Details

Autor Steiner, George
Verlag Hanser, Carl
Auflage/ Erscheinungsjahr 03.03.2010
Format 20,2 × 12,1 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 320 Seiten
Gewicht 357
ISBN 9783446236738

Zu diesem Buch

George Steiners Essay unternimmt eine scharfsinnige Diagnose der Misere unseres Zeitalters und dessen sekundärer, parasitärer Kultur, in der die Welt zu Tode geredet zu werden droht und in der sich Beliebigkeit und Relativismus durchsetzen. Ein europäischer Intellektueller von hohem Rang eröffnet Perspektiven einer neuen Kulturtheorie.

Eine illusionslose, prophetische Sicht der Dinge; aufgeschrieben vor dem Aufkommen von Internet, Google, Handy & Tablets ..,

Pressestimmen

»[...] Jeder kann die Erfahrung teilen, daß aktuell die sekundären Welten der Rezension, des Kommentars, der Vermittlung ihren jeweiligen Bezugspunkt zu überlagern drohen: ›Der Baum stirbt unter dem gierigen Gewicht der Kletterpflanzen‹. Niemand ist mehr in der Lage, und sei es auf dem begrenzten Feld seines Fachgebiets, auch nur annähernd die Flut an Publikationen zu überschauen, geschweige denn sich anzueignen, die Jahr für Jahr ›über etwas‹ erscheinen. Gegen dieses erdrückende Universum des Sekundären entwirft Steiner seine Gesellschaft des Primären, eine Gesellschaft, in der der Text noch nicht zum pre-text (Vorwand) des Kommentars verkommen ist. [...] Im zweiten Teil des Essays geht Steiner den Gründen nach, die zur Entstehung der Dominanz der Sekundärwelt geführt haben und er entdeckt sie in der Loslösung des Logos von der Welt, der Lösung oder Aufkündigung des Vertrages, wie Steiner es bezeichnet. ›Ich bin der Überzeugung, daß dieser Vertrag zum ersten mal in irgend fundamentalem und folgenreichem Sinne während der Jahrzehnte zwischen 1870 und 1940 in Kultur und spekulativem Bewußtsein Europas, Mitteleuropas und Rußlands gebrochen wird. Es ist dieser Bruch des Kontraktes zwischen Wort und Welt, der eine der wenigen echten geistigen Revolutionen in der Geschichte des Westens darstellt und durch den sich die Moderne definiert‹ [127]. Mallarmé und Rimbaud werden ihm zu Kronzeugen des Rückzugs aus dem Wort. Mallarmés Zurückweisung einer Beziehung zwischen Logos und Welt, die eine Theorie realer Abwesenheit impliziert, und Rimbauds Zersplitterung des Selbst sind der Beginn der modernen Vernichtung des Sinns. Der Rückzug aus dem Wort, das bei Steiner immer emphatisch zu lesen ist, kulminiert in der Dekonstruktion, sei sie von Roland Barthes, Jaques Derrida, Paul Klee oder auch John Cage.[...]« (Andreas Martin | in: Tà katoptrizómena - Magazin für Kunst.Kultur.Theologie.Ästhetik)

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