Details

Autor Fromm, Erich
Verlag dtv Verlagsgesellschaft
Auflage/ Erscheinungsjahr 21.02.2020
Format 19.1 × 12.2 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 208
Gewicht 230
ISBN 9783423349772

Zu diesem Buch

Mit ›Jenseits der Illusionen‹ hat Erich Fromm eine Art »intellektuelle Autobiografie« verfasst, in der er über seine Herkunft, über seine intellektuellen Wurzeln und Motive schreibt, die ohne die Würdung der Beiträge von Marx und Freud blass und unverständliche wäre.

Insofern ist ›Jenseits der Illusionen‹ zugleich ein Kompendium der Frommschen Theorien. Und es enthält die einzigen autobiografischen Notizen, die Fromm je veröffentlicht hat. Am Schluss steht Fromms Credo, sein Bekenntnis zum Humanismus, zum Menschen jenseits der Illusionen.

Worum geht es Erich Fromm?: Um nichts anderes, als um eine umfassende Zeitdiagnose und eine analytisch-kulturanthropologische Untersuchung zur Frage, wie die Menschen wurden, was wir sind. Hier steht Fromms Anspruch dem hohen Anspruch Sigmund Freuds, den dieser in seiner Arbeit „Das Unbehagen in der Kultur“ begründet, in nichts nach. Fromm ergänzt Freuds Theorie dabei um seines Erachtens erhebliche Fehl- und Blindstellen, welche der eher unpolitische Freud nicht auf dem Schirm hatte, weil er sich vorwiegend auf die Psychodynamiken des Individuums konzentriert: Fromm führt ergänzend daher die Begriff „Gesellschaftcharakter“ und "gesellschaftliches Unbewußtes“ ein. Denn nur diese Erweiterungen gestatteten es tatsächlich zu erklären, wie es bei Menschen zu einem derart hohen Konformitäts- und Anpassungsdruck komme. Die Angst, Schutz und Geborgenheit der Gruppe, der Gesellschaft, zu verlieren, lasse die Masse der Menschen an zahlreichen und grotesken Illusionen festhalten und blockiere, da stattdessen unentwegt auf den Mainstream, das ´gesunde Volksempfinden`, geschielt werde, die eigene Reifung, den Selbststand. Dies geschehe durch Verdrängung und Rationalisierung unbegreiflichen Ausmaßes. Nur wenige, etwa Freund und Marx, seien im Stande gewesen, diesen „Verblendungszusammenhang“ (Adorno) zu durchschauen und den Weg aus der „Entfremdung“ zur vollen Entfaltung der Persönlichkeit zu zeigen. Freund tue dies im individuellen, apolitischen Rahmen, Marx hingegen im gesamtgesellschaftlichen, geschichtlichen, weshalb ihm insofern die größere Bedeutung zukomme. Freud sei ein liberaler Reformer, Marx ein radikaler Revolutionär, so Erich Fromm. 

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