Details

Autor Bernfeld, Siegfried
Verlag Suhrkamp
Auflage/ Erscheinungsjahr 01.02.2000
Format 17,8 × 11,1 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Einband - flex. Paperback
Seiten/ Spieldauer 160 Seiten
Gewicht 102
ISBN 9783518276372

Zu diesem Klassiker der Pädagogik-Kritik

Siegfried Bernfeld geht mit seiner Streitschrift ironisch und polemisierend der Frage nach: Erziehung wofür und für wen? Die Grenzen der Erziehung sieht er nicht so sehr in der Erziehbarkeit des Kindes oder der Person des Erziehers, sondern in ihrer Funktion innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft: Erziehung ist in bezug auf diese Gesellschaft immer konservativ und orientiert sich an den Machttendenzen der erziehenden Gruppe.

Stimmen zu dieser Arbeit

Wilhelm Reich in einem Brief an Bernfeld: "Ihr Sisyphos ist das erste Buch seit Jahren, das mich erschüttert hat. Eine solche Art, dieser erbärmlich-jämmerlichen Welt mit Eleganz und Liebenswürdigkeit Fußtritte zu versetzen, hat die Literatur sicher nicht ein zweites Mal aufzuweisen. Leider - oder Gott sei Dank? - nur wenige werden das Buch verstehen" und zwischen den Zeilen "die todernste Empörung des Geistes wider die Borniertheit lesen." - Der Reformpädagoge Gustav Wyneken (1875-1964) schrieb in einer Rezension: "Der gescheiteste unter den Schülern des großen, genialen Sigmund Freud, Dr. Siegfried Bernfeld... hat da den Pädagogen ein Büchlein gewidmet, daß sie hoffentlich lesen und sobald nicht vergessen werden... Ich meinerseits glaube, daß seit langem im fragwürdigen Bereich der Pädagogik keine wichtigere Erscheinung zu verzeichnen war, als diese Schrift. Übrigens auch keine bei allem bitteren Ernst witzigere und vergnüglichere."

Der Autor

Siegfried Bernfeld (* 7. Mai 1892 in Lemberg, Galizien; † 2. April 1953 in San Francisco) war ein von der Jugendbewegung beeinflusster Reformpädagoge, Psychoanalytiker und Mitbegründer der modernen Jugendforschung. Bernfelds Sisyphos von 1925 gilt in der Erziehungswissenschaft seit seinem Erscheinen bis heute als tiefer Einschnitt in deren Theoriegeschichte. Bernfeld kritisiert darin die (bis in die 1960er Jahre hinein) dominante Geisteswissenschaftliche Pädagogik, namentlich als führenden Vertreter derselben Eduard Spranger. Bernfeld formulierte die schon lange allgemein anerkannte Einsicht, dass der Erfolg von Bildung und Erziehung eben nicht allein von der Erziehbarkeit der Kinder abhängt, sondern ganz maßgeblich von den materiellen Voraussetzungen sowie der historischen Verfassung des Bildungswesens.

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