Details

Autor Bürgin, Dieter
Verlag Brandes u. Apsel
Auflage/ Erscheinungsjahr 19.02.2024
Format 24 × 17 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 208 Seiten
ISBN 9783955583712

Zu diesem Buch

Das Faszinierende des Unüblichen, auch des Grenzüberschreitenden und die Phantasien von destruktivem Verhalten haben viele Erklärungsversuche gefunden und der Terminus »Perversion« hat sich dafür als unangemessen erwiesen. Dieter Bürgin vertritt in diesem Buch die Auffassung, es lohne sich, sowohl auf der psychosexuellen als auch auf der narzisstischen Ebene der Entwicklung sogenannter pervertierender Mechanismen Rechnung zu tragen. Sie umfassen omnipotente Inszenierungen von sehr frühen, oft ins Gegenteilige oder Besondere verkehrten Triebabkömmlingen, die zumeist von sadomasochistischen Zügen durchsetzt sind.

In banaler Form gehören sie zu den alltäglichen Regulations- und Steuerungsmechanismen jedes Menschen. In deutlich ausgeprägter Art allerdings gestalten sie die Persönlichkeit des Erwachsenen. Sie sind aus frühesten averbalen Funktionselementen gebildet und im Verlaufe der Entwicklung unzählige Male nachträglich transformiert worden.

Pervertierende Mechanismen und Prozesse werfen besondere, hochkomplexe Behandlungsprobleme auf, ermöglichen aber unter Berücksichtigung einiger Spezifitäten psychoanalytisch-psychotherapeutisches Arbeiten im Sinne einer erfolgreichen Nachentwicklung. Mit diesem Werk beschreitet Bürgin erkenntnistheoretisch und behandlungspraktisch durchaus Neuland.

Der Autor in seiner Einleitung

"(...) Es handelt sich bei diesem Buch weder um ein Lehrbuch noch um eine lückenlose Darstellung der Ansichten aller relevanten Autorinnen und Autoren. Dennoch sollen - allerdings in pointillistischer Form - verschiedenste Exponenten etwas deutlicher zur Sprache kommen (s. Kapitel 1). Auf einige Phänomene wird detaillierter eingegangen (s. Kapitel 3-9). Unter einer entwicklungspsychologischen Perspektive werden Mechanismen diskutiert, die zu sogenannten Pervertierungen Anlass geben und durch ein Basismuster spezifischer Funktionen ableiten werden können (s. Kapitel 13). Daraus lassen sich Konsequenzen beschreiben, die für den analytischen Behandlungsprozess wichtig erscheinen (s. Kapitel 14). Menschen, die über pervertierende Mechanismen in kleinerem oder größerem Ausmass verfügen, können, bei angemessener psychoanalytischer Technik, deutlieh vom analytischen Prozess profitieren. Allerdings darf nicht erwartet werden, dass dieser imstande wäre, die pervertierenden Mechanismen zum Verschwinden zu bringen. Aber er vermag alle angrenzenden Funktionsbereiche der Persönlichkeit so zu stärken, dass die pervertierenden Aktivitäten in den Hintergrund treten. - Aus Diskretionsgründen ist es schwierig, eigene Fallvignetten solcher Prozesse zu veröffentlichen. Es wird deshalb auf einige Fälle der Literatur eingegangen (s. Kapitel 15).(...)"

Inhalt des Bandes

  • Einleitung
  • Einige psychoanalytische Modelle
  • Adoleszenz
  • Fetisch
  • Exhibitionismus
  • Übergangsobjekte
  • Pervertierende Beziehungen
  • Sadomasochismus
  • Narzisstisch-pervertierende Phänomene
  • Pervertierende Manifestationen bei Frauen
  • Philosphische Aspekte
  • Primäre Trauer
  • Gesellschaftliche Produktion pervertierender Strukturen
  • Pervertierende Mechanismen
  • Zum analytischen Prozess
  • Fallbeispiele
  • Das Pervertierende und seine Folgen
  • Fantasien des Anfangs
  • Kunst des Lebens, Kunst des Liebens, Kunst des Sterbens
  • Ein uralter Mythos - neu gelesen
  • Pervertierung und Ankerungsversuche
  • Literatur
  • Stichworte

Der Autor

Dieter Bürgin, Prof. em. Dr. med., war Ordinarius und langjähriger Chefarzt der ­Psychiatrischen Universitätsklinik für Kinder und Jugendliche in Basel. Er ist Ausbildungsanalytiker der Schweizerischen Gesellschaft für Psychoanalyse (IPA), in verschiedenen internationalen Gremien tätig und Autor zahlreicher Fachpublikationen sowie vieler Bücher.

Kaufoption

29,90 €