Details

Autor Földényi, László F.
Herausgeber Bergfleth, Gerd (Hg.)
Verlag Matthes u. Seitz, Berlin
Auflage/ Erscheinungsjahr Ungekürzte Neuausg. 31.07.2020
Format 20,5 × 12 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 438 Seiten
Gewicht 410
ISBN 9783957579263

Zu dieser Arbeit

Einer der brillantesten Essayisten der Gegenwart wendet sich mit seiner charakteristischen Fülle an literarischen, ästhetischen und historischen Einsichten der Melancholie zu. Sein Buch, teils Geschichte des Begriffs und teils Analyse der melancholischen Disposition, taucht weit in die Vergangen heit, um die Zweideutigkeiten der Melancholie zu untersuchen. Unterwegs entdeckt Földényi die Melancholie als Energie und Kreativitätsquelle wieder, die in der Lage wäre, uns inmitten unserer verhärteten Gegenwart in Bewegung zu setzen.

»Das Leben heute ist ja so geplant, dass man eigentlich nicht Melancholiker sein darf. Als ich dieses Buch geschrieben habe, versuchte ich eine Art unterirdischer Geschichte von Europa aufzudecken, und ich glaube, dass der Melancholiker dadurch ausgezeichnet ist, dass er sich vor dieser Welt verstecken möchte, er will aber nicht ins Jenseits flüchten, vielmehr ist er vertraut mit einer Geschichte, die verschwiegen und verdrängt wird.«

Inhalt

Vorwort

  • Die Eingeweihten
  • Das Gefängnis der Temperamente
  • Die Ausgesperrten
  • Die Herausforderung des Schicksals
  • Die Bestechlichen
  • Der frühe Tod der Romantiker
  • Liebe und Melancholie
  • Die Krankheit
  • Die Angst vor der Freiheit
  • Die Leere der Schöpfung

Anmerkungen
Literaturverzeichnis
Personenregister

Pressestimmen

»Ein grandioses Buch. Daran ist kein Zweifel, dass es noch mehrere Auflagen erleben wird.«
Neue Zürcher Zeitung

»Unstrittig ist aber auch, dass Földényis Panorama durch seinen Materialreichtum und seine insbesondere auf die Malerei abhebende Anschaulichkeit selbst Sanguiniker zur Lektüre zu verleiten vermag.«
Ulrich Horstmann, DIE ZEIT


»László F. Földényi hat eine Studie zur Melancholie geschrieben, die sich grundlegend von anderen unterscheidet. Sein Buch berührt den Leser tief. Er erkennt seine eigene Melancholie wieder und begegnet einem vollkommen anderen, von aller Orthodoxie befreiten Blick auf sie. Földényi beharrt darauf, dass Krankheit, Melancholie und Tod unlösbare, nicht therapierbare Teile der menschlichen Existenz sind.«
Katharina Kaspers, Süddeutsche Zeitung


»Földényis Geschichte der Melancholie ist der Versuch einer Begriffsbestimmung. Es ist der Versuch einer Näherung, der Wunsch eines definitiven Erfassens und die Erkenntnis, dass sich die Melancholie jeder Eingrenzung entzieht, weil sie auf die im Menschen befindliche Unendlichkeit, die erlebt, jedoch nicht ausgesprochen werden kann, bezieht. Földényi umschreibt die Abgründe der Melancholie und verfolgt diese, bei den Griechen beginnend, durch die Jahrhunderte der europäischen Geistesgeschichte.«
György Dalos


»Földényis Arbeit ist einerseits eine liebevoll erforschte Geschichte der Melancholie und andererseits eine Verteidigung der Melancholiker.«
Konrad Paul Lissmann, Der Standard


»Bei aller Gelehrsamkeit des Verfassers, die dennoch nirgendwo zu einer intellektuellen Überfrachtung seiner Darlegungen geführt hat, haben wir es hier mit einer der lesbarsten, gedankenreichsten und kultursoziologischen fundiertesten Untersuchung über Melancholie zu tun.«
Adelbert Reif, Ärzte Zeitung

Der Autor

László F. Földényi, 1952 in Debrecen (Ungarn) geboren, ist Kunsttheoretiker, Literaturwissenschaftler und Essayist. Er zählt zu den bedeutendsten ungarischen Intellektuellen und leitet als Professor den Lehrstuhl für Kunsttheorie an der Akademie für Theater und Film, Budapest. Er ist Herausgeber der gesammelten Werke von Heinrich von Kleist in ungarischer Sprache und u.a. Friedrich-Gundolf-Preisträger. Seit 2009 ist er Mitglied der der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Für sein Werk Lob der Melancholie. Rätselhafte Botschaften wird er mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2020 ausgezeichnet.

Der Herausgeber

Gerd Bergfleth, geboren 1936 in Dithmarschen, studierte Philosophie, Literaturwissenschaft und Gräzistik in Kiel, Heidelberg und Tübingen, wo er heute als freier Schriftsteller und Übersetzer lebt. Seit 1975 ist er Herausgeber des theoretischen Werks von Georges Bataille, das er größtenteils auch übersetzt und kommentiert hat. Er verfasste zudem zahlreiche Aufsätze und Vorträge, die teilweise der »Tübinger Vernunftkritik« zuzuordnen sind und sich u. a. Marx, Nietzsche und Heidegger, Blanchot, Klossowski, Cioran und Baudrillard widmen.

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