Details

Herausgeber Wolffheim, Nelly (Hg.)
Verlag Verlag der Zeitschrift f. psa. Pädagogik, Wien
Auflage/ Erscheinungsjahr 1930
Format 20 × 14,4 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Kartoniert
Seiten/ Spieldauer 89 Seiten
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-008696_AQ

Aus dem Vorwort

Wenn auch seit langem auf die erziehliche Bedeutung der ersten Kindheit hingewiesen wurde, so war es doch Freud vorbehalten, uns über das Wesen und die nachhaltige Wirkung der Kindheitseindrücke Aufklärung zu verschaffen. Die Ergebnisse der psychoanalytischen Forschung führten uns zu einer veränderten Einstellung zum Kinde. Neue pädagogische Forderungen erwuchsen aus neuen Erkenntnissen. Bisher Gültiges bedarf der Überprüfung. In diesem Sinne ist die neuerdings diskutierte Frage, ob es überhaupt eine psychoanalytische Pädagogik gibt, zweifelsfrei zu bejahen. Wenn sich auch noch keine festen Richtlinien aufstellen lassen, so wurden doch Wege gewiesen. Ein System psychoanalytischer Pädagogik freilich gibt es nicht, die Gestaltung der Erziehungspraxis bleibt individueller Auffassung und Verarbeitung überlassen. Meine Aufgabe soll es sein, den Kindergarten in das Licht einer psychoanalytischen Pädagogik zu rücken. Gerade wenn wir auf dem Boden der Freud'schen Tiefenpsychologie stehen, muß uns der Kindergarten bedeutsam erscheinen, mag er nun als soziale Einrichtung Erziehungsersatz bieten oder als pädagogisches Hilfsmittel die Kinder nur stundenweise aufnehmen. Obgleich wir der aktiven Erziehung keine so starke Auswirkung zumessen, wie es die allgemeine Pädagogik tut, müssen wir doch gerade aus unserer Erkenntnis heraus der Umwelt des Kindes größte Aufmerk-samkeit schenken. Wir haben ja durch die Psychoanalyse gelernt, die Trag-weite gemachter Fehler zu begreifen und sehen Erziehungsmaßnahmen unter einem anderen Gesichtswinkel an. als dies bisher geschah. Versuchen wir uns darüber klar zu werden, was der Kindergarten dem Kinde bieten kann und in unserem Sinne bieten müßte. Wir werden dabei die Pädagogik Fröbels und Montessoris, so wie sie sich heute in der Praxis zeigt, zu überprüfen haben, um zu erforschen, ob und inwieweit sie mit den Forderungen einer psychoanalytisch orientierten Erziehung übereinstimmt.

Inhalt

  • Vorwort
  • Erklärung der benutzten psychoanalytischen Fachausdrücke
  • I) Einige Grundgedanken der psychoanalytischen Pädagogik, die bei der Füurung des Kindergartens beachtet werden müssen
  • II) Das Entwicklungsstadium des Kindes im Kindergartenalter und die daraus erwachsenden Aufgaben des Kindergartens
  • 1.) Äußerungsformen des Ödipuskomplexes im Kindergarten
  • 2.) Die Geschwisterbeziehung und ihre Auswirkung im  Gemeinschaftsleben
  • 3.) Äußerungsformen der Sexualität beim Kindergartenkinde
  • 4.) Erotische gefärbte Freundschaften in der frühen Jugend
  • III) Die pädagogische Leitung des Kindergartens
  • IV) Spiel und Beschäftigubg im Kindergarten
  • V) Die Beziehungen des Kindergartens zur Psychoanalyse
  • Anhang: Kritische Überlegungen zur Frage der frühen Gemeinschaftserziehung

Zum Erhaltungszustand

Im Klassischen Fachantiquariat der SFB noch gut erhalten; der Einband alters- und lagerbedingt leicht ausgeblichen; der Buchblock ist ab der Seite 24 gelöst vom Buchrücken, das gesamte Buch ist allerdings intakt.

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