Details

Autor Sloterdijk, Peter
Verlag Suhrkamp
Auflage/ Erscheinungsjahr Originalausgabe; 12.03.2023
Format 20 × 12 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 80 Seiten
Gewicht 90
ISBN 9783518029855

»Von allen Verbrechern ist der Brandstifter der scheinheiligste.«
Gaston Bachelard, Psychoanalyse des Feuers (1938)

Zu diesem Buch

Von jeher muss der Mensch seinen »Stoffwechsel mit der Natur« organisieren. Für Marx war der wichtigste Faktor dabei die Arbeit. Als Prometheus, wie es im Mythos heißt, das Feuer auf die Erde brachte, kam ein weiterer entscheidender Input hinzu: Seit Hunderttausenden vob Jahren wird es genutzt, um Nahrung zu garen und Werkzeuge zu härten. In diesem Sinne lässt sich sagen: Alle Geschichte erzählt immer auch die Geschichte von den Applikationen des Feuers durch den Menschen.

Doch wo Bäume sich vormals nur je einmalvon unseren Ahnen nutzen und verbrennen ließen, verschoben sich die Gewichte der Faktoren Arbeit und Feuer mit der Entdeckung unterirdischer Lagerstätten von Kohle und Öl. Die moderne Menschheit, so Peter Sloterdijk, kann auf dieser Folie als ein Kollektiv von Brandstiftern beschrieben werden, welche jene in Jahrmillionen durch Zerfallsprozesse unterirdisch angesammelten Produkte verrotteter und komprimierter Wälder und Moore seit rund 100 Jahren in Mengen aus den Tiefen der Erde befördert und Feuer an sie legt. Kehrte Prometheus heute auf die Erde zurück, würde er seine Gabe womöglich bereuen, schließlich droht nicht weniger als die Ekpyrosis, der Untergang der Welt im Feuer.

Inhalt

  • A »Stoffwechsel mit der Natur«
  • B Sklavenarbeit und Arbeit überhaupt
  • C Der Mythos der Freiheit und die pyrotechnische Zivilisation
  • D Moderne Welt. Die Ausbeutungsverschiebung
  • E Andere Kräfte, andere Feuer 

Dank

Stimmen zum Buch

»Viele schreiben über das Klima-Fiasko. Aber keiner findet dafür eine so originell deklinierte Theorie wie Peter Sloterdijk.«
Hans-Jürgen Jakobs, Handelsblatt

»... eine stimmige politische Philosophie für die Ära der Klimakrise und die Fridays-for-Future-Bewegung.«
Max Florian Kühlem, Berliner Zeitung

Der Autor

Peter Sloterdijk wurde am 26. Juni 1947 als Sohn einer Deutschen und eines Niederländers geboren. Von 1968 bis 1974 studierte er in München und an der Universität Hamburg Philosophie, Geschichte und Germanistik. 1971 erstellte Sloterdijk seine Magisterarbeit mit dem Titel Strukturalismus als poetische Hermeneutik. In den Jahren 1972/73 folgten ein Essay über Michel Foucaults strukturale Theorie der Geschichte sowie eine Studie mit dem Titel Die Ökonomie der Sprachspiele. Zur Kritik der linguistischen Gegenstandskonstitution. Im Jahre 1976 wurde Peter Sloterdijk von Professor Klaus Briegleb zum Thema Literatur und Organisation von Lebenserfahrung. Gattungstheorie und Gattungsgeschichte der Autobiographie der Weimarer Republik 1918–1933 promoviert. Zwischen 1978 und 1980 hielt sich Sloterdijk im Ashram von Bhagwan Shree Rajneesh (später Osho) im indischen Pune auf. Seit den 1980er Jahren arbeitet Sloterdijk als freier Schriftsteller. Das 1983 im Suhrkamp Verlag publizierte Buch Kritik der zynischen Vernunft zählt zu den meistverkauften philosophischen Büchern des 20. Jahrhunderts. 1987 legte er seinen ersten Roman Der Zauberbaum vor. Sloterdijk ist emeritierter Professor für Philosophie und Ästhetik der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe und war in Nachfolge von Heinrich Klotz von 2001 bis 2015 deren Rektor.

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