Details

Autor Koebner, Thomas
Verlag Schüren Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 23.03.2018
Format 13,7 × 2 × 21,3 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 220 Seiten
Abbildungen Einige Abb.
ISBN 9783894726164

Zu diesem Buch

Träume sind ein dünnes Gewebe von Bildern, Eindrücken, Erzählsequenzen, welches beim Erwachen fast immer zerreißt. Wer die Erinnerungsspuren zu re-konstruieren sucht, darf damit rechnen, dass große Lücken übrig bleiben und /oder das Erinnerte rückblickend eine Umgestaltung, Verformung erfährt.

Träume im Film – ähnlich wie Träume in der Literatur - sind konstruiert, oft erscheinen sie als dicht gefügte, bedeutungsvolle Szenenfolgen, die sonst schwerlich erkennbare Ängste und Wünsche einer Person aus dem Unbewussten ans Licht fördern. Filmerzähler stecken dabei in einem Dilemma: Der von ihnen geschaffene Traum darf nicht in unscharfen Bildern und vagen Umrissen entschweben, jedenfalls nicht auf die Dauer, auch nicht in abstraktem Formenspiel versinken: Der filmische Traum, wenn er denn einprägsam und Botschafter bestimmter Emotionen sein soll, braucht die ‚konkrete Szene‘, selbst wenn das Umfeld, sozusagen die Traum-Kulissen nur angedeutet und die Physiognomien der Traumpersonen vielleicht nur halbdeutlich wiedergegeben werden. Andererseits soll sich schon an der visuellen Oberfläche und im Nacheinander der Vorgänge zeigen, dass man keine Alltagsrealität vor Augen hat. Typische Traum-Signale sind Verwerfungen in Raum und Zeit, unerwartete Sprünge in der Erzählung oder unvorhersehbare Einblendungen, Doppel- oder Mehrfachbelichtung‚ ‚unnatürliche‘ Beschleunigungen oder Verlangsamungen, Verformungen der Optik und Verfremdungen der ‚abgebildeten‘ Dinge ins ‚Ver-rückte‘ und ‚Surreale‘. Tagträume dagegen bewahren eher einen logischen Zusammenhang als Träume im Schlaf und illustrieren ziemlich detailliert bestimmte, im Leben kaum oder noch nicht erfüllbare Sehnsüchte oder höchst subjektive Glücksvorstellungen eines Charakters.

Unter anderem werden in dem Band folgende Filme analysiert: Geheimnisse einer Seele, Otto e mezzo, Der letzte Mann, An American in Paris, The Secret Life of Walter Mitty, Akira Kurosawas Träume, Iwans Kindheit, Abre los ojos, Caotica Ana, Nightmare on Elm Street, IInception, On Body and Soul, 2001: A Space Odyssee The Last Temptation of Christ.

Det Autor

Thomas Koebner, Literaturwissenschaftler und Filmwissenschaftler, war 1973-83 Professor für Germanistik an der Universität Wuppertal, von 1983-89 Professor für Neuere deutsche Literatur und Medienwissenschaft in Marburg; 1989-1992 war er Direktor der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin, 1993 gründete er das Institut für Filmwissenschaft in Mainz und leitete es bis zu seiner Emeritierung 2007. Im Jahr 2010 erhielt er den Sonderpreis der Ökumenischen Jury der Berlinale für seine Leistungen im Bereich der Filmpublizistik. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher, Nachschlagewerke und Reihen des Filmbuchprogramms bei Reclam, namentlich der »Filmklassiker«, »Filmregisseure«, des »Sachlexikons des Films« und der Reihe »Filmgenres«

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