Details

Autor Zaretsky, Eli
Verlag Zsolnay, Paul
Auflage/ Erscheinungsjahr 04.03.2006
Format 21,9 × 15,3 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 624 Seiten
Abbildungen Mit 40 Abbildungen, Register
Gewicht 846
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-001008_AC

Zu diesem Buch

Was zu Beginn des letzten Jahrhunderts mit den eigenwilligen Forschungen des jungen Doktor Freud begann, hat das Selbstverständnis des Menschen und seiner Kultur verändert wie kaum eine andere Theorie. Eli Zaretsky hat nun die erste wirklich umfassende Geschichte der Psychoanalyse geschrieben. Sie handelt nicht nur von den prominenten Protagonisten - von Freud und Adler bis zu Lacan - sondern versteht die psychoanalytische Bewegung als einen zentralen Akteur der Geschichte des 20. Jahrhunderts.

Pressestimmen

»Sorgfältig und intelligent: diese Form der Auseinandersetzung mit der Psychoanalyse war dringend notwendig.«

Der Freud-Biograf Peter Gay zu diesem Buch

»(…) ›Eine Geschichte der Psychoanalyse muß vor allem erklären‹, schreibt Eli Zaretsky in seinem Werk Freuds Jahrhundert, ›warum sie eine so ungeheure Wirkung entfaltet hat. Mit seiner Antwort hat es sich der Historiker (…) nicht leicht gemacht. Er hat sich eine Verknüpfung seiner Arbeitsfelder – von sozial- und wissenschaftstheoretischen, aus der Kunst und Medizin, der Massenkultur und der Industriegeschichte gewonnenen Perspektiven – vorgenommen und eine außergewöhnlich materialreiche, wunderbar lesbare Erzählung des 20.Jahrhunderts vorgelegt. (…) In drei große Teile ist Zaretskys Studie gegliedert: Der Zusammenbruch des viktorianischen Familiensystems nimmt den ersten Teil ein, die Ära des Fordismus den zweiten, die Nachkriegszeit den dritten. Durchgängig werden Umbauten in der psychoanalytischen Theorie – von Adler und Jung über Lacan und Klein bis zu Winnicott, Kohut und Kernberg – eigens dargestellt und zudem in die Gesellschaften eingebettet, die von der Psychoanalyse geprägt wurden und die sie ihrerseits prägten. So entsteht das Bild einer stets umstrittenen, dadurch fortentwickelten Lehre, die so sensibel war wie die Menschen, denen sie galt und gilt. (…) Zaretskys Haltung zur Psychoanalyse ist dabei alles andere als kritiklos. Die Männerbündelei in Freuds Mittwochsgesellschaft, das zerstörerische Rangeln um die väterliche Autorität, das schier wechselseitige Analysieren der Herren etwa erfasst Zaretsky, durchaus komisch, als Grundproblem der Lehre. Er zeigt, wie führende Analytiker in Deutschlnd dem nationalsozialismus mit unpolitischer Kompromissbereitschaft begegneten, während die Kollegen emigrierten oder in den lagern starben. (…)

Zugleich aber sieht er in solchen Konflikten auch die kreative Kraft einer Auseinandersetzung, die zunehmend von Frauen gestaltet wurde. besonders eindrücklich sind die Passagen, in denen Zaretsky zeigt, wie Karen Horney und Melanie Klein vor dem Hintergrund der Weltkriegserfahrungen die theoretiche Abwendung von der zentralen Vaterfigur und eine Hinwendung zur Figur der Mutter, zum Problem der Verantwortung und dem der zentralen Beziehungen vollziehen. (…) Und die Sorge um die Kinder rückt ins Zentrum der analytischen Arbeit, bis im amerikanischen Wohlfahrtsstaat der Nachkriegszeit das ideal der hausfrau und Mutter regiert - eine der paradoxen Nebenwirkungen der lehre, die weibliche Emanzipation möglich gemacht hatte. Auch hier ist Zaretskys Urteil entschieden: Die kritiklose Anpassung an den Mainstream des Kalten Krieges zieht Freuds Lehre den Stachel. (...)«

Elisabeth v. Thadden in Die ZEIT

Der Autor

Eli Zaretsky promovierte 1978 an der Universität Maryland. Sein Buch »Capitalism, the Family, and personal Life« (Die Zukunft der Familie, dt. 1978) wurde bisher in 14 Sprachen übersetzt. Daneben publizierte er Aufsätze über Familiengeschichte, Psychoanalyse und moderne Kulturgeschichte. Zaretsky ist Professor der Geschichte an der New School University in New York City.

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