Details

Herausgeber Brisch, Karl Heinz (Hg.)
Verlag Klett-Cotta
Auflage/ Erscheinungsjahr 16.09.2023
Format 23.3 × 15.6 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 304 Seiten
Gewicht 564
ISBN 9783608987393

Zu diesem Buch

Die Digitalisierung hat die zwischenmenschlichen Beziehungen in fast allen Lebensbereichen verändert. Dieser Band untersucht, inwieweit die Intensität der Online-Beziehungen zu Bindungsproblemen oder sogar zu Störungen führt und wie in Beratungen oder Therapien damit umgegangen werden kann.

  • Wie verändert es Menschen, wenn sie im Internet versinken?
  • Welche Rolle spielt Einsamkeit und was macht Online-Dating oder Sexting mit uns?
  • Hat es für Babys Folgen, wenn ihre Eltern öfter auf das Smartphone als in ihre Augen schauen?
  • Wie funktionieren digitale Therapien und wie gut sind sie?

Diese und weitere Fragen werden von international renommierten Expert:innen diskutiert und beantwortet.

Aus dem Vorwort des Herausgebers

"(...) Kaum eine technische Revolution hat unsere Beziehungen so verändert wie die Digitalisierung fast aller unserer Lebensbereiche. Die Art der Beziehungen zwischen Eltern und Babys, Eltern und Kleinkindern, Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern, die Art des Austauschs von Jugendlichen in der Peergroup, das Homeschooling, Homeoffice, das Dating, der Austausch in der Paarbeziehung, der Video-Kontakt mit den Großeltern – alle diese Bereiche werden durchdrungen vom Gebrauch von Smartphones und digitalen Social-Media-Kanälen.

Durch die Covid-Pandemie wurde der digitale Austausch immens intensiviert. Wird die Entwicklung von sicheren Bindungen zwischen Eltern und Kindern, Schülerinnen bzw. Schülern, Paaren in beruflichen Beziehungen durch die Nutzung von digitalen Möglichkeiten eher gefördert oder eventuell sogar gestört? Wann führt die Intensität der Online-Beziehungen zu Bindungsproblemen oder sogar zu Störungen, so dass Menschen eine Beratung oder Therapie benötigen? Trotz unendlicher Möglichkeiten der Online-»Ver-Bindungen« kann die Einsamkeit groß sein. [...]"

Inhalt

Vorwort / Einleitung

  • Christiane Eichenberg und Raphaela Schneider: Digitale Mediensüchte
    Zusammenhang zwischen Bindungsstil und Internet-, Social-Media- und Smartphonesucht
  • Bert te Wildt und Jan Dieris-Hirche: Bindungsstörungen bei Erwachsenen mit Internet- und Computerspielsucht
  • Nathan Jones: Das digitale Dilemma
    Internet-Pornografie, Hypersexualität und Bindung
  • Stefania Muzi und Cecilia Serena Pace: Zum Bindungsverhalten der digitalen Jugend in Zeiten von Covid-19
    Forschungsergebnisse, Probleme und Chancen
  • Natasha Parent: Was treibt Heranwachsende um?
    Die Angst, etwas zu verpassen, aus bindungstheoretischer Sicht
  • Cassandra Alexopoulos: »Bisher noch keine Likes!«
    Bindung, Dating-Apps und subjektiv wahrgenommene Attraktivität
  • Jan van Loh: Der Einfluss von Medien auf die Mentalisierungsfähigkeit
    Die Bedeutung der Exploration von Mediennutzungsgewohnheiten im Rahmen der therapeutischen Beziehung
  • Beate Priewasser und Antonia Dinzinger: Smartphones – wie sehr stressen die ständigen Unterbrechungen unsere Babys?
  • Elisabeth Denzl und Paula Bleckmann: Bildschirmmedien im Fokus der Elternzusammenarbeit
    Grundlagen, Herausforderungen und ein ressourcenorientierter Handlungsweg für die frühpädagogische Praxis
  • Maria Steinhoff und Harald Baumeister: Die therapeutische Beziehung in digitaler Psychotherapie
  • Julia von Weiler: »Innocence in Danger« oder warum die Vermittlung digitaler Beziehungskompetenz so wichtig ist
  • Wolfgang Foltin und Lea Dreissen: Young Carers: »Ich bin verborgen, nehmt mich wahr!«
    Die Pausentaste-App als digitales Band
  • Eva Pattis Zoja: »Träume im Klassenzimmer erzählen«
    Ein Projekt gegen virtuelle Reizüberflutung im Kindesalter
  • Karl Heinz Brisch: Stationäre Intensiv-Psychotherapie von traumatisierten Jugendlichen mit extremer Internet-Sucht

Die Autorinnen und Autoren

Der Autor

Karl Heinz Brisch, Dr. med. habil., ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrie und Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Neurologie; Psychoanalytiker für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Gruppen; Ausbildung in spezieller Psychotraumatologie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Er war Vorstand des weltweit ersten Lehrstuhls für Early Life Care und leitete das gleichnamige Forschungsinstitut an der PMU in Salzburg.
Seine klinische Tätigkeit und sein Forschungsschwerpunkt umfassen den Bereich der frühkindlichen Entwicklung und der Psychotherapie von bindungstraumatisierten Menschen in allen Altersgruppen.

Brisch leitete über viele Jahre die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie am Dr. von Haunerschen Kinderspital der Universität München und entwickelte dort das MOSES®-Therapiemodell zur erfolgreichen Intensiv-Psychotherapie von früh traumatisierten Kindern und Jugendlichen. - Brisch entwickelte die Präventionsprogramme »SAFE® – Sichere Ausbildung für Eltern« und »B.A.S.E® – Babywatching«, die inzwischen in vielen Ländern Europas, aber etwa auch in Australien, Neuseeland und Russland Verbreitung gefunden haben.

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