Details
Autor | Leuzinger-Bohleber, Marianne; Weiß, Heinz |
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Verlag | Kohlhammer |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 30.04.2014 |
Format | 21 × 13,5 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Paperback |
Seiten/ Spieldauer | 230 Seiten |
Abbildungen | 5 Abb., 1 Tab. |
Gewicht | 393 |
Reihe | Psychoanalyse im 21. Jahrhundert |
ISBN | 9783170223226 |
Zu diesem Buch
"(...) Im ersten Teil des Bandes verweisen wir ausgehend von einem ausführlichen Fallbeispiel, auf die Chancen des aktuellen Pluralismus, der heutigen Theorienvielfalt der Psychoanalyse: Wie beim Blick durch ein Kaleidoskop nehmen wir in komplexen klinisch-psychoanalytischen Situationen jeweils unterschiedliche Sinnzusammenhänge wahr, je nachdem welche theoretische Linse wir gewählt haben. Der Bezug zu dem Fallbeispiel mag dem Leser die Relevanz solcher theoretischer Annäherungen an das Unbewusste in psychoanalytischen Behandlungen näher bringen. Wenigstens kurz streifen wir die anspruchsvollen methodischen und wissenschaftstheoretischen Fragen, die mit der heutigen klinischen und extraklinischen Forschung und der damit initiierten Theorieentwicklung verbunden sind. (...)
Im Teil II des Buches wird diese Übersicht durch eine »vertikale Perspektive« ergänzt, indem einige wissenschaftshistorische Gründe erläutert werden, die zum Theorienpluralismus der Psychoanalyse führten. So ermöglichte bspw. die Weiterentwicklung objektbeziehungstheoretischer Konzepte des Unbewussten die Behandlung neuer Gruppen von Patienten wie z. B. Patienten mit Borderlinestörungen. Zudem vertieft er einige der Ausführungen des ersten Teils durch einige der aktuellen Konzeptualisierungen des Unbewussten, indem er zuerst die psychoanalytische Theorieentwicklung kurz historisch in den Geistes- und Sozialwissenschaften und der Philosophie verortet (Kap. 4). Schwerpunkte bei diesen Vertiefungen liegen auf dem spezifischen Verständnis des Unbewussten bei J. Lacan, M. Klein, H. Segal, D.W. Winnicott, W.R. Bion, A. Green, W. Loch und anderen Autoren (vgl. Kap. 5). Dabei wird auf die Frage nach den klinischen Implikationen dieser neueren Theorierichtungen fokussiert (vgl. Kap. 6). Mit zwei Fallbeispielen wird veranschaulicht, welche Rolle das Verstehen unbewusster Prozesse in heutigen psychoanalytischen Behandlungen bei Borderlineerkrankungen bzw. bei schwer traumatisierten Patienten einnimmt. (...)" (aus dem Vorwort)
Aus dem Inhalt
Einleitung
- Ist das Unbewusste immer noch das »Alleinstellungsmerkmal« der Psychoanalyse?
- Das Unbewusste in Zeiten einer pluralen Psychoanalyse
- Anmerkungen zum Wissenschaftsverständnis der Psychoanalyse als spezifische »Wissenschaft des Unbewussten«
- Das Unbewusste als Gegenstand interdisziplinärer Forschung
- Übersicht über die Struktur des Bandes
Teil 1 - Konzepte und Kontroversen zum Unbewussten in der pluralen, internationalen Psychoanalyse
Das Unbewusste im Kaleidoskop des Theorienpluralismus der heutigen Psychoanalyse
- Das Unbewusste in der klinischen Praxis - Ein Fallbeispiel
- Das Unbewusste in Zeiten des theoretischen Pluralismus der Psychoanalyse: Eine Übersicht
- Zusammenfassung: Das Unbewusste im Kaleidoskop pluraler Theorieansätze in der heutigen Psychoanalyse - Reichtum und Gefahr?
Zu theoretischen Weiterentwicklungen bzw. Neuintegrationen (puraler) Modelle zum Unbewussten in der heutigen Psychoanalyse am Beispiel der experimentellen Schlaf-Traum-Forschung
Teil II - Konzeptualisierungen des Unbewussten in der Weiterentwicklung der Theorien Freuds: Vertiefende Überlegungen
Die Rezeption des Unbewussten in den Sozial- und Geisteswissenschaften: phänomenologische, hermeneutische und sprachtheoretische Ansätze
Vertiefende Konzeptualisierungen des Unbewussten
- »Das Unbewusste ist wie eine Sprache gebaut« - Jacques Lacans Versuch einer Rückkehr zu Freud
- Klinische Herausforderungen als Ausgangspunkt für theoretische Weiterentwicklungen
- Melanie Kleins Modell des Psychischen: paranoid-schizoide und depressive Position als Organisationsformen unbewusster Phantasien
- Unbewusstes, depressive Position und primitive Stadien der Symbolbildung: das Werk von Hanna Segal
- Übergangsphänomene und intermediärer Raum bei D.W. Winnicott
- Rezeption und Transformation: Zur Neubestimmung des Unbewussten in W.R. Bions Theorie des Denkens
- Weiterentwicklungen von Bions Theorie bei seinen Zeitgenossen und Nachfolgern (R. Money-Kyrle, D. Meltzer, R. Britton, J. Grotstein, I. Matte-Blanco, A. Ferro)
- Verbindungen zwischen Objektbeziehungstheorie und Freuds Auffassung des Unbewussten im Werk von A. Green und W. Loch
Überlegungen zur psychoanalytischen Behandlungstechnik
- Klinische Auswirkungen: Das erweiterte Verständnis der Gegenübertragung als Wahrnehmungsorgan für unbewusste Prozesse
- Vergangenheitsunbewusstes und Gegenwartsunbewusstes: Die Theorie der Enactments als In-Szene-Setzen der unbewussten Phantasie
- Klinisches Beispiel - die Deutung eines Traums
- Behandlungstechnische Konsequenzen und neuere Ansätze: Die Theorie der pathologischen Organisationen bei H.A. Rosenfeld und J. Steiner
- Klinisches Beispiel - Einblick in die behandlungstechnischen Schwierigkeiten einer Psychoanalyse
Über die Autoren
Prof. Dr. Marianne Leuzinger-Bohleber, Geschäftsführende Direktorin des Sigmund-Freud-Instituts, Frankfurt/M., lehrt Psychoanalyse an der Universität Kassel.
Prof. Dr. Heinz Weiß ist Chefarzt der Abteilung für Psychosomatische Medizin am Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart, und vertritt kommissarisch die Leitung des Medizinischen Fachbereichs am Sigmund-Freud-Institut.
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