Details

Autor Imhorst, Elisabeth
Verlag Kassel University Press
Auflage/ Erscheinungsjahr 24.01.2011
Format 21 × 14,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 257 Seiten
ISBN 978-3-86219-016-4

Zu diesem Buch

Wenn verheiratete Männer sich als homosexuell oder bisexuell outen, haben sie dann ihre sexuelle Orientierung gewechselt? Waren sie schon immer (auch) homosexuell oder sind sie es während der Ehe geworden? Was bedeutet die Ehe für diese Männer? Warum bleiben einige verheiratet und suchen nach Kompromissen mit ihrer Ehefrau, während andere sich zu einem offen homosexuellen Leben bekennen? Wie sehen diese Männer sich selbst und ihre Entwicklung und wie kann sie psychoanalytisch verstanden werden?

In ihrer innovativen Forschungsarbeit widmet sich die Autorin dem theoretisch wie empirisch bisher wenig untersuchten Phänomen der heterosexuellen Partnerwahl homosexuell strukturierter, bisexuell lebender Männer. Hierfür interviewte sie zehn (vor 1960 geborene) Männer je zwei Mal. Die Auswertung erfolgte unter Einbeziehung von Übertragung und Gegenübertragung.

Die sehr unterschiedlichen Lebensgeschichten und deren Interpretation lassen ein lebendiges Bild der vielfältigen sexuellen und Beziehungsgeschichten entstehen, ohne dass die Wissenschaftlichkeit der Arbeit der Novellenstruktur der Erzählungen geopfert wurde. Die Analyse der sorgfältig recherchierten Fallgeschichten führte zu der Hypothese: die Ehe wird als Entwicklungsraum für Männlichkeit genutzt. Sie lässt sich für acht der zehn Männer belegen. Diese acht Männer konnten umso leichter zu ihrer sexuellen Präferenz, wie sie in der Pubertät in den Onaniephantasien Gestalt annahm, zurückkehren, je mehr sie während der Ehe eine Stabilisierung ihres Männlichkeitsgefühls erreichen konnten. Es wird beschrieben, wie diese Entwicklung typischerweise verläuft und warum sich schließlich manche als homosexuell und andere als bisexuell bezeichnen, wieder andere dagegen keine sexuelle Identität im Sinne eines Selbstkonzepts entwickeln konnten: sie wissen nicht, was sie sind.

Über die Autorin

Elisabeth Imhorst lebt und arbeitet als niedergelassene Psychoanalytikerin in Köln.

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