Details

Herausgeber Rieken, Bernd; Gehringer, Manfred (Hg.)
Verlag Waxmann
Auflage/ Erscheinungsjahr 06.12.2022
Format 24 × 17 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 182 Seiten
Gewicht 365
Reihe Psychotherapiewissenschaft in Forschung, Profession und Kultur, Band 37
ISBN 9783830945932

Zu diesem Band der Reihe

Macht und Ohnmacht sind seit jeher zentrale Begriffe im politischen und gesellschaftlichen Diskurs – und in der Gegenwart von herausragender Bedeutung, wenn man an aktuelle Phänomene wie die Corona-Pandemie, den Ukraine-Krieg oder den Klimawandel denkt.

Im psychotherapeutischen Alltag begegnet man dieser Polarität ebenfalls. Das gilt zum Beispiel für depressive oder traumatisierte Patientinnen und Patienten, die sich für wertlos und ohnmächtig halten, doch genauso für solche, die etwa infolge eines übersteigerten Narzissmus glauben, grandios und besonders mächtig zu sein.
Macht und Ohnmacht sind aber auch und vor allem Kernelemente in der Individualpsychologie Alfred Adlers, denn zentrale Begriffe seiner Theorie – die auch Eingang in die Alltagssprache gefunden haben – sind insbesondere „Minderwertigkeitsgefühl“, „Kompensation“ und „Geltungsstreben“. Damit ist die Bandbreite dieses Sammelbandes umrissen: Macht und Ohnmacht wird schwerpunktmäßig einerseits im individuellen, andererseits im gesellschaftlichen Kontext thematisiert.

Inhalt

Manfred Gehringer u. Bernd Rieken: Einleitung
I Schwerpunkt Individuum und Psyche

  • Gisela Eife: Wille zur Macht – Gemeinschaftsgefühl. Die Kluft zwischen beiden Vitalitätsformen. Ein Augenblick der Begegnung aufgrund gelungener Resonanz
  • Heiner Sasse: Zur Verinnerlichung von Machterfahrungen – und deren Aufarbeitung
  • Roland Wölfle: „Wo Ich war, soll Gemeinschaft werden“. Individualpsychologische Zugänge zu Gruppenpsychotherapie und therapeutischen Gemeinschaften
  • Dorothea Oberegelsbacher: M. kann nicht reden
  • Manfred Gehringer: Anders Behring Breivik – Psychogramm eines triumphierenden Mörders
  • Sarah Neumeier, Patrick Stark: Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Erfahrungen mit Macht und Ohnmacht im Rahmen der Psychotherapie-Ausbildung

II Schwerpunkt Gesellschaft und Kultur

  • Reinhold Popp: Mechanisierung, Macht und Methode. Der Siegeszug der Psychotechnik und die Zukunftschancen der analytischen Individualpsychologie
  • Brigitte Sindelar: Macht und Ohnmacht im Zeitalter der Digitalisierung und der virtuellen Welt
  • Bernd Rieken. Macht, Ohnmacht und Angst im Erleben und Verarbeiten von Katastrophen. Psychodynamische und ethnologische Aspekte
  • Heidrun Schumitz: Analytische Individualpsychologie, Achtsamkeit und Vergänglichkeit. Kurzbeitrag als Einführung zum Film „Nokan – Die Kunst des Ausklangs“

Autorinnen und Autoren

Die Herausgeber

Bernd Rieken, geb. 1955 in Rispelerhelmt (Ostfriesland), Studium der Deutschen Philologie, Geschichte, Politikwissenschaft, Philosophie, Psychologie (LA) und Volkskunde (Europäische Ethnologie) an den Universitäten Mannheim und Wien. 1984–1998 Gymnasiallehrer in Wien, seit 1996 freiberuflicher Psychoanalytiker (IP), seit 2006 Lehranalytiker (SFU/IP), 2005 Habilitation für Europäische Ethnologie an der Universität Wien mit einer psychoanalytisch-ethnologischen Monografie zur Katastrophenforschung

Reinhold Popp leitet das „Institute for Futures Research in Human Sciences“ an der Sigmund-Freud-Privatuniversität Wien und arbeitet als Gastwissenschaftler am Institut Futur der Freien Universität Berlin mit, wo er auch Mitbegründer und Dozent des Masterstudiengangs für Zukunftsforschung ist. Er ist Autor bzw. Herausgeber einer Vielzahl von Publikationen, u.a. mehrerer Standardwerke der Zukunftsforschung sowie Mitbegründer und Mitherausgeber der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „European Journal of Futures Research“.

Brigitte Sindelar, geboren 1952, ist Klinische Psychologin und Psychotherapeutin (Individualpsychologie) und habilitiert im Fach Psychotherapiewissenschaft. Nach zehnjähriger Tätigkeit an der Universitätsklinik für Neuropsychiatrie des Kindes- und Jugendalters in Wien arbeitet sie seit 1981 in freier Praxis in Wien, leitet das von ihr aufgebaute Versorgungsnetz für Kinder und Jugendliche mit Teilleistungsschwächen ("Schmunzelclubs") und ist an der Sigmund-Freud-Privatuniversität als Vizerektorin für Forschung sowie im akademischen Lehrbetrieb und in der Psychotherapieausbildung tätig. Ihr Arbeitsschwerpunkt ist die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie sowie die Entwicklungsneuropsychologie.

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