Details
Autor | Rosa, Hartmut |
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Verlag | Suhrkamp |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 10.03.2019 |
Format | 17.8 × 10.8 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Paperback |
Seiten/ Spieldauer | 815 Seiten |
Gewicht | 465 |
Reihe | stw |
ISBN | 9783518298725 |
»Resonanz bleibt das Versprechen der Moderne; Entfremdung aber ist deren Realität.«
Zu diesem Buch
Wenn Beschleunigung das Problem ist, dann ist Resonanz vielleicht die Lösung. Dies ist, auf die kürzest mögliche Formel gebracht, die Kernthese des Buches von Hartmut Rosa, das als Gründungsdokument einer Soziologie des guten Lebens gelesen werden kann.
An seinem Anfang steht die Behauptung, dass sich die Qualität eines menschlichen Lebens nicht in der Währung von Ressourcen, Optionen und Glücksmomenten angeben lässt. Stattdessen müssen wir unseren Blick auf die Beziehung zur Welt richten, die dieses Leben prägt und die dann, wenn sie intakt ist, Ausdruck stabiler Resonanzverhältnisse ist.
Um dies zu begründen, präsentiert Rosa zunächst das ganze Spektrum der Formen, in denen wir eine Beziehung zur Welt herstellen, vom Atmen bis hin zu kulturell ausdifferenzierten Weltbildern. Dann wendet er sich den konkreten Erfahrungs- und Handlungssphären zu – etwa Familie und Politik, Arbeit und Sport, Religion und Kunst –, in denen wir spätmodernen Subjekte Resonanz zwar suchen, aber immer seltener finden. Das hat maßgeblich mit der Steigerungslogik der Moderne zu tun, die sowohl Ursache als auch Folge einer gestörten Weltbeziehung ist, und zwar auf individueller wie kollektiver Ebene.
Denn auch die großen Krisentendenzen der Gegenwartsgesellschaft – Ökokrise, Demokratiekriese, Psychokrise – lassen sich resonanztheoretisch analysieren, wie Rosa in seiner Soziologie der Weltbeziehung zeigt. Als eine umfassende Rekonstruktion der Moderne in Begriffen ihrer historisch realisierten Resonanzverhältnisse wagt sie den Versuch, den Rahmen für eine erneuerte Kritische Theorie abzustecken.
Aus dem Inhalt
Einleitung
- Die Soziologie, die Moderne und das gute Leben
- Die Grundidee: Gelingende und misslingende Wellbeziehungen
- Was ist die Welt? Wer ist ein Subjekt?
- Der Gang der Untersuchung
Körperliche Weltbeziehungen
- In-die-Welt-Gestelltsein
- Atmen
- Essen und Trinken
- Stimme, Blick und Antlitz
- Gehen, Stehen und Schlafen
- Lachen, Weinen und Lieben
Weltaneignung und Welterfahrung
- Inskription und Expression: Der verweltlichte Körper als gestaltetes Selbst
- Medien der Weltbeziehung
- Von außen zurichten oder von innen gefügig machen: Der Körper als Ressource, Instrument und Gestaltungsobjekt
- Selbstentfremdung: Wenn der Körper zum Feind wird
- Arbeit: Wenn das Material zu antworten beginnt
- Schule als Resonanzraum
- Sport und Konsum als Versuche, sich zu spüren
Vertikale Resonanzachsen
- Die Verheißung der Religion
- Die Stimme der Natur
- Die Kraft der Kunst
- Der Mantel der Geschichte
Die Moderne als Geschichte einer Resonanzkatastrophe
- Was ist die Moderne?
- Das Weltverstummen in Literatur und Philosophie
- Aufdem Wegzu einer Soziologie der Weltbeziehung
- Die Moderne als Geschichte gesteigerter Resonanzscnsibi-lität
- Wüsten und Oasen des Lebens: Moderne Alltagspraktiken, resonanztheoretisch interpretiert
Soziale Bedingungen gelingender und misslingender Weltbeziehungen
- Kontextuelle Faktoren: Von Atmosphären und Stimmungen
- Kulturelle und sozialstrukturelle Faktoren: Ist Resonanz katholisch, weiblich, jung?
- Institutionelle Faktoren: Zwischen Schule und Börse
Dynamische Stabilisierung: Die Steigerungslogik der Moderne und ihre Folgen
- Was heißt "dynamische Stabilisierung"?
- Wettbewerb und Beschleunigung: Individuelle Welt-beziehungen unter den Bedingungen eines cskala-torischen Regimes
- Unlesbarkeit: Die Welt als Gegner und als Kränkung
Resonanzkrisen der Spätmoderne und die Konturen einer Postwachstumsgesellschaft
- Die Krise und das Weltverstummen
- Konturen einer Postwachstumsgesellschaft
Über den Autor
Hartmut Rosa, geboren 1965, ist Professor für Allgemeine und Theoretische Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena sowie Direktor des Max-Weber-Kollegs in Erfurt.
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