Details

Autor Fuchs, Peter
Verlag Suhrkamp
Auflage/ Erscheinungsjahr 24.05.1998
Format 17.7 × 10.8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 240 Seiten
Gewicht 218
Reihe suhrkamp taschenbuch wissenschaft - stw
ISBN 9783518289730

Zu diesem Band

Der Versuch des Bewußtseins, sich selbst zu beobachten, stößt immer nur auf sozial angelieferte Unterscheidungen; das Bewußtsein trifft sich nicht selbst an, es hat keine privaten Selbstbezeichnungsmöglichkeiten, und wenn es diese Möglichkeiten gäbe, so wären sie nicht kommunikabel. Denn genau dann müßte das Bewußtsein für seine idiosynkratische Selbstbeobachtung Formulierungen finden, die ebendies nicht sein können: singulär.

Dieses Problem wird – mit einigen Vorspielen im 17. und 18. Jahrhundert – im 19. Jahrhundert virulent. Es wird registriert, daß das individuelle Bewußtsein sich in verschiedenen Hinsichten nicht selbst beobachten kann, daß es zumindest zu Teilen für sich selbst intransparent ist. Die folgenreichste Formulierung dieser Entdeckung findet Freud mit seiner Konzeption des Unbewußten, das als das Nichtbeobachtbare schlechthin konzipiert ist und dessen Dann-doch-Beobachtung eine moderne soziale Mythologie ins Leben ruft.

Auch Lacan reagiert auf das Ausgangsproblem der unterbrochenen Selbstreferenz des Bewußtseins. Beide Autoren werden im Blick auf die Ausgangsfrage diskutiert, und ihre Ergebnisse werden dann konfrontiert mit dem, was die Systemtheorie in Luhmannscher Prägung zur Frage der Selbstbeobachtung des Bewußtseins und zur Frage der unterbrochenen Selbstreferenz beisteuern könnte.

Der Autor

Peter Fuchs war von 1992 bis 2007 Professor für Allgemeine Soziologie und für Soziologie der Behinderung an der Hochschule Neubrandenburg. Unter anderem bei Velbrück Wissenschaft erschienen: DAS Sinnsystem (2015); Der Fuß des Leuchtturms liegt im Dunkeln (2015); Systemerien
(2018); Die Lehre vom Saint Délire (2022, mit Markus Heidingsfelder).

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