Details

Autor Bassyouni, Christiane
Herausgeber Kutter, Peter (Vorwort) (Hg.)
Verlag Westarp
Auflage/ Erscheinungsjahr 1990
Format 26 × 17 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 210 Seiten
Gewicht 508
ISBN 9783888640230

„Hier hat sich die in der Natur des menschlichen Wesens liegende Bestimmung zur Bewußtheit (...) stärker erwiesen(...) Damit wurde ihm allerdings ein Kreuz auferlegt, nämlich die Qual der Bewußtheit, der moralische Konflikt und die Ungewißheit des eigenen Denkens. Diese Aufgabe ist so unerhört schwer, daß, wenn ihre Lösung überhaupt jemals gelingen soll, sie nur in säkularen Stufen erreicht werden kann, erkauft durch endlose Leiden und Mühen im Kampf mit all den Mächten, die uns stets zu dem anscheinend leichteren Wege der Unbewußtheit überreden wollen.“

CARL GUSTAV JUNG

Eine höchst interessante und lesenswerte Untersuchung zum Thema aus psychoanalytischer und westdeutscher Perspektive aus dem Jahr 1999 der IPV-Psychoanalytikerin Christiane Bassyouni, die heute im (Un-)Ruhestand in einem Städtchen in der Nähe von Frankfurt am Main lebt.

Inhalt des Buches

Vorwort von Prof. Peter Kutter

Einleitung: Der verinnerlichte Kriegszustand - Die Studentenrevolte 1968- Über die psychische Entwicklung der Nachkriegsgeneration - und ihr existentielles Anliegen: Autonomie - Zurück zu den Ursachen

1. Teil DAS KIND IM PATRIARCHAT: Wenn die kindlichen Bedürfnisse mißverstanden werden - Die ersten drei Lebensjahre des Menschen und ihre Bedeutung für seine Liebesfähigkeit - Die erste Liebe ist symbiotisch - Der Säugling und seine Mutter - Die orale Phase: Noch keine Autonomie, sondern eine Nähe ohne Grenzen - Die Lösung aus der Symbiose: ein lebensgefährliches Wagnis ? - Die Zeit der Individuation - Der erste Machtkampf - Die anale Phase - Was bedeutet Autonomie ? - Wenn der Wille zur Autonomie gebrochen wird - Die Erziehung zum blinden Gehorsam und ihre Folgen: Das frühe Feind-Introjekt - Formen der Unterdrückung von Autonomie - Prügelstrafe als 'Standardmethode' der Erziehung -  "Der anale Drill": die frühe Reinlichkeitserziehung - Die Bestrafung der Masturbation  und der sexuelle Mißbrauch des Kindes - Die Pubertät und der anale Charakter - Der autoritäre Vater als Vorbild - Die Entwicklung einer Charakterneurose - Über die Bedeutung der elterlichen Einheit für Macht-Identifikation und Rollen-Identität - Das Wesen des Faschismus - Die Idealisierung der Macht - eine Perversion Über den Bewußtseinsverlust der Gefühle in der Identifikation mit dem Mächtigen - Die Konsequenzen - Verfolgungserleben bedingt Verfolgungsängste - Der Wille zur Macht.

2. Teil WENN DER STARKE VATER FEHLT: Wendezeit - Die Nachkriegsgeneration und der Autonomiekonflikt: Leben im "Geist, der stets verneint" - Zwischen Zwang und Verweigerung - zwischen Macht und Mitgefühl - Die psychische Entwicklung der vaterlosen Generation - nach dem Krieg - (Der schwache Vater) und das gebrochene Verhältnis zur Macht - Die aktuelle Neurose der Trennung und Scheidung: "Ich kann nicht mit dir leben und nicht ohne dich": Die Weichen werden in der Pubertät gestellt - ohne Elternvorbild bleibt nur der Zwang zur Regression - Die frühe Paktbildung_ Zwei gegen einen - Die erste (frühe) Triade - Jeder Dritte wird zum Feind: Die ungelöste Dyade - Die zweite Triade: "Die Liebe ist doch nur ein leerer Wahn" - Sexualität und das ödipale Dreiecksverhältnis - Das 4. Lebensjahr verändert die Welt - Der klassische Ödipuskonflikt - Der Circulus vitiosus zwischen Regression und Progression, zwischen Dyade und Triade (Bindungsangst) - Ein Partner-Konflikt der Nachkriegsgeneration  - "und ewig will ich Feindschaft säen zwischen Mann und Weib" (Gen. 3,15) - Männliche und weibliche Psyche ? - ein neues Matriarchat ? - Vom autoritären Charakter zum "revolutionären Symptom - Was hat sich verändert? - Die Konsequenzen heute - Der Wille zum Frieden: was steht ihm entgegen ? - Das Aggressions-Destruktions-Triebkonzept der klassischen Psychoanalyse - Über Verleugnung und Feindbilder "Warum Krieg?" - Warum Terrorismus ? - Bewußtwerdung heißt Abbau von Feindbildern - Der Wille zum Dialog - Verdrängung und Wiederholungszwang - Auf dem Weg zur Mündigkeit ? Frieden durch Autonomie? // Literatur / Anhang.

Die Autorin

Christiane Bassyouni, Dr. med., wurde am 14.12.1933 in Pommern geboren. Nach dem Medizinstudium in Heidelberg, Innsbruck und Kiel 1964 Promotion. 1965-69 psychiatrische und psychotherapeutische Ausbildung an der Universitäts-Nervenklinik Tübingen (Prof. Walter Schulte, Prof. Wolfgang Loch). 1969-75 psychoanalytische Ausbildung in Ulm/Donau (Prof. Helmut Thomä) und Frankfurt/Main (Prof. Alexander Mitscherlich, Prof. Clemens de Boor). Seit 1969 in eigener analytisch-psychotherapeutischer Praxis tätig, jetzt im Ruhestand.

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