Details
Autor | Reik, Theodor (1888–1969) |
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Verlag | Sijthoff, Leiden |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 1935, EA |
Format | 24,5 × 16,7 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | OLwd. mit geprägtem Titel |
Seiten/ Spieldauer | VIII, 292 Seiten |
SFB Artikelnummer (SFB_ID) | SFB-010760_AQ |
(Grinstein 27138 / DtExilAr. 4808 / W. Sternfeld, E.Tiedemann, Deutsche Exilliteratur 1933–1945. Eine Bio-Bibliographie 1962, pp. 270-71)
Zu dieser Erstausgabe
Seltene Exilausgabe der wohl wichtigsten und sicherlich interessantesten Arbeit aus der mittleren Schaffensperiode des frühe(re)n Freud-Schülers.
»Der vorliegende Band stellt einen – meines Wissens ersten – Versuch dar, die Voraussetzungen und psychischen Leistungen des Forschers, der das Unbewußt-Seelische einer anderen Person erfassen will, zu beschreiben. Indem der psychologische Erkenntnisprozeß von der Innenseite her geschildert wird, soll zugleich der Weg bezeichnet werden, der vom Erraten zum Verstehen der unbewußten Vorgänge wird. (...)«
Theodor Reik in der Einleitung
Inhalt
- Das Psychologische versteht sich nicht von selbst
- Bewußte und unbewußte Beobachtung
- Bemerken, Aufmerken und Sichmerken
- Vom wahrhaft Befremdenden zum befremdend Wahrhaften
- Die Psychogenes der Analytischen Deutung und des Witzes
- Erlebtes und erlerntes Wissen
- Es gibt keine Marschroute durch das Unbewußte
- Ansatzpunkt, Pause, Wiederaufnahme
- Über Takt und Rhythmus
- Der Gegensatz von Gedächtnis und Erinnerung
- Ein nicht verstandener Fall
- Die Frage der Evidenu - Erraten und Verstehen
- Der seelische Vorgang des Erratens
- Die ursprüngliche Natur des Verstehens
- Die Triebgrundlage des psychologischen Erratens
- Die wechselseitige Erhellung
- Die Bedeutung der wiederholten Spiegelung
- Das fremde Erleben im Ich
- Der seelische Mechanismus des Vorwegnehmens
- Der Gedankenschrecken
- Psychologische Erkenntnis und Leiden – Der Mut, nicht zu verstehen
Der Autor
Theodor Reik (* 12. Mai 1888 in Wien; † 31. Dezember 1969 in New York City), österreichisch Psychoanalytiker jüdischer Religion; emigrierte 1939 in die USA.
Theodor Reik studierte unter bedrückenden materiellen Verhältnissen in Wien Psychologie , Philosophie , Literatur - und Religionswissenschaft. 1910 machte er Bekanntschaft mit Sigmund Freud und las dessen Werk Die Traumdeutung. Freud, der sich mit dem jungen Studenten anfreundete, unterstützte bald darauf mehrere Jahre dessen Ausbildung zum Psychoanalytiker durch einen monatlichen Geldbetrag. 1912 erschien Reiks Doktorarbeit Flaubert und seine ›Versuchung des heiligen Antonius‹, die erste auf psychoanalytischer Grundlage stehende literaturkritische Studie.
Reik arbeitete bis 1928 als Sekretär der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung. Danach wurde er Mitarbeiter am Psychoanalytischen Institut Berlin , bis er 1933 aufgrund der nationalsozialistischen Machtübernahme zur Emigration gezwungen war. Reik floh zunächst in die Niederlande , 1938 emigrierte er in die USA.
Reik war im Gegensatz zu den meisten Psychoanalytikern seiner Zeit kein ausgebildeter Mediziner, was ihn in Konflikt mit dem damaligen Gesetz brachte, das nur Ärzten die Ausübung von Heilberufen gestattete. 1925 wurde er wegen Verstoß gegen das so genannte Kurpfuscherei-Gesetz angeklagt, da er ohne medizinische Ausbildung psychoanalytische Therapien betrieb. Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse nahm dies zum Anlass, die Schrift Zur Frage der Laienanalyse (1926) zu veröffentlichen, in der Freud klar Stellung bezog für eine fundierte psychotherapeutische Ausbildung und für die Zulassung anderer Berufssparten zur Psychtherapie und Psychoanalyse. Das Klima in der US-amerikanischen Psychoanalyse, die sich in diesem Punkt den Wünschen Freuds widersetzte und Nicht-Medizinern die Zulassung zur Ausbildung und Ausübung der Psychoanalyse verwehrte, erschwerte es Reik sich dort psychoanalytisch zu betätigen. So verweigerte ihm die Psychoanalytische Vereinigung von New York die vollwertige Mitgliedschaft. 1948 gründete Reik eine eigene Psychoanalytische Vereinigung, die auch Nichtmedizinern offen stand. Ihr angegliedert war eine Klinik, die seinen Namen trug.
Reik hinterließ ein umfassendes Schrifttum, von dem die religionspsychologischen neben den kriminal- und kunstpsychologischen Schriften als die bedeutendsten gelten. (Quelle: gekürzt nach Wikipedia)
Zum Erhaltungszustand
Im Klassischen Fachantiquariat der SFB ist die gesuchte Arbeit Reiks in einem gut erhaltenen Exemplar der Erstausgabe verfügbar. Der Leineneinband mit leichteren alters- und gebrauchsbedingten Spuren. Die Farbe des geprägten Titels in Teilen abgeblättert; der Buchrücken ist lichtbdingt aufgehellt und hat eine leicht grünliche Färbung angenommen. Der Kopfschnitt mit einigen Stockfleckchen; innen erstaunlich frisch und ohne Anstreichungen, Anmerkungen o. Ä., - Sehr selten!
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