postbionischen Ansätzen mit Kurzbeiträgen von Nicola Abel-Hirsch, Wolfgang Mertens und Bernd Nissen sowie eine klinische Vignette des relationalen Psychoanalytikers Donnel B. Stern, die Jan Abram, Helmut Hinz, Christine Kirchhoff und Lynne Zeavin kritisch kommentieren. - (Aus dem Editorial)
Die Beiträge des Bandes
Editorial
- Uta Zeitzschel, Bernd Nissen, Wolfgang Hegener, Uta Karacaoğlan
Beiträge: - Analytische Haltung im Umbruch?
- Elisabeth Imhorst: Schwierigkeiten in der Analyse von trans Patient:innen. Zur Bedeutung von Abstand und (technischer) Neutralität
- Daniel Barth: »Ich will nicht Mädchen, nicht Junge, sondern Katze sein.«. Kommentar zu Elisabeth Imhorst
- Sebastian Leikert: Die analytische Haltung und das körperliche Unbewusste. Bemerkungen zu einer behandlungstechnischen Kontroverse
- Riccardo Lombardi: Übertragung auf den Körper und die Sprachregister der Analysesitzung. Kommentar zu Sebastian Leikert
- Howard B. Levine: Zur Genese der Deutung in einer sich verändernden Landschaft
- Bernd Nissen: Zur Verortung des Unrepräsentierten. Kommentar zu Howard Levine
- Uta Zeitzschel: Frühe Zusammenbrüche. Der Körper als Fremder im psychoanalytischen Deutungsprozess
- Uta Karacaoğlan: Zur Bedeutung des Körpers in der Behandlung von Herrn M. Kommentar zu Uta Zeitzschel
Forum
Bagatelle
- Patrick Miller: Ein stiller transformativer Moment
- Avner Bergstein: Kommentar
Diskussion: Wilfred R. Bions Traumfunktion α
- Nicola Abel-Hirsch: »Die Namengeber«
- Wolfgang Mertens: »… gab mir das Träumen zu sagen, was ich leide«. Einige Anmerkungen zu Bions Textauszug über die Traumarbeit-α
- Bernd Nissen: Von α zum Quantum. Zur Problematik Post-Bion’scher Begrifflichkeiten
Diskussion: Relationale Psychoanalyse
- Donnel B. Stern: Distanz und Beziehung. Auftauchen aus dem Eingebettetsein im Anderen
- Helmut Hinz: Kommentar
- Lynne Zeavin: Kommentar
- Christine Kirchhoff: Kommentar. Trennungsschwierigkeiten
- Jan Abram: Kommentar. Über Übertragung, Selbstoffenbarung und Asymmetrie
Was fällt denn Ihnen ein – zu Sigmund Freud
- Matthias Oppermann: Sigmund Freud: Das Unbehagen in der Kultur. Zeichnungen
Was fällt denn Ihnen ein – zu Sigmund Freud
- Georges-Artur Goldschmidt: Freud auf Wanderung
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