Details
Autor | Fliess, Wilhelm |
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Verlag | Edition Qumran im Campus Verlag |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 1985 |
Format | 20.2 × 12.9 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Paperback |
Seiten/ Spieldauer | 134 Seiten |
SFB Artikelnummer (SFB_ID) | SFB-010960_AC |
Freud suchte in Fliess nicht nur den Zuhörer und vermeintlichen Mitkämpfer, sondern erwartete zugleich aus der Beziehung zu ihm Antworten auf Fragen, die ihn seit Jahren bedrängten, auf die Fragen nach der Abgrenzung der physiologischen und der psychologischen Auffassung der Phänomene, die er studierte.
Ernst Kris
Zu diesem Buch
Freud nannte Fliess' Theorie »bestechend« und rühmte deren »großzügige Einfachheit«. Er wandte sich von Fliess ab, als dieser darauf bestand, daß jede neurotische Erkrankung auf »periodische Schwankungen« und »toxische Veränderungen« zurückzuführen sei, hielt aber an der von Fliess entdeckten »Bedeutung bestimmter Zeitgrößen für die Biologie« fest. Fliess vertiefte sich währenddessen immer mehr in die Magie der Zahlen als klare und eindeutige Repräsentanten der schwer zu entziffernden Gesetzlichkeit des menschlichen Seelenlebens. Seit den Entdeckungen des Goethe-Biographen K. R. Eissler und den spektakulären Funden von Jeffrey M. Masson ist diese Freundschaft und ihr Konfliktstoff in das Zentrum der Psychoanalyse-Diskussion gerückt. Darüberhinaus ist Fliess' Lehre heute nicht nur in der Kritik der Psychoanalyse von seiten der Biologie lebendig, sondern auch in den tausendfachen Versuchen, im »Einklang mit der Natur zu leben«. Geschieht die mystische Zuspitzung dieser Lebensphilosophie heute mehr unter den Zeichen von Endzeitstimmung und alternativen Entwürfen (zur sterbenden Konsumgesellschaft), ist sie bei Fliess eher auf eine individuelle Leidenschaft für Relationen und Gesetzmäßigkeiten zurückzuführen.
Inhalt
- I. Die periodischen Tage des Menschen
- II. Diskussionen
- III. Vom Rythmus des Lebens
- IV. Das Wunder des Jahres
- V. Die Euphorie
Entgegnung
Antwort
Zusätze zur Euphorie - VII. Schüpferische Tage
- VIII. Große Männer
- IX. Vom gleichen Blut
- X. Tod und Auferstehung
- XI. Wo das Leben entstand
Redaktionelle Notiz - Anhang
Redaktionelle Notiz
Über den ursächlichen Zusammenhang von Nase und Geschlechtsorgan
Bibliographie / Biographische Daten
Der Autor
Wilhelm Fließ, Sohn einer jüdischen Familie, hatte in Berlin, wo er 1883 promoviert wurde, Medizin studiert und bei Hugo Kronecker eine Weiterbildung zum Physiologen erhalten, bevor er sich als Hals- und Nasenspezialist niederließ. Er schrieb im Jahr 1906 eine erste Abhandlung über einen angeblichen zeitlichen Zusammenhang zwischen Erkrankung, Gesundung und Todesdatum. Er glaubte, bei Krankheitsverläufen seiner Patienten einen solchen Zusammenhang gefunden zu haben, und nannte ihn Biorhythmus.
Fließ war ein enger Freund und Vertrauter Sigmund Freuds, der an Fließ’ Theorie zur Therapierbarkeit der Dysmenorrhoe durch Einwirkungen an der Nasenschleimhaut besonderes Interesse fand. Insbesondere die Sexualätiologie der Neurosen und das Interesse an dem Thema Bisexualität hat die beiden beinahe gleichaltrigen Mediziner eng verbunden. Die gemeinsamen Treffen bezeichnete Freud gerne als „Kongresse“. Mit Fließ führte Freud seine Selbstanalyse durch und konnte so seine Metapsychologie (Bedeutung des dynamischen Unbewussten, Rolle der infantilen Sexualität) weiter entwickeln. Fließ und Freud entfremdeten sich zunehmend; im Jahr 1903 trafen sie sich zum letzten Mal. Die Briefe von Freud an Fließ aus den Jahren 1887 bis 1904 blieben erhalten und wurden 1950 in gekürzter Form von Marie Bonaparte, Anna Freud und Ernst Kris herausgegeben. (Quelle: Wikipedia)
Lieferbarkeitshinweis
Im Archiv der SFB ist ein Exemplar dieses Werkes von Freuds Wegbegleiter in einer Transparentfolie verpackt und in einem annähernd verlagsfrischem Zustand vefügbar; im Inneren sind die Seiten etwas nachgedunkelt, ansonsten ohne Anstreichungen, Anmerkungen o.Ä.
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