Details

Autor Hardt, Jürgen
Verlag Psychosozial-Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 08.2013
Format 21 × 14,8 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 300 Seiten
Gewicht 374
ISBN 9783837923032

Zu diesem Buch

Seit den Anfängen der Psychoanalyse wurde das Verhältnis zu ihren Anwendungen oft bedacht. Auch Sigmund Freud setzte sich mit diesem Thema auseinander. Seine Position war dabei zwiespältig: Einerseits bot er das Konzept der Verunreinigung an, um der Analyse einen erweiterten Spielraum zu eröffnen, andererseits sprach er davon, dass die Anwendung der Analyse in der Krankenbehandlung vielleicht nicht das Wichtigste sei. In immer neuen Anläufen wurde seitdem versucht, das Verhältnis der reinen Analyse zu ihren Anwendungen zu klären. 'Ist das noch Psychoanalyse?' wurde zur Gretchenfrage.

Ein grundlegendes Problem ergab sich daraus, dass Freud nicht systematisch zwischen der psychoanalytischen Methode und ihrer Technik unterschied. Freud neigte zwar zum Systematisieren, war aber skeptisch jedem wissenschaftlichen System gegenüber, das sich zum Dogma erhebt. In seiner Nachfolge wurde die Psychoanalyse zwar dogmatisch gelehrt und vertreten, die Methodenseite des Systems aber vernachlässigt, weil eine exquisite Behandlungstechnik zur Norm erhoben und mit der Methode gleichgesetzt wurde.

Die im vorliegenden Band versammelten Texte plädieren für eine systematische Unterscheidung zwischen der Methode und Techniken der Psychoanalyse. Die Methode nimmt dabei eine essayistische Form an, mit immer neuen Versuchen, das Handeln mit dem Verstehen zu verbinden.

Inhalt

  • Methode und Techniken
  • Eine Einleitung, die als Vorwort und als Nachwort gelesen werden kann
  • »Die wissenschaftliche Situation der Psychoanalyse«
  • Psychoanalytische Methode in der Ausbildung
  • Der Methodenbrief
  • (Antwort auf die Diskussionsbemerkung von Herrn Höhfeld vom 1.12.95)
  • Zur Frage der Lehranalyse
  • Die neue Laienfrage
  • Professionalisierung der Psychotherapie und Verlust der Psychoanalyse als Anthropologie
  • Psychoanalyse in der psychotherapeutischen Landschaft: Eine unter vielen?
  • Psychoanalyse als Beruf und als Lebenskunst
  • Über die zukünftigen Chancen der Psychoanalyse – oder besser: des psychoanalytischen Projekts
  • Vom Nutzen und Nachteil des Hier und Jetzt im psychoanalytischen Prozess
  • Innere und äußere Realität: Grenze und Norm
  • Alltagsverstehen und die Kunst des Verstehens
  • Die tiefenpsychologische Methode und Variationen psychoanalytischer Behandlungstechnik
  • Freud lesen: mit dem Ende beginnen
  • Methodenintegration aus Sicht der psychodynamischen Psychotherapie
  • Neue Aufgaben der Psychotherapie? – Sollen Psychotherapeuten krankschreiben, einweisen und Psychopharmaka verordnen dürfen?
  • Einige kurze Überlegungen zum Tagungsthema: »Ich sehe was, was Du nicht siehst«
  • Literatur.

Der Autor

Jürgen Hardt studierte Philosophie und Psychologie in Köln und war Mitarbeiter von Wilhelm Salber. Während seiner psychoanalytischen Ausbildung in Gießen engagierte er sich in der Sozialpsychiatrischen Bewegung. Er ist Psychologischer Psychotherapeut, Psychoanalytiker, Lehr- und Kontrollanalytiker (DPV), Gruppenlehranalytiker, Supervisor sowie Organisationsberater und war Gründungspräsident der Landespsychotherapeutenkammer Hessen. (Stand 2013)

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