Details

Autor Freud, Sigmund
Herausgeber Gindele, Thomas (Hg.)
Verlag Verlag Turia + Kant
Auflage/ Erscheinungsjahr 07.12.2023
Format 28 × 21 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 267 Seiten
Abbildungen Faksimiles
Gewicht 980
ISBN 9783985140923

Zu diesem Buch

Nach der Fertigstellung dieses ersten Moses-Manuskripts scheint Freud zunächst auf eine Veröffentlichung zu verzichten. Im Oktober 1934, kurz nach Beendigung des Manuskripts, schrieb er an Eitingon: »Ein Teil fügt dem jüdischen, ein anderer dem christlichen Fühlen schwere Beleidigungen zu; beides in unserer Zeit kaum zu wagen.« Denn wenn der »Auszug aus Ägypten« allein die ägyptischen monotheis­tischen Priester betrifft, deren Nachfahren auch die Bibel schrieben, stehen die Auserwähltheits­narzissmen aller drei monotheistischer Religionen – Christentum, Judentum und Islam – auf dem Prüfstand.

Diese erste Version zeigt, welche komplexen Veränderungen Freud weiterhin bis zur Veröffentlichung 1938 vornimmt: Während er den Mord an Moses braucht, um Juden- und Christentum gegenüber der NS-Bedrohung zusammenzulöten, muss er zwei Schwachpunkte abdecken:

  • a) Warum sollten die Juden die Beschneidung beibehalten, obwohl sie zu den unerträglichen Ansprüchen Moses’ gehörte, deretwegen sie ihn getötet haben sollen?
  • b) In diesem Manuskript ist der »Mord an Moses« auch nicht in Bezug zum Judentum des Zweiten Tempels zu bringen, das in einem besonderen Fortschritt der Geistigkeit begründet wird.

Diese Schrift, die Freud als »Historischen Roman« bezeichnet, ist also erst der Aufweis von Problemen, die der späteren Lösung zugeführt werden mussten und zu Freuds letztem Buch führten: Der Mann Moses Moses und die monotheistische Religion.

Inhalt

SIGMUND FREUD - Der Mann Moses, ein historischer Roman
(Das Manuskript von 1934)

  • Erläuterungen zur Transkription des Textes
  • Der Mann Moses. Ein historischer Roman
    a) Hat Moses gelebt?
    b) Die Herkunft Mosis
    c) Die neue Religion
    d) Der Auszug aus Aegypten
    e) Das auserwälte Volk
    f) Der Gottesname und Das Zeichen des Bundes
    Kritischer Anhang
  • II Das Volk Israel
    b) Der große Mann
    c) Der Fortschritt in der Geistigkeit
    d) Triebverzicht
  • III Der Wahrheitsgehalt der Religion
    b) Die Tradition in der Massenpsychologie
    c) Die Wiederkehr des Verdrängten
    d) Die historische Wahrheit
    e) Die geschichtliche Entwicklung

THOMAS GINDELE - Über Freuds Ausarbeitung des Moses-Buchs (1934-38)

  • Einleitung: Warum »Moses«?
  • Erster Teil: Vom latenten zum manifesten Inhalt von Freuds »Moses«
    I: Rekonstruktion von Freuds Auffassung der Geschichte
    1. Zum Ursprung des Monotheismus
    2. Zur Geschichte des Christentums und die Vorgeschichte des Nationalsozialismus

Die Herausgeber

Thomas Gindele, Gymnasiallehrer in Paris, hat 2003 die französische Ausgabe von ´Heimliches Begehren. Die Geschichte der Sidonie C`. (Freuds Fall von weiblicher Homosexualität) besorgt und 2013 Le ‚Moïse‘ de Freud au-delà des religions et des nations verfasst.

Michel Fagard war wesentlich an der Transkription des Manuskripts beteiligt. Er ist Hochschullehrer i. R. (Paris VIII), Autor von ´La question juive en Autriche-Hongrie`.

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