Aus dem Tagungsprogramm

Wir leben seit langem in einer Art von Dauerkrisen - bspw. Klimakrise, Ausbeutung von Ressourcen, Pandemien, ökonomische Globalisierung, tiefgreifende Umbrüche und Spaltungsprozesse im sozialen und politisch-gesellschaftlichen Miteinander. In der täglichen klinischen Arbeit sind wir mit den Folgen von Erschütterungen, Entfremdung und Zerrissenheit bei Patient*innen, Familien, Gruppen, aber auch bei uns selbst konfrontiert. Um nicht anhalten zu müssen, werden Antworten teils in einem noch schnelleren überhitzten „Weiter so“ gesucht; andere finden sich wieder in Erstarrung, resigniertem oder auch idealisiertem Rückzug in die Innerlichkeit, um den drängenden äußeren Herausforderungen und inneren Spannungen zu entkommen. Gleichzeitig lassen sich aber auch progressive Aufbrüche erkennen, vor allem in der jüngeren Generation.

Mehr denn je ist es an der Zeit, dass die Psychoanalyse ihre politische Verantwortung und ihre Stimme in den gesellschaftlichen Diskurs einbringt. Mit ihren metapsychologischen Konzepten kann sie ein Narrativ und Zeugenschaft bieten, womit Ängstigendes, bisher Ausgeschlossenes und Unterdrücktes im persönlichen wie im gesellschaftlichen Kontext in Sprache und ins Verstehen geholt werden.

Thea Bauriedl beschrieb, wie der Kampf gegen Abhängigkeit uns abhängig macht, wie wir nur mit und nicht gegen den Anderen unsere sozialen Grundbedürfnisse nach Zugehörigkeit, Anerkennung und Differenz leben können. Die Thematik der diesjährigen Tagung kreist um die Fragen, wie wir zu neuen Haltungen, aber auch transformierenden Handlungen finden, wie Begrenzungen kreativ zum Wachsen führen könnten.

Website zur Veranstaltung

https://www.agba-ev.de

Veranstalter

Arbeitsgemeinschaft Beziehungsanalyse e.V. (agba)

Veranstaltungsort

An dieser Stelle wird ein externer Inhalt (Karte/ OpenStreetMap) angezeigt, wenn Sie das erlauben: Privatsphäre-Einstellungen