Winzig, zäh und zahlreich

Aus dem Inhalt

Es gibt mehr Arten von ihnen als Sterne in unserer Galaxie, sie sind allgegenwärtig und ihre Widerstandsfähigkeit ist legendär. Bakterien können nach Jahrmillionen Dauerschlaf wieder zum Leben erwachen, ungeschützte Aufenthalte im All genauso überstehen wie Raumflüge und Bestrahlung – und sind beinahe überall zu Hause: auf den Gipfeln des Himalaja und in den Wüsten der Sahara, in Säuren und Laugen, in Schwermetallen, Salzkristallen, Vulkanglas und Atomreaktoren. Sie bauen Schadstoffe ab, zersetzen organische Materialien, verwandeln Stickstoff in Ammoniak, Nitrate in Stickstoff und Schwefelwasserstoff in Sulfate – und schaffen damit ganz nebenbei nichts weniger als die Bedingungen des Lebens auf unserem Planeten. Gleichwohl sind Bakterien bis heute oft nur als Verursacher von Infektionskrankheiten und verheerenden Seuchen bekannt.

Dabei könnten wir ohne sie weder verdauen noch atmen, es gäbe keinen Käse, keinen Joghurt, kein Sauerkraut und auch kein Bier. Neben den Tieren, Pflanzen und Pilzen stellen sie eine eigene, zumeist unsichtbare, doch erstaunlich beeindruckende Welt dar, deren ungeheuerliche Bedeutung für unseren Alltag, unsere Gesundheit und unsere Wirtschaft Ludger Weß in seinem so kundigen wie anregenden Bakterienatlas anhand von fünfzig Einzelportraits vorstellt.

Inhalt

Vorwort
Einführung 

Bakterienatlas

Rekordhalter

• Thiomargarita namibiensis
• Eubostrichus-dianeae-Epibakterium
• Pelagibacter ubique
• Nasuia delto-cephalnicola
• Minicystis rosea
• JCVI-syn3.o
• Lysinibacillius sphaericu

Spannbreite des Lebens

• Colwellia psychrerythraea 
• Methanopyrus kandleri 
• Paenibacillus xerothermodurans 
• Picrophilus torri-dus 
• Alkaliphilus transvaalensis
• Shewanella benthica DB21MT-2
• Janibacter hoylei
• Halobacterium salinarium
• Constrictibacter antarcticus 
• Cupriavidus metallidurans
• Magnetospirillum magnetotacticum
• Desulforudis audaxviator 
• Chromu-linavorax destructans
• Bdellovibrio bacteriovorus

Technische Biotope

• Deinococcus radiodurans 
• Dehalococcoides mccartyi 
• Alcanivorax borkumensis 
• Ideonella sakaiensis
• Burkholderia pseudomallei 
• Tersicoccus phoenicis
• Pseudomonas aeruginosa

Exotische Ernährung

• Shewanella oneidensis 
• Candidatus Eremiobacter/ Candidatus Dormibacter
• Geobacter sulfurreducens 
• Ralstonia syzygii

Nützliche Helfer

• Laclococcus lactis
• Acetobacter aceti
• Propionibacterium freudenreichii
• Bradyrhizobium japonicum 
• Bacillus thuringiensis 
• Acidithio-bacillus ferrooxidans
• Bacillus cohnii
• Cytophaga hutchinsonii
• Clostridium autoethanogemun 

Bedrohungen

• Bacillus anthracis 
• Yersinia pestis 
• Listeria monocytogenes 
• Camelobaclerjejuni 
• Legionella pneumophila 
• Helicobacter pylori 
• Staphylococcus aureus
• Serratia marcesecns
• Escherichia coli

Nachwort / Literatur / Register

Pressestimmen

»In abwechslungsreichen, lebendigen Porträts gelingt es dem Autor, einzelnen Bakterienarten tatsächlich so etwas wie eine persönliche Note zu verleihen und die unvorstellbar winzigen Lebensformen in eine Aura des Sympathischen und Faszinierenden zu tauchen [...] Es ist eine wilde, fremde Welt, die sich hier auftut – kongenial illustriert von Falk Nordmann. Er zeigt die haarigen Plättchen, bewimperten Kügelchen und geißelbesetzten Stäbchen auf ganzseitigen farbigen Bildern auch optisch als echte Charaktertypen. [...] Großartig!

Susanne Billig, Deutschlandfunk Kultur

»Sein Bakterienatlas versöhnt mit einer Welt, noch während sie aus den Fugen ist, indem er die Mikroben als Kronen der Schöpfung im Kleinen zeigt.«

Markus Krajewski, Die Welt

»Ein so faszinierendes wie kluges und hübsches Buch.«

Juliane Fischer, Falter

Der Autor

Ludger Weß ist seit seiner Jugend ein Fan der Molekularbiologie. Damit hat er schon vieles gemacht: An der Universität geforscht, als Wissenschaftshistoriker über ihre frühen Verstrickungen mit Nationalsozialismus und Leninismus gearbeitet, Greenpeace, den Bundestag und die Biotechnologieindustrie beraten und als Wissenschaftsjournalist über die Errungenschaften und Abgründe dieser Wissenschaft geschrieben: u.a. für den Stern, die Financial Times Deutschland und internationale Fachmagazine.

Derzeit ist er Mitinhaber der Kommunikationsagentur akampion. In seiner Freizeit schreibt er Thriller, in denen natürlich die Molekularbiologie eine tragende Rolle spielt.