Von allen guten Geistern verlassen?

Zu diesem Buch

Wer das Phänomen der Adoleszenz begreifen will, wird dabei das mit dieser Lebensphase einhergehende Faktum eines ungewöhnlich hohen Maßes an Aggressivität berücksichtigen müssen: diese kann sich äußern gegenüber der Außenwelt und/oder gegen sich selbst. Die Beiträge dieses Sammelbandes tragen diesem Befund Rechnung, indem sie Ausdrucksformen adoleszenter Aggressivität analysiert und ihre spezielle Psychodynamik in Fallstudien betrachtet. Im Vordergrund stehen dabei Fragen wie: Welche Beziehungen bestehen zwischen adoleszenten Entwicklungen und dem gegenwärtigen gesellschaftlichen Wandel?

Inwiefern wirken sich soziokulturelle Transformationsprozesse und speziell mediale Einflüsse auf den inneren Kern des adoleszenten Geschehens aus? Die Aufsätze von deutschen und französischen Autoren eröffnen interessante Sichtweisen und ermöglicht neue Perspektiven in der Debatte.

Aus dem Inhalt

• Bernd Ahrbeck: Adoleszente Gewalt – Innere Welt und kulturelle Container
• Florian Houssier: Gewalt und Delinquenz in der Adoleszenz und ihre Auswirkung auf die Psychotherapie des Adoleszenten
• Annette Streeck-Fischer: Wenn der Dialog entgleist – Zum Verständnis von destruktivem Verhalten Jugendlicher aus psychodynamischer Sicht
• François Marty: Metabolisierung der Gewalt in der Adoleszenz
• Vera King: Männliche Entwicklung, Aggression und Risikohandeln in der Adoleszenz
• Olivier Ouvry: Adoleszenz und Gewalt // Didier Lauru: Warum Hass?
• Anne Tassel: Aggressivitätsfantasien und die Gewalt der Fantasie in der Adoleszenz
• Wolfgang Bergmann: Ich fühle mich ganz allein und bin doch der Größte – Bindungsstörungen und medialer Narzissmus
• Martin Feuling: Geliebte Schatten – Idole und Ideale in der adoleszenten Identitätsfindung. Eine Fallgeschichte
• Faroudja Hocini: Adoleszenz, Gewalt und außergewöhnliche Paranoia
• Achim Perner: Zur Bindung von Angst und Aggression im adoleszenten Ablösungsprozess.