Details

Herausgeber Brisch, Karl Heinz; Hellbrügge, Theodor (Hg.)
Verlag Klett-Cotta
Auflage/ Erscheinungsjahr 5. Druckaufl. 2018; 18.08.2018
Format 22,8 × 15,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 276 Seiten
Gewicht 404
ISBN 9783608964196

Zu diesem Buch

Die Untersuchungen von René Spitz zum Hospitalismus haben gezeigt, daß ausreichende Ernährung und Versorgung allein nicht ausreichen: Kinder brauchen für eine gesunde psychische Entwicklung auch Bindungspersonen, die ihre emotionalen Bedürfnisse befriedigen. Vor dem Hintergrund der Bindungstheorie von John Bowlby konnte die Bindungsforschung nachweisen, daß eine Vernachlässigung der frühen emotionalen Bedürfnisse eines Säuglings Schädigungen in der Hirnreifung zur Folge hat.

Diese sind eine Ursache für die Entwicklung von schweren psychopathologischen Auffälligkeiten, die wir auch als Bindungsstörungen diagnostizieren. Wenn die elterlichen Fähigkeiten zur Förderung der emotionalen Entwicklung ihres Kindes nicht ausreichen oder sich schädigend auswirken, wird oft eine Fremdbetreuung des Kindes in einer Pflege- oder Adoptivfamilie erwogen. Dies kann zu neuen, »heilenden« Bindungserfahrungen des Kindes führen.

Die Beiträge erläutern die rechtlichen Zusammenhänge und Fragen wie etwa Besuchskontakte, betreuter Umgang oder Rückführung des Kindes in seine Ursprungsfamilie unter bindungs dyna mischen Gesichtspunkten.

Die Beiträge des Bandes

Vorwort / Einleitung

  • THEODOR HELLBRÜGGE: Vom Deprivationssyndrom zur Entwicklungs-Rehabilitation
  • STEPHEN J. SUOMI: Die wechselseitige Beeinflussung zwischen genetischen und Umweltfaktoren formt individuelle Differenzen der Verhaltensentwicklung bei Primaten
  • KIM A. BARD: Die Entwicklung von Schimpansen, die von Menschen aufgezogen wurden Fähigkeiten der Mütter, Bindung und Bewältigungsverhalten
  • MECHTHILD PAPOUSEK: Bindungssicherheit und Intersubjektivität. Gedanken zur Vielfalt vorsprachlicher Kommunikations- und Beziehungserfahrungen
  • MICHAEL RUTTER: Die psychischen Auswirkungen früher Heimerziehung
  • DANA E.JOHNSON, Internationales Adoptionsprojekt-Team (IAP). Zusammenhänge zwischen dem Wachstum von psychisch belasteten Kindern und kognitiver sowie emotionaler Entwicklung
  • JARÓSLAV STURMA: Deprivationsstudien in der ehemaligen Tschechoslowakei und ihre Folgen für die Familienpolitik
  • ZDENEK MATEJCEK: Ehemalige Heimkinder in Adoption und Familienpflege Erfahrungen aus der Tschechischen Republik
  • MIRI KEREN: Wie soll man ein Kleinkind diagnostizieren, das in einem Waisenhaus gelebt hat?
  • ANGIE HART: Die alltäglichen kleinen Wunder. Bindungsorientierte Therapie zur Förderung der psychischen Widerstandsfähigkeit (Resilienz) von Pflege- und Adoptivkindern
  • KARL HEINZ BRISCH: Adoption aus der Perspektive der Bindungstheorie und Therapie

LUDWIG SALGO: Das Wohl des Kindes unter den Aspekten gesetzlicher Einflüsse.

Die Herausgeber

Karl Heinz Brisch, Prof. Dr. med. habil., ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatische Medizin, Nervenheilkunde, Psychoanalytiker, leitet die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie am Dr. von Haunerschen Kinderspital der Universität München und hat den weltweit ersten Lehrstuhl und das Forschungsinstitut für »Early Life Care« an der Paracelsus Medizinische Privatuniversität in Salzburg inne. Seine klinische Tätigkeit und sein Forschungsschwerpunkt umfassen den Bereich der frühkindlichen Entwicklung und der Psychotherapie von bindungstraumatisierten Menschen in allen Altersgruppen. Brisch entwickelte die Präventionsprogramme »SAFE® - Sichere Ausbildung für Eltern« und »B.A.S.E® - Babywatching«. Er ist Gründungsmitglied der Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der Frühen Kindheit

Theodor Hellbrügge (1919-2014), Prof. Dr. med., Dr. h.c. mult., em. Professor für Sozialpädiatrie der Ludwig-Maximilians-Universität in München, war ein Pionier und Begründer der Sozialpädiatrie in der modernen Kinderheilkunde und ein bedeutender Kinderarzt.

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