Praktikum der Gruppenpsychotherapie

Zu diesem Buch

Die gruppentherapeutischen Verfahren haben sich auch im deutschen Sprachraum längst als wirksame und auch praktikabel-situationsgerechte Verfahren psychodynamisch orientierter Gesprächspsychotherapie bewährt.

Die Autoren bekennen sich zur psychoanalytischen Theorie und Erfahrung als Basis jeder Form der Gruppentherapie; sie beschränken sich jedoch nicht auf die »klassische« Gruppenanalyse, sondern behandeln das ganze Spektrum der Typen und Strukturierungsmöglichkeiten der Gruppenarbeit. Neben der Darstellung der einzelnen Verfahren, ihrer Entwicklung und ihrer spezifischen Probleme geht es ihnen vor allem auch um die Feinbestimmung zwischen Arbeitstechnik, Kliententypen und individuellen Behandlungserfordernissen. Das »Praktikum« erhebt nicht den Anspruch, eine lehranalytisch, gruppendynamisch und theoretisch fundierte Ausbildung zur Gruppentherapie ersetzen zu wollen. Der breite, praxisbezogene Ansatz hat es jedoch zu einer bewährten Arbeitshilfe in der Ausbildung werden lassen, der durch seine Fülle konkreter Lösungsvorschläge auch dem klinisch Tätigen Anregung bietet.

Inhalt des Bandes

Vorworte - Die Autoren
1 Psychotherapie und Gruppenpsychotherapie
Symptom und Änderung 19. Widerstand gegen Änderung 21. Interaktion in der Gruppentherapie 23. Zwei Hauptformen der Gruppe 26. Literatur 29.
2 Die Entwicklung der Gruppenpsychotherapie
Psychoanalytisch orientierte Gruppen 32. Die Gruppenmethode in England 34. Einige Pioniere der Gruppentherapie in den U.S.A. 36. Die Gruppenmethode in verschiedenen Settings 39. Lern- und Beratungsgruppen 41. Kurzdefinition der analytischen Gruppe 44. Zusammenfassung 44. Entwicklung der Gruppenpsychotherapie im deutschsprachigen Raum 45. Literatur 46.
3 Der Aufbau eines gruppentherapeutischen Programms
Zur Einführung der Gruppentherapie 49. Einige Fragen und Antworten 51. Der Film in der Gruppentherapie 59. Bemerkungen zur amerikanischen Rechtslage 62. Zur Rechtslage in der Bundesrepublik Deutschland 67. Literatur 68.
4 Räumliche und andere Voraussetzungen
Die Sitzordnung 69. Das Sitzungszimmer 72. Tageszeit der Sitzungen 75. Dauer der Sitzungen 76. Einsatz von Co-Therapeuten 77. Protokolle, Bandaufnahmen und Beobachter 79. Honorare 82. Nonverbales Verhallen 86. Literatur 89.

5 Die Auswahl von Patienten für die Gruppenpsychotherapie
Die einzelnen Variablen 91. Die Wahl der Gruppenart 95. Auswahl von Patienten in Institutionen und Ambulatorien 99. Auswahl von Patienten an Beratungsstellen ICO. Das Aufnahmeverfahren 102. Homogene oder heterogene Gruppe? 105. Gemischte Gruppen: Psychotische und neurotische Patienten 108. Charakterstörungen 110. Abweichendes Sexualverhalten III. Indikation für Gruppen mit verlängerter Sitzungsdauer 112. Auswahlkriterien für die Kindertherapie 112. Literatur 114.

6 Die erste Gruppensitzung: Vorbereitung, Strukturierung, Verlauf
Der Initialwiderstand 118. Die Vorbereitung 119. Verhaltenshinweise in der Gruppe 122. Die erste Sitzung 124. Das Gruppenklima 128. Beendigung der ersten Sitzung 130. Einige typische Probleme der ersten Sitzung 131. Literatur 135.

7 Einige Gruppenphänomene
Gruppenreaktionen (G-Responses) 139. Homöostase 140. Multiple Übertragung 143. Reaktive Assoziationen 150. Abwehrmechanismen 151. Agieren (Acting Out) 153. Die Carambolage (Carom) 154. Untergruppen 156. Fraktionierung der Gruppe 157. Statusänderungen bei Gruppenmitgliedern 157, Angriffe auf den Therapeuten 158. Sündenbock: Versuch, ein Gruppenmit-zu vernichten 159. Reaktion auf die Aufnahme eines neuen Mitglieds 160. Das Gefühl, ein Plateau erreicht zu haben 161. Schluß 162. Literatur 162.

8 Typen und Strukturmodelle therapeutischer Gruppen: Lerngruppen (Guidancc-Groups) 166. Beratungsgruppen (Counscling-Groups) 172. Psychoanalytisch orientierte Gruppen 177. Koordinierte Sitzungen 183. Geschlossene und offene Gruppen 190. Kombinations- und Gemeinschahstherapie 193. Marathonsitzungen 195. Encounter-Gruppcn 196. Selbsterfahrungsgruppen 198. Literatur 202. Ergänzende Hinweise 204.

9 Träume: Was sind Träume? 210. Positive Aspekte der Traumfunktion 210. Der Umgang mit Träumen in der Gruppe 212. Die Bearbeitung von Widerständen 215. Der Traum in Lern- und Beratungsgruppen 225. Der Traum in der Ge-stalttherapie 226. Literatur 228.

10 Die Behandlung spezieller Kategorien von klinischen Problemen: Drogenmißbrauch - Alkoholismus - Soziopathie (abweichendes Sexualverhalten) - Psychosomatische Störungen - Spezielle Verhaltensstörungen - Gruppenarbeit mit älteren Menschen - Literatur.

11 Widerstand: Definition - Gruppenwiderstand - Literatur.

12 Die Beendigung der Therapie: Irrtümer über den Abschlußtermin - Indikation zum Behandlungsabschluß beim einzelnen Patienten - Unterbrechung der Gruppenbehandlung - Indikationen zur Auflösung der Gruppe - Die Arten der Arbeitsbeendigung - Die Endphase der Therapie - Nach der Therapie - Literatur.

13 Ausbildung und Berufsbild des Gruppentherapeuten
Eine Untersuchung der Amerikanischen Gruppenpsychotherapeutischen Vereinigung - Studienrichtungen - Art und Dauer der Berufsausübung - Ausbildung und Erfahrung in der Einzel- und Gruppenbehandlung - Die Gruppe in der therapeutischen Praxis - Honorare - Organisationen - Ausbildung zur Gruppentherapie - Erfahrungsaustausch und Forschung - Literatur - Ausbildung, Weiterbildung und Fortbildung auf dem Gebiet der psychoanalytisch orientierten Gruppenpsychotherapie im deutschsprachigen Raum.

Personenregister / Sachregister.

Pressestimmen

»Insgesamt liegt eine ausgezeichnete Übersicht über Ansätze, Formen und Inhalte analytisch orientierter Gruppenpsychotherapie vor, die auch die Nachbarschaft und Abgrenzung zu/von anderen Gruppenpsychotherapien darstellt. Es scheint mir gerade für die Praxis und Ausbildung an psychiatrischen Institutionen eine nützliche Arbeitshilfe.«

Psychiatrische Praxis