Details
Autor | Beland, Hermann (1933-2025) |
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Verlag | Psychosozial-Verlag |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 03.2011 |
Format | 21 × 14,8 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Paperback |
Seiten/ Spieldauer | 500 Seiten |
Gewicht | 699 |
Reihe | Bibliothek der Psychoanalyse |
ISBN | 9783837921144 |
Zu diesem Beitrag des Autors
Als Titel für diesen Sammelband wählten Autor und Verlag die Überschrift eines der im Buch versammelten Aufsätze, welcher nun aber nicht wirklich die von Beland in seinen Beiträgen angegangenen Fragestellungen abzustecken und sprachlich zu erhellen vermag - und zudem mit seinem etwas verquasten Deutsch dabei eher befremdet. - Um einen Eindruck vom Gehalt dieses Buches zu vermitteln, wird die Kenntnis des Themen- und Inhaltsverzeichnisses für eine etwaige Anschaffungsentscheidung vermutlich dienlicher sein:
Aus dem Inhalt
I. Zur Theorieentwicklung
- Die regulativen Strukturen des psychischen Systems: Zum kritischen Mechanismus ihrer Einsetzung
- Jedes Gefühl ist die Folge einer Situationsdeutung - klinischer wie theoretischer Grundsatz jeder psychoanalytischen Affekttheorie.
- Unbewußte Phantasien. Protomentale und symbolische Beziehungsverständnisse als dynamische Strukturen des Systems Psyche.
- Acheronta movebo - 100 Jahre Psychoanalyse des Traums.
- Psychoanalytische Psychosomatik. - Die schwere theoretische Geburt des psychosomatischen Menschen.
- Sprache, Ödipus, Symbol. - Elemente einer psychoanalytischen Sprachtheorie.
- Freuds Todestriebhypothese - Eine zukunftsoffene Eckdatentheorie? - Erklärungs- und Arbeitswert anhand klinischer und theoretischer Beispiele.
- Wahrheitsfunktion, Anschauungsformen, Existenzbegriff, Theorie des Denkens Bions für das philosophische Interesse.
II. Zur Klinik
- Unaushaltbarkeit. Subjektive Grenze der Schmerztoleranz als objektiver Auslöser des Abwehrsystems.
- »Das Gespenst ist wieder da«. Trennungspathologien von Einzelnen und ihren Gruppen.
- »Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?« Psychische Agonie durch Nichtverstehen,
- Technische Probleme bei projektiver Abwehr narzisstischer Spannungen (»Vorwurfspatienten«).
- Neid - Die systemsprengenden Phänomene.
- Transformation in Halluzinose. Eine mathematikgeschichtliche Annäherung an Bions Transformationen.
- Was ist und wozu entsteht psychoanalytische Identität?
- Der Lehranalytiker, der gut genug ist.
III. Zur Gesellschaft
- Todesangst am Anfang des Lebens - Körperliche Getrenntheit und die gesellschaftliche Induktion von Angst. Psychoanalytischer Versuch über Die Mergelgrube und Der Knabe im Moor von Annette von Droste-Hülshoff.
- Todesbereitschaft und die Rettung des Rechts - Interpretation der Antigone des Sophokles.
- Die gesellschaftliche Produktion von Traumen aus der Sicht des 18. Jahrhunderts. Interpretation des Tristram Shandy von Laurence Sterne.
- Religion und Gewalt - Gewalt im Begriff. Soziale Gewalt durch Realitätsverzerrung in theologischen Begriffsbildungen.
- Die politische Funktion der sophokleischen Tragödien. Anerkennung transgenerationaler Ödipalität.
- Kollektive Trauer. Wer oder was befreit ein Kollektiv zu seiner Trauer?
Stimmen zu diesem Beitrag
"Der zweite Band von Hermann Belands gesammelten Aufsätzen ist erschienen, und man darf das Buch in Psychotherapeutenkreisen ein Ereignis nennen. Kein zeitgenössischer deutscher Psychoanalytiker hat so tief in die seelischen Vorgänge der frühesten Kindheit hineingeleuchtet wie er. Aber seine Arbeiten waren nur verstreut aufzufinden in den Fachzeitschriften, dabei ist er durch den ersten Band seiner Arbeiten „Die Angst vor Denken und Tun“ zu einem Klassiker geworden. Keiner hat in den therapeutischen Abgründen von W. Bion und Melanie Klein so gründlich geschürft wie er. Außerdem ist er ein wissenschaftlicher Schriftsteller von hohen Gnaden, bei dem jeder Satz die plausible Brücke zu den nächsten Gedanken bildet, an denen man sich als Leser mit Einsicht und Gewinn entlang- hangeln kann.
Einziger Kritikpunkt: Wer nicht mit den Schriften von Bion und seinen Schülern vertraut ist, kann sich gelegentlich verirren in den neuen Begriffsschöpfungen des revolutionären psychoanalytischen Denkers.
Was Beland auszeichnet, sind nicht nur die Theorie und die Behandlungspraxis für das leidende Individuum, sondern die Übertragung seines Denkens auf die Analyse großer Gruppen und ganzer Nationen. Er war führend beteiligt an den Diskussionsgruppen zwischen israelischen und deutschen Psychoanalytikern und mit der Aufarbeitung der psychodynamischen Vorgänge in großen, von destruktiver und wahnhafter Aggressivität getragenen Kollektiven. Die Psyche der Deutschen wie das psychologischen Innenleben der psychotherapeutischen Verbände oder die Seelenverwirrung von Kirchen – den ehemaligen Theologen haben besonders abwegige Entwicklungen schon im frühen Christentum gefesselt – sind ein Lebensthema geworden. (....)"
Aus einer Rezension von Tilmann Moser, veröffentlicht im Deutschen Ärzteblatt, 9.2011
Der Autor
Hermann Beland (1933-2025) war Psychoanalytiker und in eigener Praxis in Berlin tätig sowie Supervisor und Lehranalytiker am Berliner Psychoanalytischen Institut – Karl-Abraham-Institut. Darüber hinaus bekleidete er leitende Positionen in der Deutschen und Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung. Er veröffentlichte unter anderem zur Theorie der Psychoanalyse, besonders zur Persönlichkeitsstruktur, zum Traum und zur Psychosomatik und war Mitorganisator von internationalen Gruppenkonferenzen für nationale und internationale Gruppen im Konflikt.
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