Details

Autor Göttken, Tanja; von Klitzing, Kai
Verlag Klett-Cotta
Auflage/ Erscheinungsjahr 1. Aufl. 2015; 16.04.2015
Format 23,5 × 15,9 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung gebunden
Seiten/ Spieldauer 286 Seiten
Abbildungen Tafelteil und Karten im Innenteil
Gewicht 625
ISBN 9783608948820

Zu diesem Buch

Mittlerweile leidet jedes achte Kind eines Kindergartenjahrgangs unter psychischen Symptomen wie erhöhter Ängstlichkeit oder depressiver Verstimmtheit. Diese und anderen seelische Problemen bei Kindern frühzeitig zu erkennen und anschließend durch geeignete therapeutische Begleitung entgegenzusteuern, ist das Ziel der psychoanalytischen Kurzzeittherapie. Das Manual erläutert, wie in Therapiesitzungen – die teils mit, teils ohne Eltern stattfinden –, in Gesprächen und beim Spielen unverarbeitete Konflikte und ungelöste Entwicklungsaufgaben heraus­gearbeitet und angegangen werden können.

Bereits im Kindesalter liegt die Prävalenz depressiver Störungen bei 1 bis 3 Prozent. Im Vorschul- und Schulalter kommen neben den klassischen Kernsymptomen der Depression die Ängstlichkeit, dysphorische Stimmungen, Gehemmtheit, Spielhemmung, Lernschwierigkeiten, fehlende Kreativität und Geduld, ein Mangel an Phantasie sowie psychosomatische Symptome und Verhaltensauffälligkeiten hinzu. Bis zur Adoleszenz sind depressive Symptome meist eng mit Angststörungen assoziiert. Die Krankenkassen und das Gesundheitssystem wünschen, ganz im Trend der Zeit, immer kürzere (und also kostengünstigere) Behandlungsformen und nach standardisiertem Vorgehen, um Behandlungserfolge erfassen und nachweisen zu können.

Tanja Göttken und Kai v. Klitzing haben vor diesen ökonomischen Realitäten und Anforderungen ein System für die analytisch orientierte Kurzzeittherapie für solche jungen Patienten entwickelt. Die Therapie umfasst 20 bis 25 Sitzungen, die in abwechselnden Settings durchgeführt werden (Einzelsitzung, mit Eltern und Kind, ohne Kind). Die Grundannahme für die Entstehung affektiver Störungen ist dabei die, dass die betroffenen Kinder ihre Affekte nicht im Umgang mit ihren Bezugspersonen ausleben, sondern vielmehr affektive Impulse nach innen richten (vor allem bei Essstörungen und selbstverletzendem Verhalten). Der Beitrag der Autoren besteht darin, die Komplexität der psychoanalytischen Verstehens- und Behandlungsweise auf ein den faktischen Gegebenheiten einer Kurzzeittherapie gehorchenden Anforderungen herunterzubrechen, ohne den Kern analytischen Arbeits deshalb aufzugeben.

Pressestimmen

»Wir sind überrascht, was strukturierte Kurztherapien im Hinblick auf Effizienz und Langzeitwirkung leisten. In ihrem außergewöhnlich gut strukturierten Buch bringen uns die beiden Autoren die Vorteile dieses Ansatzes für das Gebiet der Kindertherapie nahe.« Peter Fonagy

Über die Autoren

Tanja Göttken, Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin, Psychoanalytikerin (DPV/IPA) und Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Department für Frauen- und Kindermedizin der Universitätsklinik Leipzig.

Kai von Klitzing, Prof. Dr. med., ist Direktor der Universitätsklinik und -poliklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters in Leipzig, Psychoanalytiker für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Mitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Psychoanalyse/IPV. Seit 2004 Board- Mitglied der World Association für Infant Mental Health. Forschungsschwerpunkte: Entwicklungspsychopathologie, frühe Kindheit, Familienbeziehungen, Kinder-Narrative, Psychoanalyse und Neurobiologie.

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