Details
Herausgeber | Städtische Galerie Offenburg (Hg.) |
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Verlag | Museum im Ritterhaus |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 1993 |
Format | 18,0 × 20,0 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Paperback |
Seiten/ Spieldauer | 133 Seiten |
Abbildungen | 90 s/w- und Farbabbildungen |
SFB Artikelnummer (SFB_ID) | 3-434-46008-X |
Zu diesem Katalogband
Das Palais du Rhin in Straßburg mit seiner typisch wilhelminischen Monumentalarchitektur gehört zu den auffälligsten Bauwerken der Europastadt. Die Kuppel mit der Pickelhaube signalisiert ganz deutlich: »Hier ist Preußen.« Errichtet wurde das Gebäude als »Kaiserpalast« in den 1880er Jahren, als Straßburg zum Deutschen Reich gehörte. Gegen soviel Monarchenverehrung erhebt ein kleines, aber interessantes Detail den spöttischen Finger: Den Palast zieren kunstvolle schmiedeeiserne Tore. In deren unzähligen Schnörkeln und Ranken ist eine Karikatur von Wilhelm II. verborgen, mit gewaltiger Nase und Bart, donquichotehaft - und dies nicht nur einmal, sondern eine in jedem Tor. Diese aufreizende Frechheit zeigt die geniale Handschrift eines Offenburgers: des Kunstschmieds Franz Karl Bühler (1893–1940)
Der genial-eigenwillige Bühler kam in seinem Handwerk zu höchsten Ehren, wurde auf der Weltausstellung 1893 in Chicago ausgezeichnet und leitete in der Folge die Klasse für Kunstschlosserei an der Kunsthandwerkerschule Straßburg; Alfred Kubin war ein großer Bewunderer der Arbeiten Bühlers.
Wegen einer diagnostizierten »psychischen Instabilität« wurde Bühler in die Heil- und Pflegeanstalt Illenau in Achern verbracht, wo er weiterhin künstlerisch tätig war. 1940 - dem Jahr, in dem die Deutschen in Straßburg einmarschierten - wurde Bühler von feigen, bzw. kriminellen »Ärzten« in das berüchtigte Euthanasielager Grafenau (Baden) überstellt, wo er im selben Jahr von den Nazis ermordert wurde.
Lieferbarkeitshinweis
Im Modernen Fachantiquariat ist der Band in wenigen verlagsfrischen Archivexemplaren zum Angebotspreis verfügbar; bei den Herausgebern inzwischen vergriffen.
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