Details

Autor Lenz, Siegfried
Verlag Kiepenheuer u. Witsch
Auflage/ Erscheinungsjahr 1962
Format 16 × 14 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 96 Seiten
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-007468_SIG

Zu dieser Arbeit des Autors

Der Autor

Siegfried Lenz (* 17. März 1926 in Lyck, Ostpreußen; † 7. Oktober 2014 in Hamburg) war ein deutscher Schriftsteller und einer der bekanntesten deutschsprachigen Erzähler der Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Als Lenz’ wichtigstes Werk gilt der in viele Sprachen übersetzte und verfilmte Roman Deutschstunde (1968), der die Zeit des Nationalsozialismus und einen falsch verstandenen Pflichtbegriff behandelt. Auch seine erste Sammlung von Kurzgeschichten aus dem Jahr 1955, So zärtlich war Suleyken, wurde aufgrund seiner neuartigen Erzählweise und der Verwendung der ostpreußisch-masurischen Umgangssprache sehr erfolgreich.

Siegfried Lenz war der Sohn eines Zollbeamten und wuchs in Masuren auf. Nach dem frühen Tod des Vaters zog seine Mutter mit ihrer Tochter von Lyck weg und ließ den gerade schulpflichtig gewordenen Siegfried bei der Großmutter, die am Ufer des Lyck-Sees wohnte, zurück. Im Jahre 1939 konnte er zunächst im Dorf Saugen (Ostpreußen) an einem „Landjahr“ teilnehmen und sich schließlich zu einem neunmonatigen Kurs für Hochbegabte qualifizieren, der an der Klaus-Harms-Schule in Kappeln in Schleswig-Holstein abgehalten wurde. Während fünf seiner Mitschüler zu einer Napola-Schule überwiesen wurden, besuchte Lenz ein Internat in Samter. Lenz beschreibt später das Internatsleben in Samter, lässt aber die Vorbereitungsphase in Kappeln aus. Nach dem Notabitur 1943 in Samter wurde er zur Kriegsmarine eingezogen.

Siegfried Lenz beantragte am 12. Juli 1943 die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 20. April 1944 aufgenommen (Mitgliedsnummer 9.803.727). Er wusste nach eigenem Bekunden nichts davon und meinte, dass er ohne sein Wissen in einem Sammelverfahren in die NSDAP aufgenommen wurde, was allerdings nicht möglich ist. Am 20. April 1945 wurde er in einem Massenbeförderungsverfahren zum Fähnrich zur See ernannt. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs desertierte er in Dänemark vom Kadettenschulschiff Hansa und geriet auf seiner Flucht in Schleswig-Holstein in britische Kriegsgefangenschaft. Dort wurde Lenz zum Dolmetscher einer britischen Entlassungskommission. In dem 1966 erschienenen Aufsatz Ich zum Beispiel berichtete er sowohl von der Euphorie des 17-jährigen Lenz bei der Einberufung als auch über die spätere Ernüchterung sowie das erlösende Ende der Lügen beim Kriegsende.

Nach seiner Entlassung besuchte er von 1945 bis 1948 die Universität Hamburg, um dort Philosophie, Anglistik und Literaturwissenschaft zu studieren. Von 1946 bis 1949 wohnte er in Bargteheide, das er 1969 in der Erzählung Waldgänge und 2009 in der Novelle Landesbühne erwähnte. Sein Studium brach er vorzeitig ab und wurde 1948 Volontär bei der Tageszeitung Die Welt. Von 1950 bis 1951 war er Feuilleton-Redakteur bei dieser Zeitung. Dort lernte er auch seine Ehefrau Liselotte („Lilo“, * 4. August 1918; † 5. Februar 2006) kennen, die später einige seiner Bücher illustrierte. Die Ehe wurde 1949 geschlossen. Der Vorabdruck seines eigenen ersten Romans im Literaturteil der Tageszeitung, die Willy Haas entschied, ermutigte ihn, ein Leben als freiberuflicher Schriftsteller anzustreben.
Schriftsteller

Im Jahr 1951 veröffentlichte Siegfried Lenz seinen ersten Roman bei Hoffmann und Campe: Es waren Habichte in der Luft. Mit dem Honorar finanzierte er eine Reise nach Kenia. Aus dieser entstand seine Erzählung Lukas, sanftmütiger Knecht, in der unter anderem der Mau-Mau-Aufstand verarbeitet ist. Seitdem lebte Lenz als freier Schriftsteller in Hamburg, später auf der dänischen Insel Alsen und besaß dann für die Sommermonate einen Bungalow in Tetenhusen.

Lenz war regelmäßiger Gast des Literatentreffens Gruppe 47. Er gehörte zum Hamburger Büro des Kongresses für kulturelle Freiheit. Gemeinsam mit Günter Grass engagierte er sich für die SPD und unterstützte die Ostpolitik Willy Brandts. Zur Unterzeichnung des deutsch-polnischen Vertrages wurde er 1970 nach Warschau eingeladen. Im Oktober 2011 wurde er Ehrenbürger seiner ostpreußischen Geburtsstadt.

Lenz war ab 1967 Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland. Er gehörte der Freitagsgesellschaft Helmut Schmidts an. Ab 2003 war er Gastprofessor an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Ehrenmitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg.

Nach dem Tod seiner Ehefrau Lieselotte 2006 heiratete der inzwischen 84-jährige im Juni 2010 seine langjährige Hamburger Nachbarin Ulla Reimer. Im Frühjahr 2014 gab er bekannt, sein persönliches Archiv dem Deutschen Literaturarchiv Marbach zu überlassen. Im Juni 2014 gründete er eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz im Hamburger Stadtteil Barmbek, die sich der wissenschaftlichen Aufarbeitung seines Werkes widmen soll. Von dieser Stiftung wird auch seit 2014 der Siegfried Lenz Preis vergeben.

Am 7. Oktober 2014 starb Siegfried Lenz im Alter von 88 Jahren in Hamburg. Er wurde am 28. Oktober 2014 neben seiner ersten Frau Liselotte auf dem Friedhof Groß Flottbek beigesetzt. Zuvor fand eine Trauerfeier in der Hauptkirche St. Michaelis statt. Lenz lebte von 1963 bis zu seinem Tod in einer Villa in Hamburg-Othmarschen, die 2017 abgerissen wurde. (Quelle: gekürzt aus Wikipedia)

Erhaltungszustand

Im Archiv der SFB ist dieses von Siegfried Lenz auf dem Vorsatz signierte Büchlein als ein antiquarisches Exemplar in guter Erhaltung verfügbar; innen mit wenigen Bleistiftmarkierungen des Vorbesitzers, darüber hinaus keine Anstreichungen, Anmerkungen o. Ä..

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