Details

Autor Wassermann, Jakob
Verlag Wien / Amsterdam, Verlag Josef Kende / Querido Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 1934, Erstausgabe
Einbandart/ Medium/ Ausstattung OLwd. mit OU
Seiten/ Spieldauer 643, (1) Seiten
SFB Artikelnummer (SFB_ID) SFB-003842_AQ

"Marie stand auf, trat ans Fenster, schob den Vorhang beiseite und sah in die Nacht hinaus. Ihr Gefühl war heillos verwirrt. Das Vernommene dünkte sie so abenteuerlich, so drohend und finster überraschend, dass sie Mühe hatte, an die Worte zu glauben. Der Mann, der hinter ihr noch immer in gleichmäßigem Rhythmus auf und ab ging, erschien ihr anders denn der, den sie kannte."

Zu diesem Buch

Der Seelenarzt Joseph Kerkhoven leidet sehr unter der vergangenen Liebesaffäre seiner Frau Marie mit dem jungen Andergast. Nur langsam gelingt es ihm, die innere Gemeinschaft seiner Ehe wiederherzustellen. Die alten Wunden werden neu aufgerissen, als der Schriftsteller Alexander Herzog sein Patient wird, dessen Leben von den quälenden Erinnerungen an seine erste Ehe überschattet ist... Wassermann ist ein Kenner der menschlichen Seele und vermittelt einfühlsam Einsichten über die Psycho-Pathologie einer ganzen Epoche.

Letzter Teil der Romantrilogie Jakob Wassermanns, die vom Autor zu Lebzeiten nicht mehr in die Endfassung gebracht werden konnte. Hier als rare Erstausgabe in der seltenen gebundenen Variante UND mit dem extrem seltenen Schutzumschlag.

Das Buch sollte ursprünglich im Verlag Josef Kende, Wien, erscheinen, der auch schon den Schutzumschlag gedruckt hatte. Bereits vor der Machtübernahme der Nazis in Österreich war es dort nicht mehr problemlos möglich, Bücher von jüdischen Autoren zu verlegen. Die Fertigstellung des Bandes erfolgte daher im renommierten Querido Verlag in Amsterdam, der das Buch als Exilausgabe druckte.

"Unser Wiener Vertreter, Joseph Kende, der nicht nur uns, sondern einen großen Teil der antifaschistischen Verleger wie den Europa-Verlag, Oprecht & Helbling, Carrefour und Allert de Lange vertrat, hatte eine große Buchhandlung in Wien am Opernring, schräg gegenüber der Oper. Er war ein vortrefflicher Mann, der ausgezeichnete Arbeit für "seine" Verleger leistete. Am Tage des Einmarsches der Nazis in Österreich wurde seine Buchhandlung geschlossen, seine Vorräte wurden beschlagnahmt. Er selbst wurde nach Dachau ins Konzentrationslager transportiert, wo er umgekommen ist.'" (Landshoff, Erinnerungen eines Verlegers, S.84)

Pressestimmen

"Ein packendes und erschütterndes, Herz und Verstand aufwühlendes Dichtwerk." (Peter de Mendelssohn)

Lieferbarkeitshinweis

Im Klassischen Fachantiquariat der SFB der Roman in der seltenen Exilausgabe und in guter Erhaltung; Innen ohne anstreichungen, anmerkungen o.ä. - Selten.

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