Details

Herausgeber Levi, Giovanni; Schmitt, Jean-Claude (Hg.)
Verlag S. FISCHER
Auflage/ Erscheinungsjahr 1997
Format 22 × 15 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Geb. mit Schutzumschlag
Seiten/ Spieldauer 505 Seiten
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-000874_MA

Zu diesem Band

Jugend bezeichnet eine Zeit zwischen klar definierten Lebensaltern – den Lebensabschnitt zwischen der Abhängigkeit der Kindheit und der Autonomie des Erwachsenseins. Jugend ist die Zeit des allmählichen Hineinwachsens in Verantwortung, in Rechte und Pflichten. Ihren Rythmus erhält sie durch Initiationsriten wie Firmung, Kriegsdienst und erste staatsbürgerliche Aufgaben, Strafmündigkeit und Rechtsfähigkeit, Heiratserlaubnis. Die Gesellschaft erblickt in der Jugend ihre verläßliche Quelle der Erneuerung, fürchtet aber gleichzeitig die revolutionäre Sprengkraft, die ihr innewohnt. Und wie nehmen die Jugendlichen sich selbst und ihre Umwelt wahr, welche Vorbilder wählen sie, welche werden ihnen angeboten und aufgedrängt?

Intellektuell mitreißend führt der zweite und abschließende Band der ›Geschichte der Jugend‹ vor Augen, was dieser Lebensphase in verschiedenen Epochen der europäischen Neuzeit ihre eigentümliche Gestalt gegeben hat. Das Spektrum reicht von Jugendbildern der Moderneüber die Ausbildung zu Soldaten bis hin zu Formen jugendlicher Rebellion, von Schülern im 19.Jahrhundert über den italienischen Faschismus bis hin zur deutschen Nazijugend. Eigens für die deutsche Ausgabe konnte Jürgen Zinnecker, Experte für Jugendkultur und Autor der vielgerühmten Shell-Studie ›Jugend 92‹, dafür gewonnen werden, die Geschichte der Jugend und ihrer Kultur bis in die neunziger Jahre hinein fortschreiben.

Pressestimmen

»Wer eine Geschichte der Jugend vorlegt, steht ohne Zweifel in der Nachfolge von Philippe Ariès und Georges Duby, deren epochemachendes Werk über Die Geschichte des privaten Lebens auch Kindheit und Jugend streifte. Der anzuzeigende Band umfasst den ersten, bis zum Absolutismus reichenden Teil einer Darstellung, welche das Wesen der Jugend gesamthistorisch, also von der Antike bis zur Neuzeit, einfangen will. Während die beiden ersten Aufsätze sowohl die Jugend in der griechischen Polis wie die Welt der jungen Römer gesondert und kenntnisreich vermitteln, ist der dritte Beitrag, (»Jüdische Jugend in Europa: 1300–1800«), insofern problematisch, als er eine Epochenspannweite abdecken will, die durch etliche geschichtliche und kulturelle Brüche gekennzeichnet ist, und zudem mitunter mehr anekdotisch denn historisch vorgeht. (Es sei denn, man behaupte etwa, die jüdische kulturelle Identität sei so stark, dass sie auch von den Folgen der industriellen Revolution kaum tangiert worden sei.) Der wohl am meisten reflektierte Beitrag stammt von Elisabeth Crouzet-Pavan, die ihre Arbeit – Eine Blume des Bösen: Jugend im mittelalterlichen Italien – mit der Bemerkung eröffnet, dass das Reden von ›Jugend‹ ein Altersphänomen sei und allenfalls die Trennung zwischen Minder- und Volljährigen eine terminologisch einigermassen sinnvolle Bestimmung von ›Jugend‹ ermögliche.« (Neue Zürcher Zeitung)

Lieferbarkeitshinweis

Bei der SFB als verlagsfrischer und folienverschweißter Archivbestand zum Angebotspreis; beim Verlag vergriffen.

Kaufoption

22,00 €statt  34,00 €

mit Rabatt für Stammkunden