Details

Autor Morton, Timothy
Verlag Matthes u. Seitz, Berlin
Auflage/ Erscheinungsjahr 29.08.2016
Format 22 × 14,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Hardcover
Seiten/ Spieldauer 351 Seiten
Gewicht 550
ISBN 9783957572554

Über das Buch

Nur scheinbar formuliert Timothy Morton in dieser bahnbrechenden Arbeit des ›Ecocriticism‹ (.d. i. ein neuerer interdisziplinärer Ansatz innerhalb der Literaturwissenschaften, der literarische Texte im Zusammenhang mit ökologischen Aspekten untersucht.) ein Paradox: Das Bild, welches wir Menschen uns gemeinhin von ›der Natur‹ machen, verhindert, verstelle womöglich eher den Blick auf das reale Begreifen von Ökologie und ihren Prozesszusammenhängen. Fast immer trachte das literarische Schreiben über die Natur danach, eine Weltsicht zu vermitteln, welche die Natur idealisiert. Durchaus verständlich, daß uns Menschen vor der sich peu a peu vor unseren Augen sich vollziehenden ökologischen Katastrophe nach netten Bildern und Orten einer unversehrten, wilden und ›unschuldigen‹ Natur dürstet. Gleichzeitig scheint der romantische Rück-Blick aber gerade nicht dabei hilfreich zu sein, den Realitäten der Welt- und Selbsrzerstörung erwachsen zu begegnen und daraus Schlüsse zu ziehen: stattdessen ›Angstlust und Reggression‹ bei den meisten Zeitgenossen.

Morton meint, die Feier der Natur trübe unseren Blick. Rigoros stellt er daher in seinem Buch die verbreiteten ökologischen Grundannahmen und Kompetenzen auf den Prüfstand, mit dem Ziel, ein neues Vokabular für das Verständnis von Natur und Mensch zu entwickeln. In einem Parforceritt durch die Literatur- und Philosophiegeschichte möchte er dazu beitragen, den Blick auf ökologische Zusammenhänge zu weiten und den Gedanken, daß Mensch und Natur eins sind, und ersterer dabei für den Fortbestand des Planeten ziemlich unerheblich ist, in einen geistesgeschichtlichen Kontext im Dienst der Selbstverständigung stellen.

Über den Autor

Timothy Morton, geboren 1968, studierte Englische Literatur und promovierte zum Werk von Percy Bysshe Shelley. Er ist als Publizist und Philosoph tätig und lehrte an verschiedenen US-amerikanischen Universitäten, seit 2012 an der Rice University. Seine Forschungsschwerpunkte liegen neben der Literaturwissenschaft im Bereich der Ökologie und der Philosophie.


Dirk Höfer, 1956 geboren, ist Autor und Übersetzer und lebt in Berlin. Studium der Bildenden Kunst und der Philosophie. Weinhändler. Synchronschreiber. Redakteur der Kulturzeitschrift Lettre International, später Drehbuchschreiber und Spieleentwickler für Ludic Philosophy, Berlin. Bei Matthes & Seitz Berlin erschienen u.a. seine Übersetzung von Jason Moores Kapitalismus im Netz des Lebens sowie sein mit Martin Burckhardt geschriebener EssaybandAlles und Nichts.

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