Weisheit

Zu diesem Band der Reihe

»Weisheit« ist ein Begriff, mit dem die westliche Philosophie heute wenig anfangen kann, und doch waren es die Gründerväter auch der westlichen Philosophie, allen voran Sokrates, die sich mit der »Weisheit« beschäftigt haben. Immer geht es ihnen darum, das Leben zu ändern und dem Getriebe unserer Welt, die wir heute als kapitalistisch bezeichnen, zu entkommen.

Michael Hampe und Kai Marchal unternehmen nun zusammen mit anderen Wissenschaftler:innen und Poet:innen den höchst anregenden und durchaus vergnüglichen Versuch, Konzepte von Weisheit – seien sie theoretisch, narrativ, poetisch, kontemplativ oder meditativ – näher zu bestimmen und zu vermitteln – in der Überzeugung, dass die allgemeine und sich stetig vertiefende Kenntnis der Lebenslehren der unterschiedlichen Kulturkreise nicht nur akademisch eine dringende Aufgabe darstellt, sondern auch für ein mögliches, globalisiertes, friedliches, gedeihliches und auf Dauer fortsetzbares Alltagsleben von Bedeutung ist.

Inhalt

• Michael Krüger: Weisheit und Poesie
• Gert Scobel: Weisheit, Koans und das Problem der Komplexitätsbewältigung
• Daniel Strassberg: Die Weisheit der Gesetze: Der Talmud
• Christian Unverzagt: Taichi. Ein Übungsweg
• Kai Marchal: Versuch über das Schreiben oder vom Durchlässigwerden der Innenwelt zur Außenwelt (und umgekehrt)
• Michael Hampe: Endlichkeit und Genauigkeit.
  Über das Erzählen als eine Weisheitspraxis
• Elisa Duca: Lost in Hong Kong (unbalanced)
• Andreas Walther: Unbenannt «4/2014
• Eine Buddhistin im Gespräch: Weisheitspraktiken, Kapitalismus und die Vorteile des Multikulturalismus.
  Interview von Shih Chao-hwei mit Kai Marchal
• Nachwort
• Verzeichnis der Beitragenden
• Anmerkungen

Die Herausgeber

Kai Marchal, 1974 in Wilhelmshaven geboren, lebt mittlerweile in Taipeh und lehrt Philosophie an der National Chengchi University. Er veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche und literarische Texte in deutscher, englischer und chinesischer Sprache.

Michael Hampe, 1961 in Hannover geboren, studierte Philosophie, Psychologie und Germanistik in Heidelberg und Cambridge. 1994 wurde er mit dem Gerhard Hess-Förderpreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet. Seit 2003 ist Hampe ist Professor für Philosophie an der ETH Zürich.