Details

Autor Lockot, Regine
Verlag Psychosozial-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr Überarbeitete Neuauflage der Ausgabe von 1985 (Fischer); 01.2003
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 400 Seiten
Gewicht 417
Reihe Bibliothek der Psychoanalyse
ISBN 9783898061711

Zu diesem Buch

Als erste dokumentenorientierte Gesamtdarstellung der Geschichte der Psychoanalyse ist das Buch inzwischen selbst ein Stück Rezeptionsgeschichte der Geschichte der Psychoanalyse und Psychotherapie in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft geworden. 'Erinnern und Durcharbeiten' entstand, um die abgegriffenefn Mythen von 'Liquidierung' und 'Rettung' der Psychoanalyse als solche zu erkennen und an ihre Stelle heilsame Verwirrung durch genaue Rekonstruktion der Geschichte, narzisstische Kränkung durch die Konfrontation mit der bösen und banalen NS-Alltagswelt zu setzen und vor allem, um Zweifel an der Qualität der Aufbauarbeit der Nachkriegsjahre zu schüren. Mit dieser dekonstruktiven Konstruktivität meint die Autorin dem Geist der Psychoanalyse, auf ihre eigene Profession angewandt, am ehesten gerecht zu werden.

Für die nun erscheinende Neuauflage hat Frau Lockot einige Überarbeitungen vogenommen, die auch neuere Erkentnisse miteinfließen lassen.

Inhalt

Vorwort

1. Einleitung

  • 1.1. Literaturübersicht

2. Psychoanalytische Überlegungen zur Bearbeitung der Geschichte der Psychoanalyse im Nationalsozialismus

  • Geschichtsschreibung und Tradition
  • Der »Widerstand« in der Geschichtsbetrachtung
  • Erinnern unter den Bedingungen der (Gegen)Übertragung
  • Übertragung in der Interviewsituation
  • Der Verdrängungswiderstand
  • Das Ineinandergreifen von Verdrängungs-und Übertragungswiderstand
  • Der Krankheitsgewinn
  • Es- Widerstand
  • Der Über-Ich- Widerstand
  • Das Durcharbeiten

3. Die psychotherapeutischen Organisationen vor 1933 

  • 3.1. Die Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft
  • 3.2. Die Gesellschaft für Individualpsychologie
  • 3.3. Die C. G. Jung-Gesellschaft

4. Die Formierung der psychotherapeutischen Bewegung

5. Der Prozeß der »Selbstgleichschaltung«

  • 5.1. Die Repräsentanten der allgemeinen ärztlichen Gesellschaft für Psychotherapie
    Prof. E. Kretschmer
    Prof. M. H. Göring
    Prof. C. G. Jung
  • 5.2. Die Auflösung der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft im Spiegel ihrer leitenden Mitglieder
    Dr. E Boehm
    Dr. C. Müller-Braunschweig
    Dr. H. Schultz-Hencke
  • 5.3. Die Deutsche allgemeine ärztliche Gesellschaft für Psychotherapie
    Dr. G. R. Heyer, ein Outsider wird Insider
  • 5.4. Anmerkungen zur »Arierfrage«

6. Die Etablierung der psychotherapeutischen Bewegung

  • 6.1. Das Deutsche Institut für psychologische Forschung und Psychotherapie
    »Deutsche Seelenheilkunde«
    Die Abteilungen und ihre Aufgaben
    Gebührenregelung
    Kontrolle durch die Deutsche Arbeitsfront und Übernahme in den Reichsforschungsrat
    Das Institut während des Krieges
    Das Ende des Instituts
  • 6.2. Patienten im Nationalsozialismus
  • 6.3. Zur Frage der nichtärztlichen Psychotherapeuten
  • 6.4. Die Auseinandersetzung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und Psychiatrie
  • 6.5. Die internationale allgemeine ärztliche Gesellschaft für Psychotherapie
  • 6.6 Die Selbstdarstellung der deutschen Psychotherapeuten auf Kongressen
  • 6.7. Die Liquidierung des Wiener Psychoanalytischen Instituts und seiner Einrichtungen

7. Nach dem Durcharbeiten

Anhang / Anmerkungen / Danksagungen / Verzeichnis der Abkürzungen /  Interviewpartner und Archive / Literaturverzeichnis / Verzeichnis der Abbildungen / Namenregister

Die Autorin

Regine Lockot, Dr. phil., Dipl.-Psych  ist Psychoanalytikerin (DPG, DGPT, IPA). Sie forscht und veröffentlicht zur Geschichte der Psychoanalyse im Nationalsozialismus, in der Nachkriegszeit und in Ostdeutschland. Sie initiierte das Gedenktafelprojekt »Mit Freud in Berlin« und befasst sich zurzeit mit der Beziehungsgeschichte psychoanalytischer Fachgesellschaften (DPG, DPV, DGPT).

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