Details
Herausgeber | Krovoza, Alfred; Walde, Christine (Hg.) |
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Verlag | J.B. Metzler |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 19.03.2018 |
Format | 24 × 16,8 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Hardcover |
Seiten/ Spieldauer | X, 378 Seiten |
Abbildungen | Mit 7 Abb. in Farbe. |
Gewicht | 775 |
ISBN | 9783476024862 |
»Der Traum [...] ist nicht sinnlos, nicht absurd [...] Er ist ein vollgültiges psychisches Phänomen [...] Eine hochkomplizierte geistige Tätigkeit hat ihn aufgebaut.«
Sigmund Freud, in: Die Traumdeutung. In: GW II/III, 127
- Das Manual bietet eine fächerübergreifende wissenschaftliche Übersicht zum Thema;
- es blickt von den Antiken über die Freudsche Traumdeutung bis zu Neurowissenschaften
- es berücksichtigt ebenso die Kulturarbeit am Traum in Alltag, in Wissenschaften und in den Künsten
Zu diesem Handbuch
Als anthropologische Konstanten werfen Traum und Schlaf ein bezeichnendes Licht auf unterschiedliche Kulturen bzw. Gesellschaften und historische Epochen. Gleichzeitig hat der Gegenstand ‚Traum‘ nichts von seiner Ungreifbarkeit und Rätselhaftigkeit verloren. Unter dem leitenden Gesichtspunkt einer ‚Kulturarbeit‘ am Traum (und Schlaf) schlägt dieses Handbuch einen Bogen von den antiken Kulturen bis in die Gegenwart und bietet Kapitel zu den unterschiedlichen soziokulturellen und historischen Erscheinungsweisen sowie zu ästhetischen Produktionen in der Auseinandersetzung mit Schlaf und Traum z.B. in Literatur, Kunst und Musik. Weitere Kapitel präsentieren wissenschaftliche Erkenntnisse über Traum und Schlaf von der Freudschen Traumdeutung über experimentelle Schlaf- und Traumforschung bis hin zu hirnbiologischen sowie kognitionswissenschaftlichen Erklärungsansätzen.
Aus dem Vorwort der Herausgeber
"Warum überhaupt ein Handbuch zu Traum und Schlaf? Und warum gerade dieses Handbuch zu Traum und Schlaf? Von einem Handbuch wird gemeinhin Systematik und enzyklopädische Behandlung seines Gegenstandes gefordert. Bereits der erste Blick in das Inhaltsverzeichnis dieses Bandes, das immerhin 31 Beiträge aufführt, zeigt, dass nicht alle Wissenschaften, von denen wir Auskunft über Traum und Schlaf erwarten können, und nicht alle Themen, die uns interessieren mögen, berücksichtigt sind. Das ist nun allerdings keine Frage des Umfangs des Bandes. Selbst seine Verdoppelung hätte zum selben Eindruck geführt. Es scheint nämlich kaum einen Praxis- und Wissensbereich, kaum eine Wissenschaft zu geben, und zwar all over the world, in dem unser Gegenstand nicht behandelt worden wäre und noch behandelt wird.
Schlaf und Traum scheinen uns ebenso selbstverständlich wie die Tatsache, dass der Mensch einen Körper hat. Traum und Schlaf, gerade auch in ihrem Zusammenhang, scheinen ein nicht recht handbuchfähiger Gegenstand zu sein. Zu vielgestaltig tauchen das Phänomen Traum und das Phänomen Schlaf, jedenfalls im Zusammenhang mit Traum, in den Wissensbeständen und Ausdrucksbemühungen der Menschen auf: Traum als göttliche Botschaft, soziale Tatsache.
Schließlich mussten sich Herausgeberin und Herausgeber die Frage stellen, ob der Versuch einer enzyklopädischen Darstellung angesichts des Gegenstandes Traum überhaupt sinnvoll sei und zu einem Ergebnis führen könne. Diese Prüfung führte über die Wahrnehmung und Anerkennung seiner erstaunlichen Vielfalt und seiner Metamorphosen bis zu der Frage, ob es ihn ´wirklich` gäbe. Wir >haben< den Traum bis heute und immer noch nur als ein Erlebnis während des Schlafs bzw. die Erinnerung an dieses nach dem Erwachen, das nun erzählt und u. U. schriftlich festgehalten werden kann. Dem steht - siehe oben - eine schier unendliche Fülle von Bestimmungen, Wissen- und Diskursen gegenüber, ganz zu schweigen von den Deutungen der Träume, die nach den unterschiedlichsten Methoden vorgenommen wurden und - werden. Aber noch in anderer Hinsicht spielt das Problem der Wirklichkeit hinein, sind wir es doch gewohnt Traum und Wirklichkeit streng zu unterscheiden und einander entgegenzusetzen. Natürlich war es ein wunderbarer Nebeneffekt der Vorbereitung dieses Bandes, dass wir Explorationen in die verschiedensten Bereiche unternommen haben, in denen Träume überhaupt irgendeine Rolle spielen - am Ende ist das tendenziell die gesamte menschliche Kultur gewesen. (...)"
Inhalt
Alfred Krovoza: ›Kulturarbeit‹ am Traum
Gunthard Müller: Sprachgeschichte und Semantik
Christine Walde: Traumdeutung und Traumnutzung – Historische Perspektiven
Hans-Walter Schmidt-Hannisa: Traumprotokolle und Traumtagebücher
Andreas Lenz: Mythen, Legenden und Märchen
Isabel Maurer Queipo: Literatur
Hannah Fitsch: Technische Dystopien und Utopien im Science Fiction
Achim Lenz: Theater
Ulrich Pfarr: Bildende Kunst
Ingo Stelte: Film
Arne Stollberg: Musik und Musikwissenschaft
Uta Brandes (et al.): Design – Gestaltete Bedingungen des Schlafens und des Träumens
Petra Gehring: Philosophie
Christoph Türcke: Der Traum als Kulturstifter
Guido Sprenger: Ethnologie
Gregor Weber: Geschichtswissenschaft
Isabel Maurer Queipo: Literaturwissenschaft
Gerlinde Gehrig (et al.): Kunstgeschichte und Kunstwissenschaft
Michael H. Wiegand: Neurobiologie von Schlaf und Traum
Jennifer M. Windt: Kognitionswissenschaften und Philosophie des Geistes
Michael Schredl: Aktuelle empirische Traumforschung
Heinrich Deserno (et al.): Psychoanalyse
Stephan Hau: Experimentelle Schlaf- und Traumforschung
Wolfgang Leuschner: Traum und Körper
Stephan Hau: Erinnerung und Gedächtnis in der Schlaf- und Traumforschung
Dieter Dörr (et al.): Nächtliche Ruhestörung – rechtliche Aspekte
Hannah Ahlheim: Ökonomisierung des Schlafs
Inka Tuin (et al.): Gestörter Schlaf und Schlaflosigkeit
Reinhard Pietrowsky: Alpträume
Hans Ulrich Reck: Das Onirische – Wege zu einer Medienphilosophie des Träumens
Oldis, Daniel Oldis, Daniel:Die neuen coolen Medien der Träume.
Die Herausgeber
Alfred Krovoza ist Professor i.R. für Sozialpsychologie der Universität Hannover.
Christine Walde ist Professorin für Klassische Philologie an der Universität Mainz.
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