Details
Autor | Safranski, Rüdiger |
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Verlag | Hanser, Carl |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 19.02.2024 |
Format | 21.8 × 14.8 cm |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Hardcover |
Seiten/ Spieldauer | 256 Seiten |
Gewicht | 406 |
ISBN | 9783446279728 |
Zu diesem Buch
„Ich habe kein litterarisches Interesse, sondern bestehe aus Litteratur, ich bin nichts anderes und kann nichts anderes sein", schrieb Franz Kafka an seine Verlobte Felice Bauer. Das Schreiben war seine Existenz, die ihm mehr bedeutete als ein vollendetes Werk. Rüdiger Safranski beobachtet Franz Kafka beim Schreiben, um den Geheimnissen seiner Texte näher zu kommen. In dessen Briefen liest er von den Augenblicken des Glücks, die Kafka am Schreibtisch erlebt, und von Momenten, in denen ihm die Welt vollkommen fremd erscheint. Versteht man Kafkas Bücher als Zeugnisse solcher Grenzerfahrungen, entfalten ihre Geheimnisse eine ganz unmittelbare Kraft. Eine solche Lektüre führt ins Zentrum eines Werks, das zu den Höhepunkten der Weltliteratur zählt.
Inhalt
- Vorbemerkung
Erstes Kapitel
- Ich bestehe aus Literatur, ich bin nichts anderes‹.
Das Tao vom Laurenziberg. Erste Versuche. »Beschreibung
eines Kampfes« Schwindelgefühle und Junggesellentum.
»Hochzeitsvorbereitungen auf dem Lande«
Zweites Kapitel
- Erste Buchveröffentlichung: »Betrachtung«.
Euphorie des Schreibens. Das Doppelleben. Schreiben und
Brotberuf. Im Büro. Bei den Eltern wohnen.
Der Vater. Max Brod. Judentum
Drittes Kapitel
- Mädchen mit der Schrift binden. Erste Begegnung
mit Felice Bauer. Der schöpferische Durchbruch.
»Das Urteil«: Von sich selbst überrascht werden.
Die Wahrheit des Schreibens
Viertes Kapitel
- Briefe an Felice. Dazwischen »Die Verwandlung«.
Der Käfer und das nicht gelebte Leben. Familienbande.
Das fürchterliche und das wollüstige Geschäft.
Auch zum Lachen
Fünftes Kapitel
- Die Sehnsucht nach Weite und Ferne.
»Der Verschollene«. Neue Welten.
Familien von der schlimmen Sorte. Angekommen?
Verschollen im Land
der unbegrenzten Möglichkeiten
Sechstes Kapitel
- Felices Schweigen. Beengende Nähe.
Schreiben als Entfernung. Luft zum Atmen.
Verlobung. Grete Bloch. Der Gerichtshof
der Entlobung. Der Prozess beginnt
Siebtes Kapitel
- Schreiben im Krieg. »Der Process«.
Verhaftung ohne Anklage. Verloren in den Labyrinthen
des Gerichtes. Die Schuld des Schreibens. Der Teufelsdienst.
Die Strafkolonie. Auf den Leib geschrieben
Achtes Kapitel
- Zweite Verlobung. Schreibasyl in der Alchimistengasse.
Metaphysische Erkundungen: »Jäger Gracchus« und
»Der Landarzt«. Mythos und Gesellschaft:
»Beim Bau der Chinesischen Mauer«. Zionismus.
»Bericht an eine Akademie«
Neuntes Kapitel
- Blutsturz. Trennung von Felice.
Das Gedankengestöber in Zürau. Über Selbsterkenntnis,
das Unzerstörbare, Gott, das Sein und den freien Geist.
Machtgefühle beim Schreiben. Krieg, Revolution
Zehntes Kapitel
- Julie Wohryzek. »Der Brief an den Vater«.
Das raffinierte Spiel mit den Schuldgefühlen.
Das komische Mysterium des Odradek und
»Die Sorge des Hausvaters«
Elftes Kapitel
- Gefangenschaft und Augenblicke der Freiheit.
Briefe an Milena aus Meran. Die Angst. Mit Milena
im Wiener Wald. Geglückte Tage und Trennung.
Kafkas literarisches Resümee dieser Geschichte
Zwölftes Kapitel
- Der nackte Mensch. Das Zögern vor der Geburt.
»Das Schloss« als Roman des Zur-Welt-Kommens.
Dorfverwurzelung oder Schlossverankerung.
Die Implosion der Macht. Das Schloss der Frauen.
Das Schloss als Werkstatt des Schreibens
Dreizehntes Kapitel
- Das Testament. Sommer 1923 in Müritz, mit Dora Diamant.
Fast glücklich. Lebens- und Liebesversuch in Berlin.
»Der Bau«. Eine Briefgeschichte für das Mädchen im Park.
Die letzte Erzählung: »Josefine, die Sängerin oder
das Volk der Mäuse«. Ende
- Anhang - Siglen - Literatur - Nachweise
Der Autor
Rüdiger Safranski, geboren 1945, studierte Philosophie, Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte. Wissenschaftlicher Assistent, Herausgeber und Redakteur der Berliner Hefte, Dozent in der Erwachsenenbildung, seit 1986 freier Autor. Für sein in zahlreiche Sprachen übersetztes Werk wurde er u.a. mit dem Thomas-Mann-Preis (2014), mit dem Ludwig-Börne-Preis (2017) und dem Deutschen Nationalpreis (2018) ausgezeichnet. Zuletzt erschienen: Hölderlin. Komm! ins Offene, Freund! Biographie (2019), Klassiker! (2019, mit Michael Krüger und Martin Meyer), Einzeln sein (2021) und Kafka. Um sein Leben schreiben (2024). Rüdiger Safranski lebt in Badenweiler.
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