Details

Autor Freud, Sigmund
Verlag Internat. Psychoanalytischer Vlg., Leipzig /Wien /Zürich
Auflage/ Erscheinungsjahr 2. Aufl. 1923, (6.-10. Tausend)
Format 22,5 × 15,6 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung OPbd. mit schwarzgeprägtem Rücken- und Deckeltitel
Seiten/ Spieldauer 119 Seiten
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-010804_AQ

In seinem berühmten Essay zeigt Freud, welche psychischen Mechanismen innerhalb von Massenbewegungen wirksam sind. Eine Masse ist nach Freud ein ›provisorisches Wesen, das aus heterogenen Elementen besteht, die sich für einen Augenblick miteinander verbunden habe‹, wobei er sich in seinem Text auf die Schriften des Soziologen und Psychologen Gustave Le Bon (1841–1931) und referiert dessen Verständnis der Massenseele. Ebenso wie Le Bon beschreibt ebenso wie dieser, dass in den Massen der Einzelne ein Gefühl unendlicher Macht erlangt, welche es ihm gestattet, Triebe auszuleben, die er als Individuum hätte zügeln müssen. Diese Machtgefühle und Sicherheit ermöglichen es dem einzelnen Individuum, nicht nur als Teil einer Masse zu agieren, sondern auch sich Sicherheit in der Masse zu holen.

Aus der Einleitung von Freud

"Der Gegensatz von Individual- und Sozial- oder Massenpsychologie, der uns auf den ersten Blick als sehr bedeutsam erscheinen mag, verliert bei eingehender Betrachtung sehr viel von seiner Schärfe. Die Individualpsychologie ist zwar auf den einzelnen Menschen eingestellt und verfolgt, auf welchen Wegen derselbe die Befriedigung seiner Triebregungen zu erreichen sucht, allein sie kommt dabei nur selten, unter bestimmten Ausnahmebedingungen, in die Lage, von den Beziehungen dieses Einzelnen zu anderen Individuen abzusehen. Im Seelenleben des Einzelnen kommt ganz regelmäßig der Andere als Vorbild, als Objekt, als Helfer und als Gegner in Betracht und die Individualpsychologie ist daher von Anfang an auch gleichzeitig Sozialpsychologie in diesem erweiterten, aber durchaus berechtigten Sinne.

Das Verhältnis des Einzelnen zu seinen Eltern und Geschwistern, zu seinem Liebesobjekt und zu seinem Arzt, also alle die Beziehungen, welche bisher vorzugsweise Gegenstand der psychoanalytischen Untersuchung geworden sind, können den Anspruch erheben, als soziale Phänomene gewürdigt zu werden, und stellen sich dann in Gegensatz zu gewissen anderen, von uns narzißtisch genannten Vorgängen, bei denen die Triebbefriedigung sich dem Einfluß anderer Personen entzieht oder auf sie verzichtet. Der Gegensatz zwischen sozialen und narzißtischen — Bleuler würde vielleicht sagen: autistischen — seelischen Akten fällt also durchaus innerhalb des Bereichs der Individualpsychologie und eignet ’sich nicht dazu, sie von einer Sozial- oder Massenpsychologie abzutrennen. [...]"

Inhalt

  • I. Einleitung
  • II. Le Bon's Schilderung der Massenseele
  • III. Andere Würdigungen des kollektiven Seelenlebens
  • IV. Suggestion und Libido
  • V. Zwei künstliche Massen: Kirche und Heer
  • VI. Weitere Aufgaben und Arbeitsrichtungen
  • VII. Die Identifizierung
  • VIII. Verliebtheit und Hypnose
  • IX. Der Herdentrieb
  • X. Die Masse und die Urhorde
  • XI. Eine Stufe im Ich
  • XII. Nachträge

Zum Erhaltungszustand

Im Klassischen Fachantiquariat der SFB ist diese Arbeit Sigmund Freuds als ein recht gut erhaltenes Exemplar der Zweiten Auflage verfügbar; Unser Exemplar in einem vergleichsweise guten Erhaltungszustand und mit nur geringen Gebrauchsspuren; der Buchrücken mit einem braunen Fleck, das Papier alters- und herstellungsbedingt leicht nachgedunkelt. Auf dem Vorsatz ein Namenseintrag in kleiner Schrift des Erstbesitzers; im Textteil mit einigen Anmerkungen und Anstreichungen - Bei der Preisfestsetzung wurde der beschrieben Erhaltungszustand angemessen berücksichtigt. -Selten.

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