Details

Autor Haas, Eberhard Th.
Verlag Psychosozial-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 03.2006
Format 21 × 14,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 261 Seiten
Abbildungen Mit 4 s/w-Abb.
Gewicht 382
Reihe Bibliothek der Psychoanalyse
ISBN 9783898065009

Zu diesem Buch

Depression und Sucht ist weniger eine Sache der Biologie als der Kultur und Religion. Haas übersetzt religöse Inhalte mithilfe der reichhaltigen Semantik der Psychoanalyse.

Die wissenschaftlichen Revolutionen, verbunden mit den Namen Kopernikus, Darwin und auch Freud, enthalten eine metaphysische Sprengkraft, die immer nachhaltiger in die privateste Sphäre eingedrungen ist. Die Rede vom »Tod Gottes« ist keineswegs nur eine Frage unter Theologen und Philosophen.

Die eher an der Oberfläche gebliebenen Emanzipationbemühungen aus religiöser Bevormundung in weiten Teilen der westlichen Gesellschaften scheinen nach dem ›Vom-Regen-in-die-Traufe‹-Prinzip geleitet zu sein, denn der jetzt areligiöse, entwurzelte und Sinnfragen sich meist nicht mehr stellende Mensch scheint in seinem Gros mitnichten zu reiferen Ich-Leistungen fähig, unterwift sich als in seinen Grundfesten Verstörter und Orientierungsloser im Wege seiner narzißtisch befeuerten Selbstentmündigung Götzen banalster und infantilster Art.

Der Prozeß der Säkularisierung enthält offenbar eine Dialektik, deren Schattenseite zunehmend gespürt und als Psychopathologie erlitten wird. Dieser Transzendenzverlust steht in Verbindung mit Depressionen und Süchten. Früher war Wissen um Lebenstatsachen in der Sprache der Religion aufbewahrt; heute beginnt man da und dort zu begreifen, daß deren Gehalt – wir zehren immer noch davon – nicht schadlos suspendiert werden kann und man hat begonnen, dieses Wissen in nichtreligiöse Sprache zu übersetzen.

Einen Beitrag hierzu möchte das Buch des Darmstädter Psychoanalytikers leisten, eingebunden in eine kohärente Kulturtheorie und unter Verwendung der Sprache der Psychoanalyse, die dafür die vielleicht reichhaltigste Semantik besitzt.

Über den Autor

Dr. med. Eberhardt Th. Haas, geb. 1942, arbeitet als Psychoanalytiker in eigener Praxis. Lehranalytiker am Psychoanalytischen Institut Heidelberg-Karlsruhe und von 1998-2002 dessen Vorsitzender. Arbeitsschwerpunkte: Trauerprozesse, Kulturanthropologie, Literatur und Psychoanalyse, Religion und Psychoanalyse.

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